Heinrich Meldau +.
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Heinrich Meldau +.
Am 23, April 1937 ist Prof, Meldau im 72. Lebensjahre nach langer, mit
Geduld ertragener Krankheit in Bremen gestorben — ein Altmeister der Nautik
ist von uns gegangen. Trotz seines zarten Körpers, der sich der letzten Krank-
heit nicht mehr gewachsen zeigte, hat Meldau neben einer anstrengenden Lehr-
tätigkeit her ein Lebenswerk geschaffen, das nach Umfang und Bedeutung jeden
Kenner zur Bewunderung zwingt. KEiserner Arbeitswille, niedersächsische Zähig-
keit, wissenschaftliche Begabung und lebhafter Geist, besonders der physikalisch-
technischen Seite der Nautik zugewendet, sprechen sich darin aus.
An dem Menschen Meldau haben seine Freunde aber auch geschätzt die
Bescheidenheit, hinter der sich seine Bedeutung verbarg, Er liebte es in seiner
atwas verschlossenen Art nicht, nach außen im großen Kreise hervorzutreten.
Alles, was nach Schein, nach bloßem Geltungsbedürfnis aussehen konnte, lag ihm
ferne. Diese auf das Echte und Wahre gerichtete ernste Lebensanschauung
wurde gemildert und freundlich erhellt durch einen liebenswürdig-trockenen
Humor.
Die Annalen haben Meldaus Lebensarbeit gewürdigt im 61. Jahrgang, 1933,
S_ 384, Es ist so gekommen, wie damals vermutet wurde: er hat nicht geruht
seitdem. Hier soll noch erwähnt werden, daß in der letzten Zeit eine seiner
Schriften ins Schwedische und bereits 1933 ins Französische übersetzt wurde
(Le Compas Gyroscopique du Dr. Anschütz-Kaempfe). 1935 erschien eine neue,
stark veränderte Auflage des Lehrbuches der Navigation, 1936 der Physik für
Seefahrer,
Veröffentlichungen von Heinrich Meldau in den Annalen der Hydrographie
und Maritimen Meteorologie.
1898, Über Azimuttafeln.
1900. Zur Theorie des Deflektors.
1904. Zur Frage der Kompaßaufstellung in eisernen Ruderhäusern,
Experimentaluntersuchungen über die Einwirkung von Flinderstangen und Quadrantalkugeln
auf Fluidkompasse.
Über die frühere Kenntnis der Mißweisung,
Zur Theorie der Quadrantalkugeln.
Die Anfänge der Theorie des Schiffsmagnetismus,
Über die Berechnimg 4er Koeffizienten der Deviationsformel aus gegebenen Beobachtungen,
Über das neue Modell des Fluidkompasses von Magnaghi.
Nochmals die Koeffizienten der Devintionsformel,
Die magnetische Wirkung etromdurchflossener ebener Flächen und die Einwirkung der durch
den eisernen. Schiffskörper fließenden Ströme auf das Kompaßfeld,
Kompaßstörungen durch elektrische Anlagen,
Entwicklung des magnetischen Charakters eines eisernen Schiffes, (Zusammen mit W, Bartling.]}
Die Nadelanordnung der Kompaßrose mit Rücksicht auf Nadelinduktion in den D-Korrektoren,
Über die Methoden zur Untersuchung der Nadelsysteme von Kompaßrosen auf Freiheit von
Oktantalen Störungen,
Zur Frage der Untersuchung der Nadelsysteme von Kompaßrosen.
Beschreibung eines Drehtisches für Kompaßuntersuchungen.
Graphische Berechnung der Deviationstabellen und der Deviationskoeffizienten.
Zur Ableitung der Deviationsformel,
Zur Kompensation der Krängungsfehler,
Zur Kompensation der Fluidkompasse, insbesondere über stabförmige D-Korrektoren.
Über die Richtkraft eines kompensierten Kompasses, wenn der D-Korrektor durch Nadel-
Induktion wirkt,
Rechtweisende Schiffeführung,
Vereinheitlichung der Rechenmethoden in der Nautik; mit Vorschlägen für ihre Durchführ-
barkeit im Kompaßwesen.
Einheitliche Benennungen in der Nantik.
Die D-Korrektoren des Kompasses an Bord eiserner Schiffe,
Bestimmung der Deviationskoeffizienten mit Hilfe des Deflektors.
Zur Didaktik der Kreiselbewegungen,
Bemerkungen zu einer vorgeschlagenen Änderung der Deviationsformel.
Zur Didaktik der Kreiselbewegungen,
Zur Anderung der Deriationsformel,
1906,
O. Steppes, Hamburg.