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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S97 No. 4 —
4. Anemometer Sörensen.
Das geprüfte Anemometer aus der Werkstätte von Sörensen in Stockholm ist ein grosses und schwer
fälliges Instrument, das auf der Oesterreichischen Polarstation Jan Mayen benutzt worden war. Es besitzt
ein Zählwerk und eine Kontakt-Vorrichtung, welche nach je 100 Umläufen den Strom schliesst.
Die Dimensionen des Anemometers sind folgende:
Radius des Schalenkreuzes: 30.40 cm,
Radius der Schalen: 15.16 cm.
Rotationssinn des Schalenkreuzes: N-W-S-O.
Das Instrument wurde auf dem Rotationsapparat mittelst einer eisernen Platte, die über den eigent
lichen Tisch hinausragte, senkrecht befestigt. Von vorn herein wurde nicht beabsichtigt, grosse Geschwindig
keiten anzuwenden, da bei den Dimensionen des Instrumentes eine direkte Untersuchung kaum zu befrie
digenden Resultaten führen konnte. Die Ebene des Schalenkreuzes befand sich 2.062 m über dem Roden,
die Axe desselben war 4.1405 m von der Rotationsaxe des Apparates entfernt.
Aus den bei Geschwindigkeiten zwischen 6 und 8 in angestellten Beobachtungen ergab sich folgende
Gleichung für die geradlinige Bewegung: v — 1.800 + 3.45«.
5. Die Anemometer Recknagel.
Die Mehrzahl der auf der Seewarte geprüften Anemometer sind die Instrumente der Recknagelschen
Konstruktion, die sich vor allem durch ihre kleinen Dimensionen auszeichnen. Da sich im Jahrgange VII
von „Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte“, Tafel 25, Abbildungen dieser Form in Grundriss und Auf
riss finden, so brauchen wir hier nicht auf eine Beschreibung derselben einzugehen. Nur sei bemerkt, dass
diese Instrumente ausschliesslich für elektrische Registrirung bestimmt sind, und zwar erfolgt bei den von
Horlacher in Kaiserslautern konstruirten Anemometern der Kontakt nach je 1000 Umläufen des Schalen
kreuzes.
a) Anemometer Recknagel No. 83.
Die Dimensionen des Instrumentes sind folgende:
Radius des Schalenkreuzes: 5.01 cm,
Radius der Schalen: 2.00 cm.
Rotationssinn des Schalenkreuzes: N-O-S-W.
Der Kontakt erfolgt wie bei allen Horlacher’schen Anemometern nach je 1000 Umläufen.
Bei der Prüfung betrug die Entfernung zwischen der Axe des Anemometers und der des Rotations
apparates 3.825 m; das Schalenkreuz befand sich 3.38 m über dem Boden.
Bei der von Herrn Dr. Duderstadt ausgeführten Berechnung dieses Anemometers wie auch der
folgenden ist aus den Beobachtungen bei beiden Rotationsrichtungen das Mittel genommen und dieses der
Berechnung der Konstanten für die geradlinige Bewegung zu Grunde gelegt. Als Mitwindwerthe sind die
direkt beobachteten Grössen angenommen.
Anemometer Recknagel No. 83.
V\
V-2
m
v 0
Mi
M 2
«o
V
v—v
1.152
1.148
1.150
0.9276
1.0543
0.9910
1.249
—0.099
7.448
7.402
0.600
6.825
6.9348
7.2993
7.1170
6.837
—0.012
12.474
12.347
0.900
11.511
11.7371
12.3916
12.0644
11.350
+ 0.161
17.410
17.536
1.200
16.273
16.5877
18.0723
17.3300
16.154
+ 0.119
22.617
22.744
1.510
21.171
22.0386
23.9726
23.0056
21.331
—0.160
23.610
23.725
1.600
22.068
22.5000
24.8834
23.6917
21.952
+0.116
v = 0.345 + 0.912 n
In der vorstehenden und den folgenden Tabellen bezeichnet:
Vi — Geschwindigkeit im Sinne N-O-S-W.
t y 2 — » > * N-W-S-O.
v 0 — das für Mitwind korrigirte Mittel dieser beiden Geschwindigkeiten.