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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Juli 1937.
Daten der Probeentnalhme.
Gebedjesee am 22, VII. 1936. Bewölkung ©, zeitweise Regen,
Varnasee „ 3.IX, » n O, starker Seewind.
Varnagolf „- 25. VIII - O, starker Landwind.
Biologisch-chemische Untersuchung.
1. Arbeitsweisen.
Zur Entnahme der Wasserproben wurde der Apparat von Spitta-Imhoff
verwendet, wobei gleichzeitig die Temperatur gemessen wurde,
Bei der chemischen Untersuchung wurden nachstehende Bestimmungen durch.
geführt:
Alkalinität durch Titration mit !/,,n HCI und Methylorange als Indikator nach
Lunge,
Gel, Sauerstoff nach Winkler in der Abänderung von Alsterberg.
Ammonium-jon nach Winkler und mit der Abänderung für Bestimmungen im
Seewasser nach Wattenberg.
Nitrit-jon nach Grieß-Ilosvay.
Nitrat-jon nach Tillmans-Sutthoff,
Phosphat-jon in anorganischer Bindung als PO4 nach Atkins in der Abänderung
von Czensny.
Gesamt-Phosphat nach Kalle als PO, jon. Bei der Phosphatbestimmung ist
besonders darauf zu achten, daß die Zusatzreagentien Ammoniumolybdän-
wolframat und Zinnchlorür stets frisch hergestellt werden müssen, um gute
und leicht vergleichbare Farbstärke in der Probe zu geben,
Gesamt-Stickstoff nach Parnaß-Wagner als NH, jon.
Da an der Meeresbiologischen Station in Varna nicht die Einrichtungen
zum Aufschluß des organisch gebundenen N und P vorhanden waren, wurden
die Proben in paraffinierten Flaschen nach Wien gebracht und hier sofort
aufgearbeitet.
Kieselsäure als SiO, nach Dienert-Wandenbulcke.
Chlorid durch Titration mit */,,n AgNO, nach Mohr.
Sulfat als SO, jodometrisch nach Berl-Lunge, Wereßtagin.
Schwefelwasserstoff jodometrisch. Der Jodverbrauch der organischen Sub-
stanzen wurde nach Ausfällung des Sulfids durch CdCO, (Cadmiumkarbonat)
für sich bestimmt und vom ursprünglichen Jodverbrauch abgezogen.
Die Bestimmung des NH,, NO,, PO, und SiO, erfolgte durch Farbvergleich
mit einer eigenen Arbeitsweise, derzeit in der Int. Revue im Druck.
Die bakteriologischen Proben wurden mit dem Ruttnerschen Entnahme-
apparat in luftleer gemachten, keimfreien Röhrchen entnommen, deren zur Kapillare
ausgezogene Spitze durch ein Fallgewicht in der gewünschten Wassertiefe ab-
gebrochen wurde (Klein u, Steiner).
Die Proben zur Zählung der pflanzlichen Plankter wurden mit JKJ-Lösung
konserviert und nach 4 bis 5 Tagen das über dem Bodensatz stehende Wasser
bis auf ein Zehntel der ursprünglichen Menge durch Abhebern mit einer Kapillare
eingeengt und dann in ein kleineres Absetzglas gebracht, wobei mehrmals nach-
gespült wurde, um Verluste zu vermeiden. Sodann wurde nach abermaligem
Absitzenlassen durch Ablassen mit Kapillarheber auf ein Hundertstel des ursprüng-
lichen Volumens eingeengt und nach guter Durchmischung in einer Thomakammer
gezählt. Die einzelnen Werte aus dem Mittel von je 10 Zählungen sind als relativ
genau nur auf ganze Hunderter bzw. Zehner pro ccm angegeben.
Außerdem wurden zur Erfassung des Zooplanktons auch Horizontalnetzfänge
gemacht.
2. Chemische Ergebnisse.
Stickstoff und Phosphor. Die Untersuchungen erstreckten sich nicht nur auf
die im Wasser gelösten anorganischen Verbindungen der beiden Elemente, sondern
auch auf den Gesamt-N und P, die im filtrierten Wasser bestimmt wurden.
Filtration durch Blaubandfilter Schleicher u. Schüll Nr. 589.