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Full text: 65, 1937

Kähler, K. u. Zegula, Kw.: Messungen d. Kern- u. Tonengehaltes d, Luft auf Norderney. 111 
Messungen des Kern- und lonengehaltes der Luft auf Norderney. 
Von K. Kähler und Kw. Zegula. 
Aus dem Meteorologischen Observatorium Potsdam des Reichsamts für Wetterdienst.] 
{Hierzu Tabellentafel 21 mit Tabellen 1 bis 6.) 
Im Auftrage des Reichsamts für Wetterdienst wurden von uns im August 
und September 1936 auf Norderney Messungen der Kleinionen und der Zahl der 
geladenen und ungeladenen Kerne vorgenommen. Sie waren in erster Linie dazu 
bestimmt, die in Potsdam (1) *) während des internationalen Polarjahres 1932/1933 
gefundenen Ergebnisse in reiner Luft nachzuprüfen, Darüber hinaus sollten sie 
Aufschluß geben über einige, das Kernaerosol betreffende Fragen. 
Die Messungen wurden ausgeführt an der NW-KEcke der Insel in unmittel- 
barer Nähe der „Segelbuhne“ auf einer alten Düne, Der Meßplatz lag etwa 20 m 
von der Flutlinie entfernt und 
etwa 7 m über MHW., Seine 
Lage ist als sehr günstig zu 
bezeichnen, da bei den vorherr- 
schenden westlichen und nörd- 
lichen Winden reine Luft zum 
Meßplatz gelangen konnte, An 
dieser Stelle des Strandes war 
kein passendes Meßhaus vor- 
handen; auf unsere Bitte stellte 
uns die Badeverwaltung, die auch 
sonst die Messungen in jeder 
Weise förderte, zwei Badekarren 
zur Verfügung. In ihnen wurden, 
nachdem sie dafür im Innern 
umgebaut worden waren, die 
Meßapparate aufgestellt (Abb. 1). 
Um auch im Freien ungestört 
messen zu können, wurde ein 
Drahtzaun um die Badekarren gezogen. In beide Karren wurde Stromanschluß 
gelegt; eine elektrische Heizung schützte bei feuchtem Wetter die Isolatoren 
der Instrumente, Als Erdleitung wurde Kupferlitze verwendet, die an eine 
ständig im Wasser befindliche eiserne Spundwand angelötet war. Diese Erd- 
leitung funktionierte vollkommen einwandfrei. Die Badekarren waren so gut im 
Boden verankert und so stabil, daß sie selbst einen NW-Orkan mit Böenspitzen 
>40 m/sec ohne Schaden überstanden. 
Gemessen wurde mit einem großen Scholzschen (:) Kernzähler die Gesamt- 
kernzahl sowie die Zahl der ungeladenen Kerne und mit einem in Potsdam ent- 
wickelten Kondensator (1,s) die Zahl der positiven und negativen Kleinionen. 
Ferner wurde mit einem Aßmannschen Aspirationspsychrometer Temperatur und 
Feuchtigkeit bestimmt. Die Windrichtung ließ sich von einer Windfahne ablesen, 
die in der Nähe des Meßplatzes auf einem erhöht stehenden Gebäude („Marien- 
höhe“) angebracht war. Die Windstärke wurde nach der Beaufort-Skala, die Sicht- 
weite und der Seegang nach der maßgebenden internationalen Skala geschätzt. 
Außerdem wurden bei jeder Messung die Gezeiten notiert, Im allgemeinen wurden 
vier Meßreihen am Tage durchgeführt, zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. 
Die Tabelle 1 enthält die Ergebnisse aller Messungen mit den Angaben über 
Sicht, relative Feuchtigkeit und Seegang. Die Werte für Z, Gesamtkernzahl, Na 
Zahl der ungeladenen Kerne, n,, Zahl der positiven, n_, Zahl der negativen 
Kleinionen, sind Mittelwerte von längeren Meßreihen, 
I. Messungen der Kernzahl, 
Der benutzte Kernzähler nach Scholz (2) ist der erste von ihm gebaute und 
hat noch nicht in allem die ihm später gegebene Form, die Pumpvorrichtung ist 
*) Diese und die folgenden Ziffern beziehen sich auf das Schriitenverzeichnis am Schluß dieser Abhandlung, 
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