Goedecke, E.: Die Gesamtkalkgehalts- u. Alkalinitätsverhältnisse im Oberflächenwasser usw, 419
kann wahrscheinlich jetzt 0.00009 angesehen werden. Die Quintessenz aus den jetzt
aus der südlichen Nordsee vorliegenden Ergebnissen ist die, daß die Untersuchung
der Gesamtkalkgehaltsverhältnisse im Wasser dieses Teilgebietes der Nordsee
nahezu gleiche A„/S-Beziehungen ergibt (vergleiche für An die Beziehungen
unter [1] bis [s] und [4]). Große Unterschiede treten daher wahrscheinlich nur
in den Alkalinitätsverhältnissen auf (vergleiche für As die Beziehungen unter [1]
und |s)). Bei dieser Untersuchung muß man das Gebiet des englischen Kanals
und der Hoofden von dem der offenen südlichen Nordsee trennen. Hier besteht.
also eine Trennung zwischen schon ozeanischem und eigentlichem Nordseewasser,
Für das Gebiet der östlichen Nordsee und der nordwestlichen bleiben vor-
jäufig die in der Tabelle Nr. 2 angeführten, zum ersten Male abgeleiteten A/S-
Beziehungen bestehen. Zukünftige Untersuchungen in diesen Gebieten müssen
diese Gleichungen nochmals prüfen. Aus den hierfür gültigen Beziehungen
zwischen A und S muß man annehmen, daß hinsichtlich der Gesamtkalkgehalts-
verhältnisse zwischen dem östlichen und nordwestlichen Teil der Nordsee einer-
seits und zwischen beiden und dem südlichen Teil der Nordsee andererseits
bemerkenswerte Unterschiede bestehen [siehe unter (4) und (7)].
Es wäre zu begrüßen, wenn bei Kalkgehaltsuntersuchungen im Nordseewasser
auch von anderer Seite in diesem Sinne vorgegangen wird. Nach Auffassung
des Verfassers kann man letzten Endes nur dann endgültige Aussagen über
etwaige vorhandene Unterschiede im Gesamtkalkgehalt oder in der Alkalinität
machen, wenn man bei Berechnung der mittleren Verhältnisse die Streuung der
Einzelwerte berücksichtigt. Zukünftige Forschungen in dieser Hinsicht müssen
beweisen, ob die vom Verfasser bei dieser Untersuchung zum ersten Male angewandte
Methode der Berechnung des mittleren Fehlers der A/S-Koeffizienten weiterhin
geeignet erscheint, tatsächliche Unterschiede in den Kalkgehaltsverhältnissen
verschiedener Teilgebiete der Nordsee aufzudecken.
Schrifttum,
li. B. Schulz: Hydrographische Untersuchungsfahrten in die Nord- und Ostsee mit dem R. F. D.
„Poseidon“, Ann, dd. Hydr, usw. 1936, S. 1213 und 114.
2, E. Goedecke: Beiträge zur Hydrographie der südlichen Nordsee. Aus dem Archiv der Deutschen
Seewarte. 1937, Bd. 57, Nr. 1.
K. Kalle: Nährstoffuntersuchungen als hydrographieches Hilfsmittel zur Unterscheidung von Wasser-
körpern, Ann, d. Hydr. usw. 1937, S. 1—18,
E. Goedecke: Der Kalkgehalt im Oberflächenwasser der Unterelbe und Deutschen Bucht. Aus
dem Archiv der Deutschen Seewarte. 1936, Bd. 55, Nr. 1.
A. Wulff, A. Bückmann und Cl. Künne: Bericht über die Teilnahme an einer Fischereischutz-
fahrt der „Weser“ zu Untersuchungen über die Verbreitung der Heringslarven in der südlichen
Nordsee und dem Kanaleingang. 7. November bis 15. Dezember 1933, Ber, d. Deutschen Wissensch.
Komm. f, Meeresforschung. N.F. Bd. VII, Heft 3, 1934.
B. Schulz: Die Alkalinität des Oberflächenwassers der Nordsee und des Nordatlantiks, Rapp. et
Proc. Verb. Vol. LXVII, 1930, 8. 91.
7. Fr. Zorell: Beiträge zur Kenntnis der Alkalinität des Meerwassers. Ann. d. Hydr. usw., 1933, 8. 18.
8. L.H. N. Cooper: The variation of excess base with depth in the English Channel with reference
to the consumption of plankton. Journal of the Biological Association, Vol. XIX, Nr. 2,
1934, 8. 747.
Je
Zur Berechnung der freien Schwingungen von Meeresbuchten.
Von Dr. J. Goldberg, Agram,
Die von R. v. Sterneck und A, Defant begründete „Restmethode“ gab der
theoretischen Bearbeitung. der Schwingungen abgeschlossener Wassermassen ein
schmiegsames Recheninstrument; sie ermöglicht die verhältnismäßig bequeme
Berechnung der Schwingungsperioden und der Verteilung der Hubhöhen bei
beliebig weitgehender Berücksichtigung der Unregelmäßigkeiten der Umgrenzung
und des Bodenreliefs. Im folgenden sei auf eine Modifikation dieser numerischen
[ntegrationsmethode hingewiesen, welche, den physikalischen Verhältnissen der
Anregung angepaßt, die Ableitung einer einfachen Näherungsformel für die
Grundperiode von Buchtschwingungen zuläßt.
1. Die x-Achse verlaufe in der Ruhe-Oberfläche der Bucht in der Richtung
des Talwegs, die x-Koordinate sei von der Buchtmündung positiv nach innen
a