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Full text: 28, 1905

Vorwort. 
Zu der vorliegenden Darstellung der Zeit- und Breitenbestimmungen durch die Beobachtung 
von Sternen in gleichen Zenitdistanzen ist der Verfasser hauptsächlich durch die alljährlich auf 
der Deutschen Seewarte stattfindenden Kurse für Seeoffiziere zur Ausbildung in astronomischen 
Ortsbestimmungen vermittelst des Universal - Instruments veranlaßt worden. Es ist deshalb im 
Texte angenommen worden, daß für die Beobachtung ein Universal-Instrument für Reisezwecke 
von C. Bamberg-Friedenau (Ocular-Oeffnung 31mm, Vergrößerung 20- und 31-fach) mit Horre- 
bow-Niveau zur Verfügung steht; Instrumente dieser Art sind seit einigen Jahren für Vermessungs 
zwecke in die Kaiserliche Marine eingeführt worden. — Da die Zeit der erwähnten Ausbildung 
nur kurz bemessen ist und da auch noch mehrere andere Lehrgegenstände zu behandeln sind, so 
ist bei dieser Darstellung der Methoden gleicher Zenitdistanzön in erster Linie auf die theoretisch 
einfache Ableitung der Formeln und auf die leichte Ausführbarkeit der Beobachtungen Rücksicht 
genommen worden. Vielleicht wird aber auch aus diesen Gründen die vorliegende Abhandlung 
den weiteren Kreisen der Geographen und Forschungsreisenden, deren Ausbildung in astro 
nomischen Ortsbestimmungen gleichfalls innerhalb kurzer Zeit vorgenommen zu werden pflegt, 
willkommen sein. Im Hinblick auf diesen Zweck ist an mehreren Stellen angegeben worden, wie 
die zu benutzenden Formeln usw. abzuändern sind, wenn das zur Verfügung stehende Universal 
nicht mit einem IIorrebow-Niveau versehen ist. 
Im dritten Abschnitt wird eine Anordnung der Beobachtungen und der Berechnung in Vor 
schlag gebracht, welche bei der Ausführung des regelmäßigen Zeitdienstes an einem festen 
Beobachtungsorte besondere Vorteile bietet. Dieser Abschnitt wird deshalb vielleicht auch für 
Privatastronomen, welche im Besitze bescheidener Ausrüstungen sind und welche Wert auf die 
Erlangung genauer Zeitbestimmungen legen, von Interesse sein. Besonders für niedrige Breiten 
dürfte die hier vorgeschlagene Methode wesentliche Vorzüge gegenüber der Zeitbestimmung durch 
Meridianbeobachtungen besitzen, weil in jenen Gegenden zur Bestimmung der Fehler des Meridian- 
Instruments polnahe Sterne nicht benutzt werden können. 
Bei der Zusammenstellung der Tafeln 1 und 2, sowie bei der Berechnung der in diesen 
Tafeln enthaltenen Hülfsgrößen ist der Verfasser durch die bereitwillige Hülfe des Herrn Kapitän 
L. Jerrmann in Hamburg unterstützt worden.
	        
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