186 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1937,
Genauigkeit von H voraussetzt, Die Genauigkeit
der einzelnen Basismessung mit dem Q. H. M,
betrug 4 0.77. F. Errulat,
E, Hoge: Contribution a la connaissance de l’effet
magnetique de l’electrification des chemins de fer,
Ebd, Nr. 18, 19837.
An Stationen, die durch elektrische Verkehrs-
einrichtungen gestört werden, empfiehlt sich, die
Basismessungen nur nachts vorzunehmen, Bei
Rude Skow verschwindet die Störung durch eine
elektrische Bahn und ihre Transtormatoranlagen
in Z schon in etwa 5 km, in D erst in etwa 12 km
Entfernung. F, Errulat,
Wichtig sind die Ausführungen über die Na-
yvigation im Luftfahrzeug von Wittemann,
‚Abtri£t“ wird hier folgendermaßen definiert:
„Pliegt ein Lufifahrzeug in einer Luftströmung,
© erleidet es durch dieselbe eine Abweichung,
Abtriff‘ genannt, welche je nach dem Winkel
zwischen Kurs und Windrichtung verschieden groß
st, wobei naturgemäß auch die Stärke der Luft-
itrömung eine Rolle spielt, Zum Bestimmen des
Abtriftwinkels bedient man sich eines Abtrift-
messers, mit welchem man den Winkel zwischen
der Längsachse des Luftfahrzeugs und der über
jen Boden geflogenen Richtung mißt.“ Das Wort
Vorhaltewinkel wird leider nicht erwähnt, was man
in einem Aufsatz über Luftnavigation vermißt,
wo von Abitrift die Rede ist,
Über Luftsehiffmotoren berichtet schließ-
lich utterweck und über Luftschiffhäfen
Kolb.
Der vierte und letzte Teil des Handbuchs
zibt einen vielseitigen Abschluß des gesamten
Werkes, das in seinen drei ersten Bänden Aero-
dynamik und Flugzeugbau — Flugzeugführung,
Luftverkehr und Segelflug — Triebwerke und
Sondergebiete des Flugwesens behandelt und das
jeder Luftfahrtinteressent sein eigen nennen möchte.
Dr. P. Perlewitz.
Atmosphäre, Wetter, Physikalische und fechnische
Tabellen, Ballorıe und Luftschiffe, Band LV
des „Fiugtechnischen Handbuchs“ von Dr. Eisen-
lohr, Verlag Berlin-Leipzig de Gruyter & Co.
1937, 202 Beiten. Pr. 7,50 RM.
Zuerst wird von Miehinickel vom gasphysi-
kalischen Standpunkt die Atmosphäre kurz und
xlar behandelt. Frapglich ist noch, wie weit der
Sr in großen Höhen Gummiballonhüllen an-
ift,
* Dann berichten K, Wegener über Flug-
wetterkunde, insbesondere überdie meteotTologisch
bedingten Gefahren der Luftfahrt, und K.Schreiber
über iugwelkerberalung, deren Anfänge, wie
neigen wäre, auf Aßmann zurückzuführen
aind,
Es folgt eine Wiedergabe der wichtigsten
meteorologisch-physikalischen Tabellen und einige
Angaben über Werkstoffe, wie Metalle, Hölzer,
Schmier- und Kraftstoffe, über Höchstleistungen
ler Flugzeuge pp., entsprechend der Aufgabe eines
technischen Handbuchs.
Die Technik und Führung des Freiballons
ist von Dahl übersichtlich gegeben, die wissen-
schaftlichen Ballonfahrten, die Grundlage
unserer Wissenschaft von der Atmosphäre, siud
lagegen nur in Stichproben erwähnt. Die For-
schungen selbst sind_ nicht angegeben, obgleich
zerade hierüber eine Übersicht im WGL-Jahrbuch
1935/36 S. 107—120 vorliegt. Dafür hätten die
Ausführungen über die unglückliche Idee und
Ausführung der Andreeballonfahrt, die wissen-
schaftlich, geographisch, meteorologisch, ballon- und
iuftschifftechnisch ohne Bedeutung ist, fortfallen
können. Auch der einmalige Versuchsballon mit
Schornstein ist überholt. Mit Recht wird dagegen
vom Verfasser auf die Bedeutung der medizinischen
Dntersuchungen in der Luftfahrt hingewiesen.
Derselbe Verfasser behandelt auch kurz den
Fesselballon, während das Luftschiff, ins-
besondere das Zeppelinluftschiff, eingehend, tech-
nisch und historisch, bis zum „Hindenburg“, von
Dörr beschrieben wird.
Ludwig Herr: Bodentemperaturen unter beson-
derer Berücksichtigung der äußeren meteorolo-
gischen Faktoren. Diss, Leipzig 1936,
Von den speziellen Untersuchungen über das
klimatische Zusammenspiel zwischen Wald und
Feld, die am Geophysikalischen Observa-
torium am Collmberg vorgenommen werden,
beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit der
Auswirkung kurzperiodischer Wetterschwankungen
im Laufe eines Tages auf die Bodentemperaturen,
Wie z. B. aus der #ehandlung eines Kaltluft-
anbruches oder den Betrachtungen über die Ver-
1ältniese bei wechselnder Bewölkung folgen, spiegeln
ch die Wettererscheinungen nur in den obersten
Zentimetern des Erdreiches wider, zu deren voll-
ständiger Erfassung eine Beobachtungsanordnung
mit engeren Abständen vorteilhafter gewesen wäre,
\ber auch ohne die Vorgänge durch Phasen- oder
Amplitudenangaben stützen zu müssen, läßt die
Untersuchung den Mechanismus solcher kurz-
periodischen Schwankungen erkennen, Insbesondere
zeigt sich, daß die Temperaturleitfähigkeit des
Bodens streng linear mit der gefallenen Nieder-
:chlagsmenge wächst und die so erhöhte Leit-
ähigkeit nur langsam in die Tiefe wandert, ist sie
doch bei 10 cm erst nach 3 Tagen angekommen.
Im Übrigen zeigt sich auch bei diesen Unter-
suchungen wieder deutlich der Einfluß des durch
ein eigenes Temperatur- und Windsystem aus-
gezeichneten Waldklimas. F, Model.
B. Neueste Erscheinungen im Bereiche der Seefahrt und der Meereskunde
sowie auf verwandten Gebieten,
a) Werke,
Oberkommando der Kriegsmarine, Hand-' an der Küste von Labrador. L.Döäll. 538.
buch Für das Rote Meer und den Golf von mit Tafeln, 2 RM, Bd, 57, 3. 1937: Beiträge
Adern, 3, Aufl, m, 215 Ansichten im Text und ur Klimatologie von Togo. E. Heilger-
5 Taf, m. 36 Ans, im Anb, Berlin: Mittler. mann, 84 S. mit Tafeln. 2.50 RM, Bd, 57,
1937. 597 8, 8% 8 RM. 4. 1937 (mit Heft 4 beginnt ein neuer Titel der
Deutsche Seewarte, „Aus dem Archir der Schriftreihe: „Aus dem Archiv der Deutschen
D. Seewarte.“ Hamburg. 4°, Bd. 57, 1. 1936: Seewarte und des Marineobservatoriums)“:
Beiträge zur Hydrographie der südlichen Untersuchung abnorm hoher Tempera-
Nordsee. E., Goedecke. 29 8. mit Tafeln. furen in Norddeutschland, E. Balcke.
23 RM. Bd. 57, 2, 1937: Klima und Weiter 385, IRM.