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Full text: 65, 1937

Kalle, K.: Nährstoff-Unterauchungen als hydrographisches Hilfsmittel usw, 
g 
8, Den nächsten deutlich erkennbaren Wasserkörper bilden die aus dem 
„Texel See Gat“ in westlicher Richtung hervordringenden Wassermassen, hier 
kurz als „Texel-Zunge“ bezeichnet. (Lage: 53° N-Br., 4° 30’ O-Lg.) 
3. Zum Schluß bleiben uns noch zwei Gebiete zu erwähnen übrig, die sich 
durch ihre eigenartigen Nährstoffverhältnisse aus ihrer Umgebung herausheben, 
Entsprechend ihrem minimalen Gehalt an Nährstoffen bezeichnen wir sie als 
biologische „Minimum-Gebiete“. (Lage: 52° 45’ N-Br., 4° O-Lg. und 53° 40‘ N-Br.,, 
4° 45’ O-Lg.) 
Es bleibt uns nun die Aufgabe, an Hand der einzelnen Karten zu unter- 
suchen, ob und wieweit jeder der soeben aufgeführten einzelnen Wasserkörper 
in der Verteilung der verschiedenen Nährstoffkomponenten wiederzufinden und 
zein tatsächliches Vorhandensein demnach gewährleistet ist!), 
Abb, 3. (Tafel 3) gibt uns ein Bild über das Ergebnis der in diesem Zu- 
sammenhang als Gegenprobe gegenüber den Nährstoffbestimmungen zu betrach- 
tenden Untersuchung des Salzgehaltes. Der wellenförmige Verlauf der Linie 
maximalen Salzgehaltes, der die restlichen Teile des durch die Straße von Dover— 
Calais nordwärts vordringenden ozeanischen Wassers verkörpert, hebt sich hier 
deutlich hervor. Ebenso klar ist der NW-Hoofden-Wirbel und weiter die Themse- 
Zunge mit Gegenzunge sowie das Kap Gris Nez-Küstenwasser zu erkennen. 
Nicht oder jedenfalls durchaus nicht typisch ausgedrückt in der Verteilung des 
Salzgehaltes dagegen sind die folgenden zwei Wasserkörper, das sekundäre Kanal- 
küstenwasser bei Station 42 und das Biologische Altwasser, Gut erkennbar, wenn 
auch nicht in besonders ausgeprägter Weise sind dagegen wieder, die Mischungs- 
vorgänge vor der Rhein-Maas-Mündung mit den Einzelheiten der südlichen Zunge 
mit Gegenzunge, der mittleren und der Küstenzunge, sowie die Texelzunge, Da- 
gegen sind die biologischen Minimumgebiete durch den Verlauf der Isohalinen 
Nicht ausgedrückt. 
Die nächste Karte (Abb. 4, Tafel 3) zeigt die Verteilung der Trübungs- 
verhältnisse. Hier begegnen wir folgender interessanten Erscheinung. Während 
Salzgehaltsmaximum und Trübungsminimum in dem südlichen praktisch störungs- 
freien Verlauf des ozeanischen Stromes zusammenfallen, spalten sich diese beiden 
das ozeanische Wasser kennzeichnenden Eigenschaften nördlich des 52, Breiten- 
grades gabelförmig auf, Das Salzgehaltsmaximum verläuft von nun ab weiter 
westlich und das Trübungsminimum weiter östlich, Der Grund hierfür ist der, 
daß der hohe Salzgehalt von Osten her durch die zuströmenden Süßwassermengen 
von Rhein und Maas gewissermaßen abgebaut und das Trübungsminimum be- 
vorzugt von Westen her durch die der englischen Küste vorgelagerten extrem 
getrübten Wassermassen aufgefüllt wird. 
Abgesehen vom sekundären Kanalküstenwasser und der südlichen Rhein- 
Maas-Zunge, die allenfalls in etwas südlicher Verlagerung schwach wiederzu- 
erkennen ist, finden alle Wasserkörper ihren typischen Ausdruck in den Trübungs- 
verhältnissen. Besonders hingewiesen sei auf die in dieser Darstellung sehr 
deutlich in die Erscheinung tretenden biologischen Minimumgebiete. 
Die Karte der Silikatverteilung (Abb. 5, Tafel 4) gibt das uns bekannte 
Bild der Grunderscheinungen in etwas anderer Weise wieder. Hier sehen wir 
zum ersten Male das Auftreten des sekundären Kanalküstenwassers, Dagegen 
kommt das Küstenwasser bei Kap Gris Nez auf dieser Karte nur unklar zum 
Ausdruck, Das Biologische Altwasser scheint sich nach dieser Darstellung in 
mehreren lappenförmigen Auswüchsen nach Nordosten fortzusetzen. Doch dürfte 
diese Erscheinung nur zufallsmäßig zu bewerten sein, zumal da das eigentliche 
Minimum (70 K) durchaus in dem Gebiet des eigentlichen Altwassers liegt. Alle 
anderen Wasserkörper treten durchaus klar und eindeutig in Erscheinung. 
Im Gegensatz zu den bisherigsn Karten zeigt uns die Karte der Phosphat- 
verteilung (Abb, 6, Tafel 4) bei allgemeiner Betrachtung ein erheblich ausdrucks- 
loseres Bild. Der Grund hierfür liegt in der Besonderheit der Phosphatverhält- 
nisse selbst begründet. Während wir bisher bei den Trübungs- und Silikatwerten 
») Mittels Abb. 2a auf Pauspapier. 
Ann. d. Hydr. usw. 1937, Heit L
	        
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