90 Bericht üb, d, erste Teilfahrt d. D, Nordatl. Exped. d, Forschunge- u, Vermessungsschiffes „Meteor“,
noch kein Nitrit festgestellt worden, während bei Versuchen mit gemischt tierisch-
flanzlichem Plankton starke Nitritbildung bereits nach etwa acht Tagen einsetzte.
Ähnliche Unterschiede zwischen tierischem und pflanzlichem Plankton wurden
übrigens von Cooper!) auch bei der Regeneration des Phosphors beobachtet,
Die Ausdehnung des Nitritmaximums nach dem offenen Ozean hin (vgl.
Abb. 11) in 50 bis 100 m Tiefe ist wohl kaum als physikalische Ausbreitung
des nitritreichen Schelfbodenwassers aufzufassen, sondern vielmehr gewisser-
maßen als die räumliche, vertikale Projektion der zeitlichen Aufeinanderfolge
von NHs-, NOs- und NOz-Bildung?). Leider konnten aus Zeitmangel auf der
Fahrt nicht gleichzeitig Ammoniak- und nur wenige Nitrat-Bestimmungen aus-
G-Tefzit: & 7 2 3 ‘
A Ey N N N A
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Abb. 12. Vertikale Verteilung von Kieselsäure (mg Si/m®), Phosphat (mg P/m?)
und Sauerstoffdefizit (cem/l) im westafrikanischen Auftriebsgebiet.
(Stat, 322/523.)
geführt werden, aber es ist ja bekannt, daß im Ozean, also bei größeren Tiefen,
das Nitrat fast genau parallel mit dem Phosphat auftritt, also unterhalb der
Sprungschicht angereichert ist, und daß Ammoniak vorwiegend in den plankton-
reichen obersten Wasserschichten nachgewiesen wird.
Die Verteilung des Nitrits auf dem Schnitt 311 — 312 — 313 ist also durch
die Tiefenverhältnisse bedingt: Auf 311 gelangen die Reste der abgestorbenen
Organismen wegen der geringen Wassertiefe bis auf den Boden und erzeugen
hier in einer verhältnismäßig dünnen Schicht die hohen Nitritkonzentrationen. Auf
der tieferen Station 312 wird die organische Substanz während des Absinkens
in der Schicht zwischen etwa 50 und 200 m abgebaut, und die produzierte
Nitritmenge verteilt sich dementsprechend auf eine größere Wassermasse.
2. Silikat und Phosphat.
Bekanntlich liegt in den niederen Breiten unter der Sprungschicht ein sehr
starkes O,-Minimum, das infolge Sauerstoffzehrung durch absinkende Plankton-
') L.H. N. Cooper, The rate of liberation of phosphate in sea water by the breakdown of plankton
organism, ‚Journ. Marine Biol, Ass, Bd. 20, 8, 197 (1935), — 2) Vgl. die umfassende Arbeit von
N, W. Rakestraw, The oecurrence and signifieance of nitrite in the sea. Biol. Bull. Bd. 71, 8. 133 (1936).