138 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1937,
Horizont hin in Grau übergeht, und wird mit höher steigender Sonne farblos.
Mit zunehmender „heißer Zeit“ wird die Luft im Laufe des Tages — hauptsächlich
wohl infolge der Grasbrände — so trübe, daß mittags und abends die Bewölkung
schwer festzustellen ist, und die Umrisse der Bandula-Kette nachmittags manchmal
nur mit Mühe zu erkennen sind, — Eine Luftbewegung ist morgens kaum zu
spüren; die Bäume stehen wie regungslos im Raum und wirken durch die in
dem fahlen Sonnenlicht giftig erscheinenden Farben fast fremd. In Laufe des
Vormittages erhebt sich meist eine gleichmäßige Brise aus NE bis N, die bis
zum Spätnachmittag anzuhalten pflegt. Bei zunehmender „heißer Zeit“ gehören
kleine Örtliche Windhosen zum täglichen Bild. Ferner macht sich etwa
20 Minuten nach Sonnenuntergang im Norden ein ungefähr eine Viertelstunde
dauernder, offenbar örtlich bedingter heftiger Wind bemerkbar, der jedoch nie
die Farm erreicht. Man hört nur ein gleichmäßiges Rauschen, das entfernten
starken Regen vortäuschen könnte.
Bei der Beschreibung des Witterungsverlaufes in der „heißen Zeit“ dürfen
die Kälterückfälle nicht vernachlässigt werden, Wenn die Temperatur von
Tag zu Tag rasch steigt — wie z.B. folgende Höchsttemperaturen vom 18, bis
24. September 1934 oder vom 22. bis 25. September 1935 zeigen —, setzen wieder
Höchsttemperaturen auf der Nbani-Farm im September
1934 1935
Datum | 1 | 129. | 20.‘ 21... 22, | 23, 24. | 22. | 28. } 24 2.
Maximum | 21.70 | 26.29! 29.2° | 32.0° | 33.3°' 34,9° | 37.6° | 30.4° | 34.4° | 35.1° | 38.1°
kühle, von heftigem Südwind begleitete Tage ein, an denen die Höchsttemperatur
nur wenig über 20° erreicht?!), Selten findet der Wetterumschlag in Verbindung
mit einem Gewitter noch am Abend eines besonders heißen Tages statt. Das
Übliche sind stark bewölkte Tage mit Südwind bis zu Stärke 6 und ?. Manchmal
kommt es zu ein bis zwei Tage anhaltendem Fisselregen, der kaum von richtigen
Schauern unterbrochen wird. Nach diesen Niederschlägen erscheint die Land-
schaft für kurze Zeit in wundervoller Klarheit unter tiefblauem Himmel, und es
folgen ein paar besonders kalte Nächte, 1934 war eine solche Nacht mit 4.1°
sogar die kälteste des ganzen Jahres. Der Tau verschwindet dann erst nach 7 Uhr.
Der Beobachtungstag (27. September 1936), der mit seinen Wolkenbildungen
und seiner nicht hohen Temperatur kein besonders typischer Tag der heißen
Trockenzeit war, hatte folgenden Verlauf:
7h; t 14.7°; Dampfdruck e 11.5 mm; Feuchte f 92%; wolkenloser Himmel,
Der Tau ist verschwunden. Es ist unverhältnismäßig dunstig. Kaum spürbarer
Luftzug aus E. Gegen 7%bh bilden sich einzelne durchsichtige St-Fetzen, die
nach SW ziehen. Im W sammeln sich dichtere Wolkenmassen und ziehen lang-
sam an der Bandula-Kette entlang nach S. Die Himmelsbedeckung nimmt rasch
zu, Um 8$8!%h jst der Himmel zu %/,, von wattebauschartigen, fast schattenlosen
Cu bedeckt, während an und über den Bergen eine ziemlich dichte Steu-Decke
sich kaum merkbar nach S schiebt. 8%bh bedeckt eine lose Steu-Decke zu 7/19
den Himmel, dann nimmt die Bewölkung wieder ab. — 9h; t 21.1°; e 12.6 mm;
{ 68%. Himmelsbed. 4. Es stehen noch Steu im W an den Bergen, sonst sind
außer einigen Freu kleinere fest begrenzte Cu über den Himmel verteilt, Der
Wind, welcher nach 7h aus S kam, weht jetzt zeitweise mit Stärke 2 aus SE,
Um 9%h kommt er aus E und um 10», manchmal nach E drehend, mit Stärke 3
aus NE. Die Steu an den Bergen haben sich zum Teil aufgelöst; die tiefer
liegenden Teile sind an den Hängen entlang nach S gezogen, der Rest steht in
ginzelnen Cu über der Kette. Der Dunst ist geringer geworden. Während die
Bergkette um 7 nur als gleichmäßige blaugraue Masse zu erkennen war, kann
man jetzt Wald und baumlose Flächen unterscheiden.
11: t 26,5°; e 11,8 mm; f 46%. Kleine, über den ganzen Himmel verteilte
Cu und Freu bedecken !/,, des Himmels. Wind NE 3, — 13%; t 28,3; e 11.9 mm;
1) Es betrug z.B. die Höchsttemperatur am 25. September 1934: 20.1°; am 26. und 27. Sep-
tember 1935: 20.79 bzw. 24.0°. Semmelhack-.