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Full text: 65, 1937

238 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Mai 1937. 
Komponenten zusammen, die im einzelnen zu betrachten und in ihrer Wirkung 
zu beurteilen sind, Die hier dargelegten Zusammenhänge zwischen Klima und 
Mensch stellen die Meteorologen und Mediziner vor eine große Zahl wissenschaft- 
licher Probleme und praktischer Aufgaben, die von der Bioklimatischen Forschungs: 
stelle mit den interessierten medizinischen Kreisen bearbeitet werden. 
Dr. W. Leistner, Wyk auf Föhr. 
2. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 96: Seeverkehrsweg: 
Sargasso-See, — Aus der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der 
Deutschen Seewarte. — Witterungsverlauf an Frühlingstagen auf dem 
Dampferwege vom Kanal nach dem Golf von Mexiko. Beobachtungs- 
tage: 18, 19. und 22. April 1936. 
18, April. Mittags-Schiffsort: 33.4° N, 51.4° W. Am frühen Morgen ist es 
bei SSW-Wind 2 warm und schön. Einzelne Schönwetter-Cu ziehen am Himmel. 
Bhb; tı 18.5°; tw 19.5°; £86%. Im W zieht eine weißliche Ci-Schicht auf, die um 
10h den ganzen Himmel mit dichten Ci bedeckt, Eine mäßighohe, mittellange 
Dünung aus W wiegt das Schiff in ruhigem Takt. Vorübergehend bedeckt eine 
Acu-Schicht um 11% den Himmel derart, daß die Sonne, um die sich ein Halo 
gebildet hat, verschwindet, Der Wind weht nun etwas kräftiger aus S. In 
wechselnder Stärke verhängt eine Wolkendecke den Himmel, die aus dichtem 
Cist und Acu zusammengesetzt ist. — 12h: t; 18.9”; tw 18.6°; f 86%. Der ganze 
Himmel bleibt dauernd bedeckt. — 16h: t; 19.1°; tw 18.6°; £f85%. Nach 16h 
besteht die Wolkenschicht aus Ast und Acu. Um 17h wird sie im W durch- 
sichtiger, und eine Weile scheinen durch die flockige Acu-Decke die Sonne und 
der blaue Himmel. Aber im W folgt diesen lockeren Gebilden dichter Acu, der 
bald die Sonne völlig verschwinden läßt und langsam in gleichmäßig dichten 
Ast übergeht. Der Wind frischt 17%h auf Stärke 4 auf. Die See erscheint blei- 
grau mit einzelnen weißen Kämmen, und hügelig rollt die W-Dünung heran. 
Der Wind bläst feuchtkühl übers Schiff und wirkt trotz der ziemlich hohen 
Temperatur durchaus nicht angenehm, Mit der steigenden relativen Feuchte 
wird an Bord alles feucht, klamm und schmierig. — 20h: t; 19.8°; tw 19.6°; £ 89%. 
Der Himmel ist vollkommen bedeckt, An wenigen Stellen scheint die Wolken- 
decke dünner zu sein. 20%h setzt mit großen Tropfen der Regen ein. Die Sicht 
war am ganzen Tage gut. Mit Unterbrechungen regnet es weiter leicht bis 
zum Morgen des 
19. April. Mittags-Schiffsort: 32.1° N, 55.9° W. Den ganzen Tag über ist es 
bedeckt und regnet häufig. 8h: 1; 20.4°; tw 19.6°; f94%. Der Wind (8h: 84) 
dreht langsam unter Auffrischen auf Stärke 5 bis 6 bis 16h nach SSW. Alle 
Gegenstände an Bord sind unglaublich feucht. Weich, schwer und lau, wie im 
Treibhaus, lastet die Luft. — 12h: t, 20.8°; tw 20.0°; £ 93%. Die See schäumt 
weiß und ist grob, — 16h; t) 21.1°; t, 20.7°; £ 92%. Immer noch hält der Witte- 
rungscharakter an, und der Himmel ist völlig bedeckt. Im Gesichtskreis geht 
Regen nieder. Die Nacht wird sehr dunkel, und der Regen, der um 21% zu fallen 
beginnt, währt bis zum nächsten Morgen. — 21%: t, 21.3°; tw 21.0°; £ 92%. 
22, April. Mittags-Schiffsort: 28.2? N, 69.7° W. Der Morgen ist wunderschön. 
Ein leichter E-Wind (Stärke 2) bewegt die See nur leise. Den Himmel bedeckt 
eine hauchdünne Cist-Schicht. Die Sicht ist gut, und eine Dünung ist kaum 
bemerkbar. 8b: t, 21.6°; tw 22.0°; £ 71%. Die Himmelsbedeckung ändert sich 
allmählich, Gegen 10% ziehen aus dem W strahlig Ci in Streifen auf. Überall 
bilden sich Cieu-Bänke und langsam hebt sich aus W eine weißliche, dichte 
Cist-Schicht. Die Jeichten Cieu-Bänke auf dem hellblauen Himmel erscheinen 
wie hingehaucht und bieten ein herrliches Bild, Die Kimm ist scharf und klar 
abgesetzt. Die Sonne scheint um 10% nur noch mätt durch die weißliche Cicu- 
Schicht. Um sie herum steht ein Halo. Ringsum haben sich nun auch Acu- 
Bänke unter den Cieu gebildet. Sie heben sich im N wie hellgraue Pinselstriche 
(in W—E-Richtung) vom blauen Himmel und den weißen Ci-Bänken ab. Um 10% % 
ist tief im W eine Bank von Haufenwolken zu erkennen. Während vom N bis 
zum Zenit die Bänke nur vereinzelt den Himmel bedecken und zwischen sich
	        
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