Becker, Rı: Schiffsmastbewegungen im Seegang und Windgeschwindigkeitsregistrierung usw, 265
Spitze von v fest, so dreht sich vı im Laufe der Zeit gleichförmig um diesen
Punkt und sein Anfangspunkt beschreibt einen Kreis, Bezeichnet Z den Vektor des
. ——
Windes über Grund, so ist stets U = 3 — y. In Fig. 1 sei A,B = B; zu irgendeinem
wi a
Zeitpunkt sei CB = v, dann ist A,C der Vektor 11 dieses Zeitpunktes, Denkt man
sich nun in der Figur die Punkte A, und B festliegend und läßt den Punkt €
auf dem gezeichneten Kreise gleichförmig umlaufen, so gibt die dabei auftretende
A Ji
Veränderlichkeit der Strecke A,C ein Bild von der Veränderlichkeit der Luft-
bewegung relativ zum Anemometerort.
In dem Vektorendreieck A,BC ist || < |®]|. Verlegt man den Punkt A,
nach A,, so erhält man bei gleichförmig umlaufendem Punkt € in dem Vektor
a
A‚,C ein Bild der Veränderungen von Richtung und Stärke der Luftbewegung
relativ zum Anemometerort für den Fall |v|)> |8 |. Dasselbe erhält man in gleicher
Weise für den Grenzfall |v| = |%|, wenn man den Punkt A,
— >
nach A, verlegt in dem Vektor A,C. Wenn |v|“>|2| ist, so
wird zeitweilig die Richtung von 1} der von 3 entgegengesetzt,
Es ist für die später folgenden Betrachtungen wichtig zu be-
achten, daß das Schalenkreuzanemometer diese Tatsache nicht
anzeigt; es registriert nur die Geschwindigkeit ohne Rücksicht
auf die Richtung.
Um die allgemeinste Form der Veränderung von 11 mit der
Zeit zu erhalten, denke man sich den Kreis der Fig, 1 durch
sinen nicht geschlossenen Kurvenzug ersetzt, der sich um den
Punkt B herumschlingt, sich selbst beliebig oft durchschneidet,
gelegentlich auch durch den Punkt B hindurchläuft und sich
nie weiter als um |9w| von B entfernt, wobei mit !o„| der Vektor
ler während der Beobachtungszeit maximal erreichten Geschwin-
digkeit des Anemometerortes bezeichnet wird, Denkt man sich
* —_—
len Punkt C auf dieser Kurve entlang laufend, so gibt AC
eine genaue Abbildung von 1 in Abhängigkeit von der Zeit,
Den in Fig. 1 unterschiedenen Fällen |v/< |3| und |v| > |®3! ent-
spricht im allgemeinsten Fall das Kennzeichen, daß bei rück-
wärtiger Verlängerung von 3 im ersten Falle kein Stück der Kurve mehr ge-
schnitten wird und im zweiten, daß dies eintritt. Der Grenzfall zwischen beiden
ist dann dadurch gegeben, daß der Anfangspunkt von ® auf einem äußerst ge-
legenen Stück der Kurve liegt.
Die mittlere Geschwindigkeit, die man mittels des Schalenkreuzanemometers
für einen gegenüber der Schwingungszeit der quasi periodischen Schiffsbewegungen
großen Zeitraum mißt, erhält man nun, wenn man sich über die Kurve n zeit-
lich äquidistante Punkte verteilt und die zugehörigen Vektoren 11 gezeichnet und
durch Indices von 0 bis n unterschieden denkt, durch die Bildung des Mittels
aller N] für den Grenzfall n— co, Es ist also:
TE = lim LU
n—coM
Das vorstehend definierte Problem soll hier nicht allgemein gelöst werden.
Es werde nur der Fall linearer Schwingungen des Anemometerortes untersucht
und auch von diesen nur die beiden Fälle vi|® und vL%. Es werde weiter die
vereinfachende Annahme gemacht, daß der Mast keine pendelähnliche Bewegung
ausführt, sondern mit konstanter Geschwindigkeit hin- und zurückschwingt,
Es ist dann in jedem der oben genannten Fälle noch zu unterscheiden, ob diese
dem absoluten Wert nach konstante sich in gleichen Zeitabständen in die ent«
gegengesetzte Richtung umwendende Geschwindigkeit kleiner, gleich oder größer
ist als die wahre Windgeschwindigkeit, Bezeichnet man die absoluten Werte der
Vektoren der Einfachheit halber mit den entsprechenden lateinischen Buchstaben,
so hat man also folgende Fälle zu unterscheiden:
Ana. d. Hydr. usw. 1937, Heft VI