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Full text: 65, 1937

276 : Annalen der Hydrographie und Maritimen. Meteorologie, Juni 1937. 
nicht weichen: Ungewißheit gegenüber der vitalen Frage der Konstanz der Zelle 
und Unsicherheit hinsichtlich ihrer Behandlung‘. Manche Mängel der Apparatur 
werden durch statistische Zusammenfassung eliminiert; etwa vormittags steigende, 
nachmittags sinkende Strahlung, dazu die Vereinigung verschiedener Beobach- 
tungstage mit Störungen von wechselnden Seiten, Darum kann, bei Unsicherheit 
gegenüber individuellen Einzelwerten, dennoch das Gesamtergebnis zur Physik 
der Atmosphäre echt sein, so echt, wie stets dann, wenn man sich auf die 
objektive Kraft des den strengsten Gesetzen unterworfenen Zufalls verläßt. „Für 
meteorologische Zwecke gebrauchsfertige Apparaturen sind bis heute nicht 
bekannt geworden, aber sehr wohl ausführbar. Sie werden in nächster Zeit auf dem 
Markt erscheinen“ (Handb. d. meteorol. Instr., Berlin 1935, S. 102). Und dann wird 
es auch nicht schwer sein, für den Gebrauch an Bord von Wasser- und Luft- 
fahrzeugen Freihandaktinometer zu konstruieren, etwa nach Art der Belichtungs- 
messer für photographische Zwecke. 
Zum Schrifttum, Über die physikalischen und elektrischen Eigenschaften der Sperrschichtzellen, 
die bei Messungen irgendwelcher Art berücksichtigt werden müssen, unterrichten einige leicht 
zugängliche Bücher und Abhandlungen, in denen weitere Literatur angegeben ist: 
H. Se R, Suhrmann: Lichtelektrische Zellen und ihre Anwendung, Berlin 1932, J. Springer, 
‚47 ff, 
W. Grundmann, L. Kassner: Zur Verwendbarkeit der Selen-Sperrschicht-Photozellen in der 
Meteorologie. Met. Zschr. 51, 258, 1934. 
R. Sewig: Objektive Photometrie, Berlin 1935, J. Springer, S. 28ff., 103 ff. 
E. Kleinschmidt: Handbuch der meteorologischen Instrumente und ihrer Auswertung. Berlin 1935, 
J. Springer, S. 100 ff, (W. Kühl). 
B. Lange: Die Photoelemente und ihre Anwendung. 1. und 2. Teil. Leipzig 1936, J. A. Barth. 
Meereskundliche chemische Untersuchungen mit Hilfe des Zeißschen 
Pulfrich-Photometers. 
VI. Mitteilung. Die Bestimmung des Nitrits und des „„Gelbstoffs“?!), 
Von K, Kalle, Hamburg, Deutsche Seewarte, 
(Hierzu Tafel 40 mit Abb. 1 bis 4.) 
Zusammenfassung. Im folgenden wird über eine neuartige kolorimetrische Nitritbestimmungs- 
methode berichtet, Diese Methode beruht auf der Bildung von Nitrosoindol. Ihr Vorzug gegenüber 
der bisherigen in der Meereskunde üblichen Methode von Griess-Ilosvay (1} beruht auf folgenden 
Eigenschaften, Ihre Ausführung ist denkbar einfach, sie ist ferner äußeren Einflüssen gegenüber 
iußerst stabil und hat praktisch weder einen Salz- noch einen Temperaturfehler, Außerdem sind die 
Reagenzien unbegrenzt haltbar. Die maximale Fehlerbreite der Methode beträgt + 0.5 mg Nitrit-N/m3, 
Da sie somit etwa dreimal unempfindlicher ist als die alte Methode nach Griess-ITlosvay, so kommt 
sie besonders für Gebiete mit relativ hohen Nitrit-Gehalten von etwa 2 bis 40 mg N/m3, demnach für 
Randmeere und Küstengebiete, in Betracht, während die alte Methode für die Yntersuchung der Ver- 
hältnisse auf dem offenen Ozean, wo die Nitritwerte meist unter 2 mg N/m? liegen, infolge ihrer 
zrößeren Empfindlichkeit gewisse ‚Yorzüge heat Weiter wird eine Methode zur Bestimmung gelb 
gefärbter Komponenten des Meerwassers beschrieben, deren Studium zur Charakterisierung der Wasser- 
körper im Meere besonderes Interesse besitzt. 
Die methodische Untersuchung der Nitrit-Bestimmung (Indol-Methode). 
Bei Untersuchungsfahrten mit dem R.F.D. „Poseidon“ in den vergangenen 
Jahren in die Nord- (2) und Ostsee stellte es sich heraus, daß sowohl im Gebiet 
der offenen Nordsee wie auch in den Flußmündungen ganz im Gegensatz zu den 
bisher bekannten Untersuchungen vom offenen Ozean extrem hohe Werte im 
Nitrit-Gehalt bis zur Größenordnung von 40 mg N/m* vorkommen. Da die bisher 
in der Meereskunde übliche Nitritbestimmungsmethode nach Griess-Ilosvay (ı) 
in einem 80 hohen Bereich verschiedene Mängel aufweist, wurde in der chemischen 
Fachliteratur nach einer anderen für diesen Zweck geeigneteren Nitritbestimmungs- 
methode gesucht. Eine solche, die in jeder Weise den Anforderungen entsprach, 
wurde in der Indol-Methode nach O, Bujwid (s) gefunden. 
4) U. Ne Ann. Hydr. 1931, 313; II, Mittlg. Ann. Hydr. 1933, 124; III, Mittlg. Ann. Hydr. 
1934, 65; IV. Mittlg. Ann, Hydr. 1935, 58; V. Mittlg. Ann. Hydr, 1935, 195,
	        
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