Prof. Dr. C. Stechert: Zeit- und Breitenbestimmungen durch die Methoden gleicher Zenitdistanzen.
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Noch einfacher wird die Formel für das Azimut. Aus dem Dreieck ZPS in Fig. 6 erhält man:
sin 3 = cosz sin (p—sin g cos q> cosA 70
cosz sin <p—sind
Daher wird für z
<P
cos A =
cos A
sin z cos Cf
sin ô
71
Sin cp COS (f
sin 2 1 A = ^ (1 — cos A) = cosec 2 cp . sin ô 72
Als Intervall für die fünfstellig auszuführende Rechnung mögen 40' gewählt werden. Schreibt man die
Konstante cosec 2 cp auf einen Papierstreifen, und legt letzteren in der Sinustafel jedes Mal oberhalb oder
unterhalb des zu benutzenden log sind, so erhält man durch Addition unmittelbar log sin' 1 1 A ; eine Semi-
versus-Tafel*) liefert dann den Wert A, welcher in der Genauigkeit der Zehntel-Bogenminute anzusetzen ist.
2) Breite: +45° bis +25°. Man wähle
* = 90°—(p
Die Beobachtung findet also in der Zenitdistanz des Pols statt. Nach der Substitution
p = 90°—d
folgt aus Gleichung 67
73
cos t —
sin q— sin cp sin d
COS cp cos ö
tgcp
1—sin d
, 1 — cos p .
= '/' —TJZZP- = t ff f- 2
cos d
2 sin 2 2 P
sin p " ’ 2 sin 1 p cos 4 p
cosi = tg cp .tg ip 74
Die Rechnung ist siebenstellig zu führen; Intervall 8
Für das Azimut hat man nach Gleichung 71
cos A =
sm- cp — Sin I
COS- Cf
COS 1 cp COS A — 1—COS 1 cp — sind
cos i A — sec cp . sin ip 75
Die Berechnung möge sechsstellig (von 40' zu 40') ausgeführt, und A, ebenso wie oben, in der Genauigkeit
der Zehntel-Bogenminute angesetzt werden.
3) Breite: +25° bis 0°. Setzt man
cos z
so liefert die Gleichung 67
cos t = tg q>
m sin cp
m—sin d
cos d
76
Man wähle nun für m oder für log m einen solchen Wert, daß die sämtlichen höheren Dezimalen Nullen
sind, also
entweder m — 1.5, 2.0, 3.0 u. s. w.
oder log m = 0.1,
0.2,
0.3
u. s. w.
*) Eine für diesen Zweck geeignete Semiversus-Tafel befindet sieb in der „Sammlung logarithmiscber, trigono
metrischer und nautischer Tafeln“ von W. Ligowski. 4. Auf!., Kiel 1900.
Archiv 1905- ‘1.
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