Kalle, K.: Nährstoff-Untersuchungen als hydrographisches Hilfsmittel usw,
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Der Gang der Methode ist folgender: 50 ccm Meerwasser (filtriert) werden
mit 0.2 ccm Indollösung (0,1 g Indol auf 75 ccm 96% Alkohol) und anschließend
mit 0.9 cem Schwefelsäure (1 Vol. H,.SO, + 3 Vol. H,O) versetzt. Nach 15 Minuten
langem Stehen wird die blaurote Farbe im 25 cm langen Kolorimeterrohr unter
Zwischenschalten des Farbfilters „S 53“ kolorimetriert. Der Farbton ändert sich
kaum im Laufe von 24 Stunden. Der Kennwert ergab sich zu : 10 mg N/m? — 149.
Der Maximalfehler beträgt demnach -t- 0.7 mg N/m®. Ein Salzfehler wurde bisher
nicht berücksichtigt.
Ergebnisse,
Die Untersuchungsergebnisse sind tabellarisch in Tabelle 4, 5 und 6!) nieder-
gelegt. (Tafel 1 und 2.) Hierzu ist zu bemerken, daß die Zeitangaben in den
Tabellen auf Viertelstunden abgerundet sind,
Weiter wurde das Untersuchungsmaterial, soweit es sich um ÖOberflächen-
beobachtungen handelt, kartenmäßig aufgearbeitet. Es ist wiedergegeben für die
1935er Reise in Abb. 1 bis 10 und für die 1936er Reise in Abb, 11 bis 20.
(Tafel 1 bis 7 u. 9.) Abb. 21 (Tafel 8) bringt eine Darstellung der Tiefenverhältnisse
des Untersuchungsgebietes der südlichen und mittleren Nordsee. Als Unterlage
für diese Darstellung dienten die Deutsche Fischereikarte der Nordsee (D. Adm.-
Krt, 112), sowie die D. Adm.-Krt, 66 und 389,
Bei der Besprechung der Ergebnisse soll so verfahren werden, daß die beiden
Reisen getrennt behandelt und die einzelnen Teilergebnisse auf Grund der ver-
schiedenen Nährstoffkomponenten unter dem großen Gesichtspunkt gesondert
behandelt werden, der sich bei eingehender Beschäftigung mit dem gewonnenen
Material ergeben hat.
Januarfahrt 1935, südl. Nordsee. ÖOberflächenuntersuchung.
Abb. 1 (Tafel 3) zeigt den Verlauf der Januarreise 1935 und die Lage der
einzelnen Stationen, Es geht daraus hervor, daß besonders das Gebiet der
Hoofden zwischen dem 53. Breitengrade und der Straße von Dover-Calais gleich-
mäßig und geschlossen durch verschiedene Querschnitte aufgeteilt ist. Das Gebiet
nördlich und südlich davon ist erheblich schwächer mit Stationen belegt, so daß
von vornherein die dort zu erwartenden Ergebnisse nicht allzu groß sein dürften,
Abb. 2 bringt in schematischer Darstellung eine Übersicht der Gesamt-
ergebnisse?). Diese sind so gewonnen worden, daß versucht wurde, die ver-
schiedenen Teilergebnisse unter Zugrundelegung der bisher aus dem Unter-
zsuchungsgebiet bekannten Grundlagen der Wasserbewegung einem großen ge-
meinsamen Schema unterzuordnen. Nur so besteht die Möglichkeit, die allen
Teilbefunden übergeordneten gemeinsamen Grundvorgänge aus der Vielheit der
Einzelbeobachtungen klar heraustreten zu lassen. Es möge hier gleich betont
werden, daß es nicht die Aufgabe der hier ausgeführten Untersuchungen sein
kann, nun schlagartig die Hydrographie des Untersuchungsgebietes in wesent-
lichen Punkten zu klären. Um das Wesentliche vom Unwesentlichen und Zu-
fälligen trennen und die Gesetzmäßigkeit eines Gebietes klar erkennen zu können,
bedarf es vor allem in den verschiedenen Jahren und Monaten ständig wieder-
nolter Untersuchungsfahrten, eingehender Nachprüfungen und Vergleiche der
Ergebnisse. Was diese hier erstmalig ausgeführten Untersuchungen vor allem
zeigen sollen, ist die Tatsache, daß die Nährstoffbestimmungen durchaus in der
Lage und dazu geeignet sind, die hydrographische Erschließung eines Meeresgebietes
in ihrer Weise zu fördern, teils dadurch, daß sie die mit den üblichen Salzgehalts-
and Temperaturmessungen gewonnenen Ergebnisse bestätigen und vertiefen, teils
daß sie völlig neue Gesichtspunkte aufdecken und der Klärung näherführen.
‘) Auf der Tagupg der Internationalen Kommission für Meeresforschung Ende Mai 1935 wurde
ron dem Hydrographischen Subkomitee ein Vorschlag eines allgemein einzuführenden einhritlichen
Systems der Maßeinheiten in der Meereskunde gemacht. Entsprechend diesem Vorschlage, der eine
vorläufige versuchsweise Anwendung dieser Einheiten empfahl, und um eine spätere Diskussion über
die Vor- und Nachteile dieser Nomenklatur zu ermöglichen, ist im Anhang in Tabelle 6 (Tafel 2)
zine auszugsweise Wiedergabe der zahlenmäßigen Ergebnisse basierend auf der empfohlenen Einheit
von ug-Atom/Liter angefügt. — 2?) Die Karte mit den Ergebnissen ist noch ein zweites Mal auf durch-
sichtiyem Yapier wiedergegeben, um so einen Vergleich mit den einzelnen Teilbestimmungen der ver-
schiedenen Nährstoffkomponenten zu erleichtern.