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Full text: 65, 1937

Schütte, K.: Einfache Diagramme zur Berechnung d. Mondauf- u, -untergangszeiten usw. 425 
Sonnenauf- und -untergänge. Wenn wir nun festsetzen, daß durch die lineare 
Zwischenrechnung von einem Diagramm zur nächsten ein Fehler von maximal + 1m 
noch gerade zugelassen werden soll, so ist der praktischen Genauigkeit sicher 
kein Abbruch getan?). In der Anwendung auf ein Gebiet von der Größe Deutsch- 
lands werden wir sehen, daß man alsdann mit einer überraschend kleinen Anzahl 
von Diagrammen auskommt. 
3. Anwendung auf Deutschland, 
Entsprechend einer Neigung der Mondbahn von 5° 9’ gegen die Ekliptik 
kann die Deklination des Mondes etwas stärker schwanken als die der Sonne. 
Demgemäß findet man im Berliner Jahrbuch die Breitenkorrektion 2 für die 
Werte von t=3h 20m bis t=9h 0m von 10 zu 10 Minuten gegeben. Man über- 
zeugt sich leicht, daß die Änderungen bei einem solchen Intervall von 4t = + 10m 
klein sind und sogar einige Zeit fast linear verlaufen. 
Gelte nun ein Diagramm, das gemäß den obigen Erläuterungen entworfen ist, 
streng für den Wert t=t,. Wir wollen es aber anwenden für das Intervall 
von t=t, bis t=t,, wobei dann die linear interpolierten Zwischenwerte um 
höchstens + 1= von den strengen Werten abweichen sollen. Die für dies Intervall 
bei jeder Breite konstante Änderung k für At= +10» kann man nun auf zwei 
verschiedene Weisen bestimmen: | 
a) Man setzt für das ganze Intervall to bis t, eine mittlere Änderung pro 
At=-+10m an, derart, daß an beiden Enden des Intervalles völlige 
Übereinstimmung herrscht zwischen dem strengen und dem durch die 
Interpolation gewonnenen Werte, Dazwischen dürfen dann die Abwei- 
chungen bis auf + 1m anwachsen. 
Etwas besser, aber umständlicher, ist es, eine Ausgleichung vorzunehmen, 
bei der nur der Ausgangswert übereinstimmen muß, der Endwert aber 
nicht. Im übrigen sollen die Abweichungen möglichst klein bleiben und 
ebenfalls + 1m nicht überschreiten, 
Im Falle b) werden, wie man leicht einsieht, für das gleiche Intervall die 
Reste kleiner als im Falle a); ich zog deshalb eine Ausgleichung vor, 
Beschränken wir uns als Beispiel auf das Gebiet von 46° bis 56° Breite und 
6° bis 22° östlicher Länge, so sind Deutschland, Österreich und die Schweiz bequem 
darin enthalten. Nach einigen Versuchen findet man, daß man für dieses Beispiel 
mit den folgenden 5 Gruppen (Tabelle 1) auskommt, Tabelle 1. 
ohne daß der Fehler der linearen Interpolation auf Tr N ma 
mehr +1m anwächst: Gruppe Intervall für t 
Die Resultate der Ausgleichung sind in der Tabelle 2 
(siehe S. 426) zusammengestellt. Dabei wurde in Breite 
von 2° zu 2° fortgeschritten. 
Die k-Werte sind also die linearen Änderungen für 
jedes At = +10, Außerdem sind die Abweichungen 
der mit konstantem k innerhalb der einzelnen Gruppen —— 
gerechneten Verbesserungen gegenüber den Werten des Jahrbuches im Sinne 
Jahrbuch — interpolierter Wert angegeben. 
Für jede Breite sind innerhalb jeder Gruppe die größten Abweichungen, 
ohne Rücksicht auf das Vorzeichen, halbfett gedruckt. Man sieht, daß unsere 
Forderung, daß ein Fehler von +1 nicht überschritten werden soll, überall 
erreicht worden ist. In den allermeisten Fällen bleiben die Abweichungen sogar 
kleiner als 0m5, während der Grenzwert von 1m nur in einem einzigen Falle 
gerade erreicht wird. 
Es wäre vielleicht möglich gewesen, die Zahl der Diagramme noch etwas weiter 
zu beschränken, wenn man einen etwas größeren Fehler erlaubt hätte. Doch hat 
die Intervallvergrößerung wieder den Nachteil, daß bei der Zwischenrechnung 
dann größere Zahlen vorkommen. 
1) Dieser Fehler, sowie auch der wegen angenommener konstanter stündlicher Änderung der 
Zeiten, ist auch deswegen schon praktisch belanglos, weil ja der Mond eine Phase hat und z, B. der 
Aufgang des „oberen Randes‘“ deswegen oft nicht zu beobachten sein wird. 
bh)
	        
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