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Full text: 65, 1937

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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Januar 1937, 
Golfküste beherrscht; seitdem, und auch am 1. November, herrschen hier nörd- 
liche Winde und in älterer Polarluft Temperaturen um 13°, Dagegen befindet 
sich Bermuda seit dem 27. Oktober bei südwestlichen Winden dauernd in Tropik- 
luft von 24° (+1°) und gerät erst nach der Ausbildung des Labradortiefs in 
erwärmte Polarluft von 21 bis 22°. 
Über dem amerikanischen Festland liegt am 1. November ein Tief von 
750 mm zwischen OÖntariosee und südlicher Hudsonbay. Dies Tief ist mit Ost- 
südostkurs über Kanada herangezogen, um ein (relativ) warmes Hoch von 
770 mm über dem Westen, bzw. Südwesten der Vereinigten Staaten wandernd. 
Das Tief, am 31. Oktober süd- 
westlich der Hudsonbay gelegen, 
zeigt seitdem eine deutliche Ab- 
schwächung -— von 745 auf 
750 mm —, und auch das Zen- 
rum seines Druckfallgebietes 
hat sich nach den 24stündigen 
Anderungen um 5 mm seit dem 
31. Oktober abgeschwächt. 
Mit dem kanadischen Tief 
verbunden ist ein Ausbruch 
frischer (arktischer) Polarluft, 
dessen Front am 1. November 
von der südlichen Hudsonbay 
über den Westzipfel des Eriesees 
nach dem mittleren Mississippi 
geht. Hinter ihr ist am Oberen 
See Temperaturrückgang seit 
dem Vortage um etwa 10° (bis 
auf — 11°) erfolgt, vor ihr am 
St. Lorenzstrom Temperaturan- 
stieg von 0° auf +3 bis + 4°. 
Betrachten wir nun die 
Lage der beiden Fronten, der 
zwischen Tropikluft und alter 
Polarluft („Übergangsluft“) und 
der zwischen Übergangsluft und 
frischer Polarluft („Arktikluft‘“), im Verhältnis zum Isallobarenfelde und zum 
herrschenden Strömungsfelde am 1. November (Abb. 1)! Die Abbildung enthält 
die 24stündigen Druckänderungen in mm vom 31. Oktober bis 1. November, 
ginige kurze Pfeile zur Kennzeichnung des am 1. November morgens herrschenden 
Strömungsfeldes am Boden und die Lage der zwei (mit genügender Genauigkeit 
festzulegenden) Fronten. 
Man sieht, daß bereits eine Zone größter Annäherung von Tropikluft 
und Arktikluft besteht, und weiter, daß das Strömungs- und Druck- 
änderungsfeld derart ist, daß diese Annäherung rasch weiter fort- 
schreiten muß. Beide Fronten haben die Tendenz, in einer Südwest—Nordost 
streichenden Linie, die etwa durch den Schnittpunkt des 75, Meridians mit dem 
40. Breitenkreis geht, aneinander zu geraten: Hier muß — wie in der Abbildung 
fett markiert — eine scharfe Frontalzone Tropikluft—Arktikluft ent- 
stehen. 
In der rechtsseitigen Verlängerung dieser Linie, d.h. im Delta dieser 
Frontalzone, an der Südostküste Labradors, fällt der Luftdruck bis 
zum nächsten Tage um 32 mm. 
Das Druckfallgebiet, vom 31. Oktober auf den 1. November bereits abge- 
schwächt, erfährt also vom 1. bis 2. November eine Verstärkung auf das 
Doppelte, und es hat am 3. November das eingangs erwähnte Sturmtief unter 
720 mm östlich Nordlabrador geschaffen, Verbindet man (wie in der Abb. 1) 
Fall- und Steigzentrum der vorgegebenen alten Druckwelle, so sieht man, daß 
diese Kurs von Westnordwest nach Ostsüdost verfolgt hat. Vom 1, bzw. 2. November 
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