5386 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Dezember 1937,
aus, wo sie am dichtesten lagern, zu einer fast geschlossenen Wolkendecke zu-
sammengezogen. Nur im W und S löst sie sich auf und läßt blauen Himmel
erkennen.
12h; t 29°; Himmelsbedeckung 6. Im S, W’ und NW ist es etwas lichter ge-
worden, Der Wind weht jetzt aus S mit Stärke 2. Die untere Wolkenschicht
zieht nunmehr von NW nach SE, die mittlere ne—sw-lich, während die obere
sich kaum zu bewegen scheint. — 14h: t 261°; Wind SE 2; Himmelsbedeckung 8.
Die geschlossene Wolkendecke erstreckt sich weit nach S und W, wo sie sich in
Haufenwolken auflöst. Der Wolkenzug ist fast unmerkbar. Der Wind spielt
zwischen SE und S. Nur selten bricht für Augenblicke die Sonne durch. Man
hat den Eindruck, als ob es demnächst regnen werde,
16h: Tatsächlich hat es gegen 15% sanft zu regnen begonnen, aber die
Gesamt-Regenmenge betrug nur 1 mm. Dichte graue Wolken hängen am Lukwangule
und senden graue Fetzen in die Schluchten hinab. Diese noch mehr Regen
kündende Wolkenmasse scheint sich nach S und W bis zum Beginn der Niede-
rungen zu erstrecken, wo sie sich in einzelne Haufenwolken auflöst. Sowohl im
S als auch im W gehen zwischen unserem Standort und den sonnebeschienenen
Steppen örtlich begrenzte Regen nieder. Auch im N wird die geschlossene
Wolkendecke lichter und blauer Himmel vereinzelt sichtbar. Wenn auch die
Sonne über uns bei der sich auflösenden Wolkendecke noch nicht klar zum
Durchbruch kommt, so mehren sich doch offenbar die durchsichtigen Stellen in
der Schicht, und an den unteren Hängen des Lukwangule liegen bei der schon
weit nach W sich neigenden Sonne einzelne Sonnenflecke. t 20°, — 18h; Es
weht ein leiser Zug aus SSW. Himmelsbedeckung 5. Im E wird es klar; über
uns stehen Cu-Wolken. Das Gebirge ist in herrlicher Beleuchtung vollkommen
sichtbar. — 20h: Der Himmel ist beinahe wolkenlos. Grass, Geh. Reg.-Rat i.R.
Neuere Veröffentlichungen,
A. Besprechungen und ausführliche Inhaltsangaben.
A. Defant, G. Böhnecke u, H. Wattenberg: Wasserbewegung an der Oberfläche des Nord-
Die ozeanographischen Arbeiten des Vermessungs- pazifischen Ozeans im Juni bis August darstellt,
schiffes „Meteor“ in der Dänemarkstraße und Während das atlantische System durch die Ver-
Irmingersee. I, Teil. Plan und Reisebericht. Die zinigung von Florida- und Antillenstrom eine Ver-
Tiefenkarte. Das Beobachtungsmaterial. Veröff, :tärkung erfährt, erleidet das pazifische durch die
d. Inst. f. Meereskunde A. Hit. 32. Mit 7 Abb. Koreanische Abzweigung und die des Tsusima-
12. 1 farb. Beilage, Berlin 1936, RM 8.50. stromes eine Abschwächung ; während letzteres durch
Während der Fischereischutzfahrten 1929, 1930. salzarme und kühle Wassermassen unterlagert wird,
1933 und 1935 wurde der „Meteor“ auch zu wissen- bewahren den Golfstrom salzreiche und warme
schaftlichen Untersuchungen herangezogen, um in Tiefenwasser neben den orographischen Verhält-
diesem kleinen, ozeanographisch besonders inter. nissen vor größeren Verlusten, Wesentlich aber ist,
essanten Gebiet zu verschiedenen Zeiten die hydro- wie im Hauptteil der Untersuchung eingehend dis-
yraphischen Verhältnisse zu erforschen, Die vor. kutiert wird, schon die Tatsache, daß Golfstrom
üegende Veröffentlichuug enthält neben dem Beob und Kuroshio — nach dynamischen Berechnungen
achtungsmaterial und zugehörigen Angaben wie an Hand je zweier Querprofile — folgende Unter-
Reisebericht und Jnstenmentelkem eine year schiede aufweisen:
von Böhnecke, in der das gesamte Lotmateriai
zur Konstruktion nicht Tenermlicierter Linien gleicher (M eafir pr de A spart it
Tiefe herangezogen wird; in einem Textteil werden De sin gr ie ar PN es OA
die auf der farbigen Tiefenkarte vorgefundenen Ver- TOM De )
hältnisse besprochen. Fr. Model.
. 1f- | Verhältnis
Kuroshio | Col | Kuroshio :
Golfstrom
Wüst, Georg: Kuroshio und Golfstrom. Veröff.
d. Inst. f. Meereskunde. A. Hft, 29, Berlin 1936,
mit 22 Abb. u. I Tafel, 7,50 RM,
„Die Frage. ob im Kuroshio das pazifische
Äquivalent des Golfstromes zu erblicken ist, wurde
von Köppen schon 1911 in klimatischer und oro-
graphischer Hinsicht geprüft, und Wüst behandelt
sie nunmehr mit modernen 0ozeanographischen
Mitteln. Nach einem geschichtlichen Rückblick
fixiert der Verfasser seine von Schott abweichende
Auffassung über das Gesamtströmungssystem des
Kuroshio in einer Karte, die die wahrscheinliche
Wassermengen ]
mÖ/sec. ..... {22 200 000/82 500.000 1:1.46
Wärmemengen
104/kg-Kal /sec 138 000 000/54 600 000| 1: 1.44
Salzmengen t/sec | 788 000| 1210000 1:;1.54
Diese unvorstellbar großen Zahlen stehen in-
sofern mit den sich aus den direkten Strom-
messsungen ergebenden in Übereinstimmung, als
dem Berechnungsverfahren eine Genauigkeit von
A 15% zugeschrieben wird. Daß im übrigen das