W. Knoche: lieber die räumliche und zeitliche Verteilung des Wärmegehalts der unteren Luftschicht.
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Gehen wir zur Berechnung der äquivalenten Temperatur über, so ist diese diejenige Temperatur,
welche ein Kubikmeter trockener Luft von 0° und Normaldruck annimmt, wenn ihm die ganze Wärmemenge
Q mitgeteilt wird. Die äquivalente Temperatur wollen wir mit Ae T. bezeichnen.
Die Lufttemperatur t rührt von dem freien Wärmegehalt Q± her. Der Temperaturzuwachs, welcher von
der latenten Wärmemenge Q\ = herrührt, werde mit Ai bezeichnet.
0.2375 kg'—Kal. erwärmen 1 kg Luft um 1°
' ll ' ^ kg—Kal. erwärmen ‘ Luft um Ai°
1000
Ai ==
(« +1) K
h.f
0.2375.1000 ■
a. b
{a + t). b a
log Ai = log f+log Xt—log 0.2375—log 1000 — log o a —+ log b a — log b
CI ~j~ z
log Ai = log/+ log Xt-|- log b 0 — {log 1.293 ^ 4~ log lOOoj — (log b + log 0.2375)
Die zur logarithmischen Berechnung der Temperaturzunahme angelegten drei Tabellen*) liefern nun
folgende Ausdrücke:
Tabelle I gibt den Logarithmus des Wasserdampfgehaltes / der Luft (in gr pro kbm), welcher dem
Wasserdampfdruck e mm entspricht, nämlich log f.
Tabelle II liefert die Summe des Logarithmus der ganzen Verdampfungswärme und des Logarithmus
des Normalbarometerstandes b 0 vermindert um die Summe des Logarithmus der im kbm hei b 0 mm und i°
enthaltenen Luftmasse und des Logarithmus von 1000, also den Ausdruck
(log Xt + log b 0 )— {log g 0 + log 1000j
Tabelle III gibt den Ausdruck
log b + log 0.2375
Wir haben also für die äquivalente Temperatur die Formel
ApT ___ _ ■ /. (606.5 + 0.305 .i). (273+Q.760
*e±. i-t-at it 0.2375.1000.1.293.273.6
Die äquivalente Temperatur ist hiernach eine Funktion der Temperatur i, des Wasserdampfgehalts f resp.
der Dampfspannung e und des Luftdrucks b.
Die äquivalente Temperatur nimmt zu mit der Temperatur und der aus der latenten Wärme her
rührenden Temperaturzunahme AL Betrachten wir hier die Tabelle la, die uns für t = —10° bis 30° den
Temperaturzuwachs und damit die äquivalenten Temperaturen unter der Bedingung der Maximalspannung
bei der betreffenden Lufttemperatur und hei normalem Druck zeigen. Bei sehr tiefen Temperaturen ist die
äquivalente Temperatur bei der willkürlichen Annahme des Nullpunktes und der Skala nach Celsius nur
wenig höher als die herrschende, hei — 30° z. B. At — 0.7 (f -= 0.4), AeT. = —29.3; bei —9° bis —10°
entspricht der äquivalenten Temperatur schon eine Temperatur der trockenen Luft von doppelter Höhe, bei
— 6° wird sie 0°, bei —3° bis —4° erreicht die äquivalente Temperatur ungefähr dieselbe Höhe mit posi
tiven Vorzeichen. Wasserdampf gesättigte Luft von 0° wird trockener Luft von ungefähr 10° entsprechen.
Trockene Luft ist nach Kondensation des Wasserdampfes bei —1° etwa zehn-, bei 2° etwa sechsmal so hoch
wie die Temperatur bei Sättigung (nach der Celsius-Skala); bei 3° haben wir eine fünfmal, hei ö 9 eine vier
mal, bei 9° eine dreimal so hohe Temperatur. Auch weiterhin bei noch höheren Temperaturen (wenigstens
bis 30°) wird das Verhältnis der äquivalenten Temperatur zur Lufttemperatur ungefähr charakterisiert durch
die Beziehung
AeT. = 3.i oder AeT. *= 3 . (t—1).
*) Siehe Rechnnngstabellen am Schlüsse der Abhandlung.