® Bericht üb. d. erste Teilfahrt d, D. Nordatl. Exped. d. Forschungs- u. Vermessungsschiffes „Meteor“,
pin Meeresstreifen mit relativ niedrigen Temperaturen und geringem Salzgehalt
hin, der klimatologisch für die Witterung in diesen Teilen Westafrikas ausschlag-
gebend ist. Schon in den Mittelwertkarten der Temperatur tritt dieses Gebiet
besonders in den Monaten Januar bis Mai als ein von den höheren Breiten längs
der Westafrikanischen Küste nach Süden sich ausdehnender Zug kalten Wassers
in Erscheinung. Noch deutlicher hebt er sich in den Temperaturanomaliekarten
hervor. Abb. 1 gibt eine solche für den Monat April (nach G. Böhnecke, be-
zogen auf Zweigradzonen Aprilmittel des Atlamtischen Ozeans)!). Man entnimmt
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Abb. 2,
Karte der mittleren Temperatur-Anomalien vor der Küste Westafrikas für den Monat April.
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ihr, daß das ganze Meeresgebiet zwischen den Kanarischen und Kapverdischen
Inseln eine starke negative Temperaturanomalie aufweist, die sich auf den Schelf
von der Westafrikanischen Küste bis auf fast — 7° C steigert.
Ähnliche Erscheinungen des kalten Auftriebswassers finden sich bekanntlich
auf der Erde vor den ähnlich gelagerten Küsten Deutsch-Südwestafrikas und
Südamerikas (Peru und Chile) und haben für die Bewohnbarkeit dieser Küsten-
striche eine ähnliche Bedeutung. Die erste Fahrt hat nun dieses Gebiet zwischen
jen Kapverdischen und Kanarischen Inseln in ozeanographischer Hinsicht mit
einem dichten Netz von Stationen belegt, so daß nun mit dem gesammelten Material
zur Aufklärung dieses Problems geschritten werden kann,
+) Wiss. Ergebnisse der Deutschen Atlantischen Expedition auf dem „Meteor“ 1925 bis 1927,
Atlas zu Band V, G. Böhnecke: Temperatur, Salzgehalt und Dichte an der Oberfläche des Atlan-
tischen Ozeans. Berlin 1936.