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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1905 No. 2 —
Tabelle 1 a.
t
Ai
AeT.
i
Ai
AeT.
i
Ai
Ae T.
V
•—'s- '
v v
-V
v ■
' v
v •
v
—10
4.4
-5.6
4
13.1
17.1
1«
32.5
50.5
— 9
4.8
-4.2
5
14.2
19.2
19
34.4
53.4
— 8
5.2
—2.8
6
15.3
21.3
20
36.5
56.5
— 7
5.8
-1.2
7
16.3
23.3
21
38.7
59.7
— 6
6.1
0.1
8
17.2
25.2
22
41.0
63.0
— 5
6.9
1.9
9
18.5
27.5
23
43.6
66.6
— 4
7.5
3.5
10
19.7
29.7
24
46.1
70.1
— 3
8.1
5.1
11
21.0
32.0
25
48.9
73.9
— 2
8.7
6.7
12
22.5
34.5
26
51.9
77.9
— 1
9.6
8.6
13
23.9
36.3
27
54.7
81.7
0
10.2
10.2
14
25.4
39.4
28
57.0
8.5.0
1
10.9
11.9
15
26.9
41.9
29
59.5
88.5
2
11.7
13.7
16
28.9
44.9
30
62.2
92.2
3
12.5
15.5
17
30.5
47.5
Aus alledem ersieht man, daß der Temperaturzuwachs Ai von höchster Bedeutung für die äquivalente
Temperatur ist; wir wollen hier den Einfluß der einzelnen Faktoren noch kurz betrachten. Dies sind der
Wasserdampfgehalt /, die Lufttemperatur i und der Luftdruck b. Steigt / und i und fällt b, so wird Ai
größer, wird / und i kleiner und steigt b, so nimmt Ai ab. Dahei ist aber zu beachten, daß die Größen
b und t gegenüber / sehr wenig ins Gewicht fallen, wenn wir, wie hier, nur die Wärmeverhältnisse der der
Erdoberfläche aufliegenden Luftschicht betrachten, wo die Schwankungen des Luftdrucks in gewissen Grenzen
bleiben. Ist b = 760 mm so wird der Faktor = 1. Nehmen wir als Extreme b zuerst = 740 mm und
b b
dann = 780mm, so wird der Faktoreinmal 0.97, das andere Mal 1.093. Die Werte können also in
folge des Luftdruckes im äußersten Falle nur um etwa 3% vergrößert oder verkleinert werden; es würden
z. B. 30° bei Normaldruck auf 29.1° bei 780 mm sinken. — Der Einfluß der Temperatur ist ein doppelter.
Es ist erstens die Gesamtwärme t davon abhängig, ferner haben wir den Faktor —zu berücksichtigen.
Der Einfluß auf ). t ist äußerst gering. Nehmen wir auch hier wieder extreme Fälle an, etwa —30° und 30°,
so kann die Gesamtwärme kt (= 606.5 bei 0°) zwischen 597.4 und 615.6 schwanken. Werden obige Tempe
raturen vorausgesetzt, so könnten also Aenderungen des Wertes um 1*4% eintreten. Dieser Einfluß der
Temperatur auf die Gesamtwärme ist also noch um die Hälfte geringer als der schon sehr wenig in Betracht
zu ziehende des Luftdrucks. Ein etwas größeres Gewicht wird dem Faktor - a — (= 1 für i = 0°) zu
kommen, für den wir obige Extremwerte belassen wollen; wir finden für —30° den Wert 1.12, für 30° 0.89.
Es können in diesem Falle Aenderungen bis zu 11 und 12% nach der negativen wie positiven Richtung
eintreten. Der doppelte Einfluß der Temperatur kann daher insgesamt Aenderungen von 12% bis 13%%
der Werte bei Normaltemperatur bedingen, z. B. ist Ai — 10° bei i — 0°, At = 11.2° bei t = 30°. Letzterer
Fall wäre aber praktisch sehr unwahrscheinlich, und die Aenderungen des Temperaturzuwachses werden
sich in geringeren Grenzen halten. Wie wir sahen und noch weiterhin sehen werden, werden für die extrem
negativen Temperaturen die absoluten Werte von Ai außei-ordentlich gering; es kommt daher wirklich die
Beeinflussung durch Temperatur und Luftdruck nach dieser Seite hin garniclit in Betracht, dieselben bleiben
also nur für die positiven (extremeren) Fälle in vollem Umfange bestehen.
Als der den Temperaturzuwachs hauptsächlich beeinflussende Faktor bleibt der Wasserdampfgehalt /
in gr pro kbm übrig, und da jedem Werte / ein bestimmter (wenig abweichender) Wert e entspricht, der
Dampfdruck. Da diesem der Temperaturzuwachs proportional ist, ist es nicht erstaunlich, daß (Fig. 1) der
Verlauf von Ai (bei Normaldruck, für die Temperaturen —10° bis 30° bei Sättigung) der Kurve des Dampf
drucks außerordentlich ähnlich scheint; der Einfluß der Temperatur wird, insbesondere bei ihren höheren
Werten, der Kurve eine etwas ausgeprägtere Steilheit geben, die dem Auge aber wohl kaum auffällt. — Für
b — 760mm und l — 0° wird t = /.Konst, wo Konst = 2*) ist. Es würde also t = 2/ einen an
genäherten Wert des Temperaturzuwachses darstellen; danach ebenso
AeT. = t + 2.f
*) Genau: Konst = 1.97.