Skip to main content

Full text: 65, 1937

506 Annalen der Hydrographie und Maritimen Mleteorologie, November 1937. 
Bei 500 mb ist die Genauigkeit noch etwa + 1° um dann weiter abzunehmen, 
Über 800 mb beträgt die Genauigkeit nur noch -+ 2°, wobei einzelne Werte noch 
yrößere Abweichungen zeigen. In der unteren Stratosphäre hat man mit den 
yleichen Fehlern zu rechnen wie in der oberen Troposphäre, abgesehen von der 
Verstrahlung, welche von der Tages- und Jahreszeit wesentlich abhängt, und nach 
den oben gegebenen Ausführungen im Niveau 100 mb bis 7° betragen kann (in 
den gemäßigten Breiten). 
B. SchluBbetrachtungen. 
Aus den vorhergehenden Ausführungen geht noch folgendes hervor: Da die 
Genauigkeit der Temperaturmessung mit zunehmender Höhe bis zur Tropopause 
veringer wird, also um so kleiner wird, je größer das Temperaturintervall zwischen 
dem Boden und der Tropopause ist, kann man schließen, daß die Genauigkeit 
in der oberen Troposphäre und auch in der Stratosphäre mit wachsender Höhe 
der Tropopause abnimmt, Daraus folgt, daß die Genauigkeit der Temperatur- 
messung bei Registrierballonaufstiegen im Winter größer ist als im Sommer und 
in Polnähe größer als am Äquator, Die größere Genauigkeit der Temperatur- 
messung im Winter wird noch dadurch erhöht, daß sich die Empfindlichkeit des 
MeBgeräts größer gestalten läßt wegen der geringeren Temperaturunterschiede 
zwischen den Werten am Boden und denjenigen in der Tropopause, Schließlich 
treten im Winter nicht so große Temperaturschwankungen am Boden auf wie 
im Sommer, wodurch sich die Basislinie genauer bestimmen läßt, Alles spricht 
also für eine genauere Temperaturmessung im Winter, 
Eine weitere Klärung dieser Fragen kann durch Simultanaufstiege erzielt 
werden. 
Herrn Prof. Dr. P. Raethjen danke ich herzlich für die Anregung zu dieser 
Arbeit und für seine wohlwollende Unterstützung bei ihrer Ausführung. Auch 
Herrn Dr. K. Gödecke möchte ich hier für seine Ratschläge meinen Dank aus- 
sprechen, 
Literatur. 
i, F. Linke; Met. Taschenb, I (1931) 195ff, II (1933) 176ff. 
2. E. Kleinschmidt: Hdb. d. Met. Instr. (1935) 411 ff, 
3. A. Schmauß: Die Münchener Registrierballonfahrten (1906, 1907), Met. Jahrb. f, Bayern. 
4, F, Linke: Met, Taschenb. I (1931) 136 ff, 
5, K. Gödecke: Ann, d. Hydr, u. Marit, Met, (Nor, 1936) 469/473, 
5, P. Raethjen: Met. Z. (1929) 292/300; 329/337. 
7. E. Frankenberger: Beitr, Phys, fr, Atm, (1935) Bd. 22, 99/118. 
8. H. Hergesell: Met. Z, Bd, 14 (1897), 433/448. 
9. A. Schmauß: Beitr, Phys, fr, Atm, (1914) Bd. 6, 153/164; (1917) Bd. 7, 26/27, 
10. P. Raethjen und E, Huß: Beitr. Phys. fr. Atm. (1932) Bd. 18, 171/179; (1933) Bd, 20, 47/50, 
„Die dynamische Bezugsfläche“, 
ein Gegenwartsproblem der dynamischen Ozeanographie. 
Günter Dietrich, Institut für Meereskunde, Berlin, 
(Hierzu Tafel 64 mit Abbildungen 1 und 2,) 
Inhalt, Die Berechnung der dynamischen Topographien der isobaren Flächen im Ozean setzt 
die Festlegung einer Bezugsfläche voraus. Die übliche „absolute“ Auffassung sieht in der „dynamischen 
Bezugsfläche‘“ eine „Nullfläche“; dagegen versteht die den Möglichkeiten der angewandten Ozeano- 
zraphie besser angepaßte „relative“ Auffassung darunter eine „Grenzfläche“, Unabhängig von den 
Auffassungen der dynamischen Bezugsfläche wird die Forderung vertreten, daB nicht eine beliebige 
aorizontale Fläche als Bezugsfläche zu wählen ist, sondern eine, die aus dem hydrographischen Aufbau 
begründet. wird, sich ihm einfügen muß, demnach auch Tiefenänderungen unterliegen kann, 
Am Beispiel eines (Jolfstrom-Schnittes wird die entscheidende Bedeutung der Festlegung der 
dynamischen Berugsfläche für quantitative Untersuchungen wie Geschwindigkeits- und Strommenge- 
berechnungen nachgewiesen, Kinschränkungen weitgehender zahlenmüßiger Folgerungen scheinen 
danach notwendig. Einwendungen n die Auffassung, Kerne der O,-Minima als dynamische Bezugs- 
‘äche zugrunde zu legen, werden Aeclene. Der dynamischen Erklärung der O,-Mioima werden zwei 
2ene chemisch-biologische Erklärungen gegenübergestellt, die einer kritischen Betrachtung unterzogen 
werden, Am Beispiele der Dauerstation „Meteor“ 197 werden die Ausmaße der Wirkung der inneren 
Wellen auf das ozeanische Druckfeld berechnet, und &ı wird auf die Probleme hingewiesen, die sich 
daraus allgemein für die bisherige Form der dynamischen Methode der Ozeanographie ergeben.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.