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Full text: 65, 1937

Stundl, K.: Chemisch-Biologische Untersuchungen im Gebiete von Varna, Bulgarien. 829 
Im pflanzlichen Plankton herrschen vor allem die Cyanophyceen vor. 
Besonders zahlreich vorhanden ist: Microcystis flos aquae, Anabaena con- 
stricta, A. cireinalis, Chroococcus sp. Weniger zahlreich Merismopedia 
punctata und Spirulina abbreviata. 
Von Chlorophyceen kommen vor: Euglena intermedia, E. geniculata, 
Tetra@dron minimum (sehr zahlreich), Scenedesmus quadricauda, Pedia- 
strum Boryanuım, 
Diatomeen: Synedra acus, Melosira sp. 
Peridinieen: Peridinium inconspieuum, P. lubieniense. 
Beide Gruppen in geringer Zahl. 
Im tierischen Plankton herrschen die Rädertiere vor. Es finden sich zahl- 
reich: Brachionus pala f. amphiceros, B. angularis, etwas seltener: Bra- 
chionus angularis bidens, Anuraea cochlearis, Polyarthra platyptera, 
Asplanchna sp, Triarthra sp., außerdem Podon polyphemoides. 
Im Varnasee reichen einzelne Bewohner des oligohalinen Gebietes noch bis in 
die Oberflächenschichten des Entnahmeortes C; die im Gebedjesee vorkommenden 
Anabaenen sind, wenn auch in wesentlich geringerer Zahl, noch bei A zu finden, 
wo auch geringerer Cl-Gehalt vorhanden ist, Hier ist gleichzeitig eine größere 
Keimzahl nachweisbar, und in der Sedimentprobe sind zahlreiche Anhäufungen 
von Bakterien zu finden. Synechococcus sp. und Spirulina sp. wurden bei € 
in Om, 5 m und 20 m Tiefe gefunden, einige Cyanophyceen erscheinen, wahr- 
scheinlich durch den Landwind mit den oberen Wasserschichten seewärts geweht, 
noch an dem salzreicheren Entnahmeort D und im Golf. Zwischen C und D 
wurde im Netzplankton auch Osecillatoria limosa gefunden. 
An Chlorophyceen sind im Varnasee vorhanden: bei A in der Oberflächen- 
schicht Pediastrum Boryanum, bis C in den oberen Schichten Palmellaceen 
und grüne Flagellaten wie Chromulina ovalis. Auch von diesen sind einzelne 
im Oberflächenwasser des Golfes zu finden, wahrscheinlich gleichfalls vom Wind 
hinausgeweht. Tetra@dron minimum kommt im Varnasee nicht mehr vor, 
88 scheint auf das oligohaline Brackwasser beschränkt zu sein. Die Verbreitungs- 
grenze der Anabaenaarten liegt bei ungefähr 6 gr Cl/L. Ähnliches gibt Geßner 
1933 an. Es ist im Varnasee bei einem Cl-Gehalt von 6,8 bis 7.0 gr deutlich 
ein Abfall der Planktontenzahl zu sehen (osmotischer Grenzwert). Gileich- 
zeitig erscheinen in größerer Zahl Kieselalgen, eine Synedra acus, die im 
Golf häufig auftritt und eine ganze Anzahl nicht näher bestimmter Formen u. a. 
Biddulphia sp. 
Von Peridineen im salzärmeren Teil des Sees Gonyaulax polyedra, im 
übrigen Prorocentrum micans, Dinophysis sacculus, Peridinium diver- 
gens, Ceratium furca, die über den ganzen See verbreitet sind. Es handelt 
sich um Brackwasserformen, die vom Golf aus in den See gelangt sein dürften. 
Dinophysis saceulus ist für das Marmarameer erwähnt, Schiller 1936, Proro- 
centrum für Flußmündungen und Brackwasser der europäischen Küsten (ebd). 
Vereinzelt wurde Distephanus, ein Silicoflagellat, gefunden. 
Der Anstieg der Planktonzahl in der Tiefe bei C trotz des starken H,S-Gehaltes 
scheint seine Ursache im Einströmen von Wasser aus den benachbarten Entnahme- 
stellen zu haben. In der Tiefe findet sich Prorocentrum. 
Die Planktonzahl nimmt im See gegen den Golf zu ständig ab. 
Während im landeinwärts gelegenen Teil des Sees das tierische Plankton 
zum Großteil von einer Asplanchna sp. gebildet wird, dazwischen Medusen- 
jugendstadien (Netzfang zwischen A und B), sind im meerwärts gelegenen Seeteil 
keine Rotatorien mehr zu finden, Hier treten reichlich Krustaceen auf. Von 
Copepoden Centropages, Acartia latisetosa, Paracalanus sowie zahlreiche 
Nauplius- und Copepoditstadien, Von Cladoceren Podon polyphemoides. 
Im Varnagolf sind die Kieselalgen zahlenmäßig am stärksten vertreten. 
Chlorophyceen und Cyanophyceen in nennenswerter Menge erscheinen nur in 
den Oberflächenschichten, in welche sie vom Landwind mit salzärmeren Wasser- 
schichten getrieben zu sein scheinen. Von Kieselalgen ist hauptsächlich eine 
Synedra acus vorhanden, die auch im Varnasee zu finden ist.
	        
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