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Annalen der Hydrograpbie und Maritimen Meteorologie, Juni 1937.
In meereskundlichen Kreisen ist seit langem die Meinung verbreitet, als ob
das Nitrit ein äußerst labiler Stoff sei, der sehr schnell, eventuell schon in wenigen
Stunden, merkliche Zersetzungen erleidet. In biologischer Beziehung mag diese
Anschauung zu Recht bestehen. Daß jedoch rein chemisch gesehen das Nitrit
eine beträchtliche Beständigkeit besonders in nicht allzu stark verdünnten
Lösungen zeigt, geht aus folgenden in zeitlichen Zwischenräumen gemachten
Gehaltsbestimmungen hervor.
Stammlösung, Dest, Wasser, 10 mg N/Liter
‘jeweilig verdünnt auf 40 mg N/m®)
Frisch
+ Tage alt
i2 „ »”
23 » »
75 2 4
Frisch
1 Tay alt
& Tage u
\ 20 ar nr
f Frisch
\ 17 Std. alt
783 K
775
767
770
767
767
62; ,
684 K,
129 K.
36
785 |
786 &
Dest. Wasser, 40 mg N/m3
Künstl. Meerwasser, -+- 40 mg N/m® , .
B. Ansatz des Grundversuches,
Der Grundversuch, von dem bei den folgenden Untersuchungen stets aus-
gegangen ist, wird folgendermaßen angesetzt:
Die entsprechende Menge der Standard-Gebrauchslösung, die mit dem zu
untersuchenden Wasser auf 50 ccm aufgefüllt ist, wird in einem 100 ccm-Erlen-
meyer-Kolben mit 0.1 ccm Indol-Reagenz und anschließend mit 2 ccm des Schwefel-
zäure-Reagenzes (1 + 2) versetzt und alles Reagenz durch vorsichtiges Umschwenken
des Kolbens in Lösung gebracht. Nach 15 Minuten langem Stehen wird die Lösung
in das entsprechende 25 cm lange Kolorimeterrohr des Pulfrich-Photometers über-
{ührt (das Gegenrohr enthält dest, Wasser) und der Farbton unter Vorschalten
des Farbfilters „S 53“ gemessen (siehe II. Mitteilung). Das Ergebnis wird wie
Dei der Phosphat-Bestimmung ausgedrückt in „K“. Werten, Hierbei entspricht
1 K= 25000 e, wobei unter & der Extinktionskoeffizient verstanden wird,
Praktischer Teil.
X. Veränderliche: Wellenlänge des Untersuchungslichtes im Photometer.
Zu den schon von der methodischen Phosphatuntersuchung (III. Mitteilung)
her bekannten 8 Farbfiltern ist inzwischen ein weiteres, „S 66.6“, hinzugekommen,
das den großen noch vorhandenen Zwischenraum zwischen Filter „S61“ und
„S 72“ überbrückt,
Um das geeignetste Wellenlängengebiet für die Nitrit-Bestimmung kennen zu
jernen, wurde an 40 mg N/m?* enthaltenden Lösungen die Absorptionskurve der
Indol-Reaktion festgestellt. Es wurden folgende Werte erhalten:
Tabelle 1. Abhängigkeit der Nitrit-Reaktion von der Wellenlänge des Untersuchungslichtes,
I Filter I
575 |872 866.6 S61a'S57a| S53 1 S50 1547 843
1. Dest. Wasser, 40 mg N/m* .
Grundversuch, K =
2. Künstl, Meerwasser, 35/9 5,
41.8 mg N/m®, Grundversuch, K ==
(umger. auf 40 mg N/mm?)
125 | 495 717 569! 333 | 256
|
| 0 | 17 | 125 | 486 | 703 | 513 | 827 | 249
Wie sich aus Tabelle 1 und der zugehörigen Kurve Abb. 1 ergibt, ist der
Verlauf der Absorptionskurven in dest. Wasser und in künstl. Meerwasser praktisch
zleich. Allerdings geht bereits aus diesen Versuchen hervor, daß die Reaktion
in Meerwasser um 1% bis 2% niedriger zu liegen scheint als bei den gleichen
Nitritmengen in dest. Wasser, Der Verlauf der Kurve ist kurz folgender. In
den beiden am langwelligen Ende des sichtbaren Spektrums gelegenen Filter-
bereichen „S 75“ und „S72“ ist praktisch keine Absorption vorhanden. Die
Kurve beginnt bei weiterem Vorrücken in das sichtbare Gebiet bei Filter „S 66.6“