Nagel, F.: Die Genauigkeit der Temperaturmessung bei Registrierballonaufstiegen. 497
vor dem Start des Ballons nach Entarretierung der Uhr Ablesungen des Luftdrucks
und der Temperaturen des trockenen und des feuchten Aßmann-Thermometers
gemacht und die Zeiten markiert worden. Die zugehörigen Abstände der durch
Zeitmarken festgelegten Punkte von der Basislinie werden aus dem Registrierblatt
in das Eichblatt übertragen. Dabei ergibt sich im allgemeinen eine Parallelver-
schiebung der Basislinien gegenüber den bei der Eichung gefundenen, die ihre Ur-
sache in einer Verstellung der Schreibfedern hat, und die sich trotz sorgfältiger
Behandlung der Apparate nicht vermeiden läßt, Für den Luftdruck und die Feuchte
macht die Bestimmung der Basislinien auch weiter keine Schwierigkeiten, War
beim Start des Ballons eine andere Temperatur als bei der Druckeichung vor-
handen, so ist wegen des Temperatureinflusses auf Bourdonrohre zunächst eine
Druckkorrektion in der Eichkurve nach der Hergesell-Kleinschmidt-Formel:
„Ap= —4AT-(a— a-p)“ [4] anzubringen und erst dann die Basislinie zu bestimmen.
Tabelle 1. Zusammenstellung der Aufstiegsprotokolle.
Aufstiegs-Nummer ..... een nnen
Aufstiegs-Datum...... PA
Startzeit w.......0.0000000r nern EEE
Apparat (großes Modell) .... RoSch = BR
Ballongewicht in g......-. ee
Auftrieb I Berarereren ee
Gewicht des Apparates und Zubehör ing
Freier Auftrieb in g ......00000004444
Luftdruck in mbar . Ver eree re erREELe
Temperatur in Grad Core
Relative Feuchte in % Ver rrrererer
Windrichtung ke 53
Windgeschwindigkeit ın M/SeC v0... e
BeWÖlkUng ers e rer
Sicht eerrereeee een Learn
Dauer der Visierung in Minuten......
Visierung abgebrochen, weil....... ee
1) 2183 |3a| 4 | 5]|6 1718" 9
SO — 81.V.194
1922 | 2239 0057 | 0418 | 0718 | 1004 | 1258 ' ı611 1190 | 2210
20 WEG WR WS WAOH WA WAT 0 ba
2405 [2400 [220 [2510 "2480 |2450 2485 ‘2400 |2570
2780 |2930 |2350 |2285 2390 2390 /2430 |2460 |2480 l2330
1060 | 1290 ea 1110 2110 | 1095 |1115 1075 -
1720 [1610 1285 1180 1280 !1280 {1335 |1345 ‚1405 |1230
1021.1/2021.5/ 1021,6/ 1021.38 1021.3/1020.7| 1020.0 1018.83 1018.31018.7
145 a“ 53 32 1247 198 219 20 181 125
209 0 97 75 > 36 | 31 | 52 8
ak m m [SE BB ESELB LE SE
3 0 | 0 1,383 6 4 5 5 5
a . wolkenlos
‚8 _ 8 8= 7 70oo| 7 7 888
7425 | 27 | 121 _94 110 70 90 Dam
ge- | nicht | nicht 5 nieder- | nieder- BO | ver zu Lampe
platzt mehr zulmehr zu! ge 88- | ge platzt | loren dunkel‘ er
schen :; sehen | ganzen gangen | vanven l'oschen
Die Bestimmung der Basislinie für die Temperatur ist dagegen schwierig,
wenn die Registrierapparate vor dem Start nicht ventiliert worden sind, wie es
hier der Fall war. Bei starker Sonneneinstrahlung und geringen Windgeschwindig-
keiten wird der nichtventilierte Apparat durch Strahlung mehr erwärmt als die
Luft. Die Beseitigung der durch Strahlung am Boden bedingten Basisfehler
wird weiter unten ausführlich beschrieben, Neuerdings sind derartige Verstrah-
lungen bei der Basisbestimmung an der Meteorologischen Versuchsanstalt durch
künstliche Ventilation der Meteorographen behoben worden.
Das Abgreifen der vor dem Start durch die Zeitmarken festgelegten Punkte
aus den Registrierungen und das Eingehen in die Eichkurven zur Bestimmung
der Basislinien muß mit ganz besonderer Sorgfalt erfolgen, weil hierbei ent-
stehende Fehler den ganzen Aufstieg von vornherein fälschen. Wie unter IIC
ausgeführt wird, haben Bourdonrohr und Bimetall ihre geringsten Empfindlich-
keiten bei höheren Drucken und höheren Temperaturen. Aus dem Abgreifen
und Eingehen in die Eichkurven hat sich nach mehrmaliger Wiederholung er-
geben, daß die Bestimmung der Basislinie für den Druck höchstens auf + 1 mb
und für die Temperatur auf +0.1° möglich ist. (Abgreiffehler!)
B. Bemerkungen zur Druckauswertung.
Aus der Druckeichung, die vom Normalluftdruck bis zu 8 mb ausgeführt
worden ist, hat sich für die Bourdonrohre eine größte elastische Nachwirkung
Ann. d. Hrydr. usw. 1947, Heit XL