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Full text: 65, 1937

|14 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, März 1937, 
größten Teil durch Anlagerung von Kleinionen an Salzpartikel entstanden waren, 
Der oben festgestellte Zusammenhang scheint also eine Eigentümlichkeit der 
„maritimen“ Kerne zu sein, Die zur andern Gruppe gehörenden Kerne, die 
„kontinentalen“, die im wesentlichen der Verbrennung entstammen, dürften ganz 
anderer chemischer Natur sein. Wie die Messungen auf dem Festland zeigen, nimmt 
die Zahl der „kontinentalen“ Kerne mit wachsender relativer Feuchtigkeit zu. Aus 
dem Zusammenwirken beider Kerngruppen ist es zu erklären, daß an einigen 
Orten eine enge Beziehung im Sinne einer Kernzahlzunahme mit wachsender 
Feuchtigkeit, an andern Stellen gar kein Zusammenhang gefunden wurde [vgl. 
die Zusammenstellung bei Flach (14)]. 
Auf eine Beobachtung sei noch in diesem Zusammenhange hingewiesen, An 
manchen Tagen mit hoher relativer Feuchtigkeit herrschte eine recht starke 
Brandung, die Gischttröpfchen bis in die Nähe des Meßplatzes schleuderte, Es 
ist durchaus möglich, daß die Kerne sich dann an Wassertröpfchen anlagerten 
und nicht mitgezählt wurden. Für diese Annahme sprechen die Messungen vom 
3. September; am Meßort wurde gemessen Z — 80000 (Schornsteinrauch), un- 
mittelbar über den Brandungswellen war Z jedoch nur 8000, Das Ausfällen von 
Kernen durch Gischttröpfchen zeigte sich bei den Messungen vom 31. August 
ebenfalls; auch hier gelangten Gischttröpfchen in die Nähe des Einfüllortes, Es 
wurden die niedrigen Werte Z = 440, N, = 294, N = 146 gefunden; als keine 
Tröpfchen mehr bemerkt wurden, war Z = 1840. 
Sehr deutlich war auch die Verminderung der Kernzahlen durch Regen, wie 
aus nachstehender Tabelle ersichtlich ist. 
25. August vor tr Z= 5120, während tr Z =: 2750 
vor Z = 6300, während Z = 3300 
26. August während © Z=1760, Ny=660, N =1100 
31. August nach Z = 685, N = 204, N= 391 
® 
5 Zu 650, Nym 162, N = 488 
0 Zs 0, Nı= 0, N= 0 
4 Z == 2200, nachher Z = 4700 
Beim Eintritt von & und @tr gehen also die Kernzahlen auf etwa die Hälfte 
ihres vorherigen Wertes zurück; bei stärkerem Regen können sie überhaupt ver- 
schwinden. Besonders arm an Kernen war die Luft während und nach dem 
Vorbeizug von Böen, 
Kernzahl und Sicht. Bei der Ordnung des Materials nach der Sichtweite 
{Tabelle 4) ist für alle drei Größen Z, N, und N eine deutliche Abnahme mit 
besser werdender Sicht erkennbar. Die Werte der Sichtstufe 9 sind mit den 
andern sicher nicht vergleichbar, da sie einem Tag mit NNE- und NE-Wind ent- 
stammen, Der Zusammenhang Sicht/Kernzahl ist auf Norderney viel eindeutiger 
als der bei den Potsdamer Messungen (ı) gefundene. 
Kernzahl und Gezeiten, Tabelle 5 gibt in Prozenten an, wie oft die Maxima 
bzw. Minima der gemessenen Größen bei auflaufendem und Hochwasser, sowie bei 
ablaufendem und Niedrigwasser auftreten, Z und N erreichen ihr Maximum 
meist bei HW, ihr Minimum bei NW, Da das Hochwasser in der Regel mit 
Brandung an den etwa 1 km entfernten Sandbänken und an der Segelbuhne, so- 
wie allgemein an der Strandmauer verbunden war, erscheint es wahrscheinlich, 
daß das Zerspritzen des Wassers Ionen erzeugte (Lenardwirkung). Ungeladene 
Kerne wurden, wie die Tabelle zeigt, weniger gebildet. 
Eine besonders yute Übereinstimmung der Messungen mit den Gezeiten 
wurde am 24. August gefunden: 
314; Uhr Niedrigwasser: Z = 2640, N = 1540 
L11/, Uhr auflaufendes Wasser: Z = 3520, N = 2640 
151 Uhr Hochwasser: Z = 4620, N = 2640 
17'/, Uhr ablaufendes Wasser: Z = 3960, N = 2200. 
Das Wetter änderte sich während dieser Meßreihe nicht,
	        
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