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Full text: 65, 1937

Kleinere Mitteilungen. 
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Nachmittagsschauer (17b), der schnell vorüberzieht. 16h: tı 12.4°; tw 14.7°; 162%. 
Der Wind, der nachmittags auf Stärke 5 aufgefrischt und auf WNW gedreht hatte, 
flaut gegen Abend auf Stärke 3 bis 4 ab und bleibt WNW. Das Schiff arbeitet 
stark. 20b: t; 12.4°; ty 143°; 1 69%. 
14. April. Mittags-Schiffsort: 39.9° N, 35.4° W. — Schon seit 6* fällt ein feiner 
Sprühregen, der bis 16h ohne Unterbrechung anhält. Merkwürdigerweise beträgt 
die Temperatur nun schon seit Tagen fast gleichbleibend etwa 12° Ein Tief- 
stand, der um so beachtlicher ist, als wir uns bereits auf 39° N befinden, und 
die Sonne heute eine Höhe hat wie in Hamburg am längsten Tage. Es ist ein 
rechter Regentag: grau, trüb, dazu schlechte Sicht. — 8b: tı 11.3°; tw 15.7°; £ 84%. 
Dadurch, daß der ENE-Wind mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der wir fahren, 
von achtern weht, ist es windstill an Deck und infolgedessen nicht unfreundlich. 
Zwei etwa gleichstarke Dünungen laufen durcheinander, die eine aus N, die an- 
dere aus W. Langsam flaut der Wind von achtern ab, die See ist ruhig und 
der Regen hält an. — 125; t; 12.1°; tw 15.5°; £ 93%. Plötzlich zwischen 15% und 
16% steigt die Temperatur an. Es regnet noch. Aber um 16h erscheint im SW 
unter der grauen, tiefhängenden Nb-Decke am Horizont ein heller Streifen. 16h; 
tu 15.0°; tw 16,6°; £ 94%. Der ENE-Wind frischt ein wenig auf. 161% hört der 
Regen auf, Der Wind dreht plötzlich und kommt nun mit langsam wachsender 
Stärke aus NW. Die See wird sehr kribbelig und aufgeregt. Der erwähnte helle 
Streifen schiebt sich höher und höher, Der Wind wächst und bleibt dann auf 
Stärke 3. Der Seegang nimmt zu, 
Um 16% ist es zwar heller geworden, achteraus im E liegt es dunkel und trübe 
über der See, aber voraus im W klart es nicht auf. Im Gegenteil: in dem hellen 
Dunst verschwindet und verschwimmt der Horizont. Und wieder sprüht es ganz 
Jeicht. Aber jetzt lichtet sich an einigen Stellen die graue Wolkendecke, so daß 
der helle Ast durchschimmern kann. Leichter und durchsichtiger wird das graue 
Nb-Gewölk und erscheint flockig. Im E dagegen lastet auf dem Horizont eine 
schwarzgraue Schicht. Dort gehen Meer und Himmel ineinander über. Der 
Wind dreht langsam nach W. Und immer noch ist der ganze Himmel mit grauen 
Nb-Vorhängen bedeckt. Grau und trübe ist es ringsumher, lau und feuchtwarm 
die Luft. Um 16% wird es im W wieder dunkel und trübe. Die Temperatur 
ist langsam weiter auf 16.7° gestiegen. Seit 16%hb regnet es nicht mehr. Um 17% 
ist nun wieder alles eintönig grau und trübe. Wieder wie vorher sprüht es leicht, 
Der feine Regenschleier wird immer dichter, Auf dem Meere singt der Regen 
mit feinem Klingen. Die Sicht ist recht schlecht geworden. Alles ist unglaublich 
feucht und klamm. Bis 18% sprüht mit kurzen Unterbrechungen der feine Regen- 
schleier. Das trübe Witterungsbild, die tiefhängende Nb-Decke, die unklare, ver- 
sechwommene Kimm und die laue, feuchte Luft bleiben. Um 19% ist die Tempe- 
ratur 16.7°, der Wind WSW 3. — 20h: t; 16.8°; tw 17.4°. 
Lufttemperatur und -feuchte wurden mit einem Aspirations- Psychrometer, 
die Wassertemperatur mit „Admiral“ und Bordwasserthermometer bestimmt, 
H. Edeler. 
3. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 98: Kamerun. — Aus 
der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der Deutschen Seewarte. — 
Witterungsverlauf am Ausgang der großen Regenzeit in Mbengwi 
[Bamenda-Hochland]. Beobachtungstag: 21. September 1936. 
Die Missionsstation Mbengwi liegt im welligen Kameruner Grasland in etwa 6°10’N, 10°5E 
in 1370 bis 1400 m Meereshöhe, und zwar in Luftlinie ungefähr 25 km nordwestlich von Bamenda®). 
Die Gebäude der Station befinden sich am Hang eines Hügels, der nach N etwa 15 bis 20m leicht 
ansteigt, Dahinter erstreckt sich ein ziemlich ebenes Gelände, und erst in weiterer Entfernung folgen 
Erhebungen bis 200m Höhe, die Mbengwi im S, W und N ringförmig umechließen. Nach E, SE 
und NE ist die Landschaft offen. Südlich von Mbengwi liegt in Luftlinie ia ungefähr 25km Ent- 
fernung die Missionsstation Bali. 
Es hat während der Nacht angefangen zu regnen, und der Regen hält auch 
bei der Morgen-Beobachtung um 7h an, Das Ergebnis der Regenmessung ist 
1) 8, das Blatt Nr, 5 (Fumbän) des Großen Dtsch. Kolonialatlas, bearbeitet von Sprigade und 
Moisel. Berlin 1911.
	        
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