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Full text: 28, 1905

26 Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1905 No. 2 — 
*) Angot, Meteorologie. 
In unserem Falle sind die Beobachtungen selbstregistrierender Apparate für relative Feuchtigkeit und 
Temperatur an der Senegambischen Küste*), wo das Phänomen besonders schön ausgebildet ist, zur Be 
rechnung benutzt (s. Tabelle und Fig. 10). 
Tabelle 10. Täglicher Gang im Februar (Küste von Senegambien). 
Zeit 
b 
e 
t 
Ai 
AeT. 
' v 
' V 
•— 
v 
■—-— 
v v 
8. II. 6“ 
762 
3.3 
20.0 
7.6 
27.6 
9 a 
62 
3.4 
27.0 
8.0 
35.0 
Mittag 
62 
3.2 
31.9 
7.7 
39.6 
3P 
62 
2.4 
34.4 
5.9 
40.3 
6P 
62 
16.2 
21.1 
34.3 
55.4 
62 
15.7 
22.0 
33.2 
55.2 
Mitternacht 
62 
2.5 
23.1 
5.9 
29.0 
3® 
62 
3.0 
21.2 
6.9 
28.1 
9. II. 6" 
62 
3.0 
20.1 
6.9 
27.0 
9« 
62 
2.5 
22.3 
5.9 
28.7 
Mittag 
62 
2.2 
30.0 
5.4 
35.4 
3 P 
62 
1.8 
32.4 
4.4 
36.8 
6 P 
62 
13.7 
22.0 
29.5 
51.5 
9 P 
62 
2.4 
25.3 
5.7 
31.0 
Mitternacht 
62 
2.6 
22.4 
6.1 
28.5 
3“ 
62 
2.5 
20.2 
5.3 
26.0 
10. II. 6" 
62 
2.5 
18.4 
5.3 
24.2 
9® 
62 
2.2 
20.7 
2.2 
25.9 
Mittag 
62 
2.4 
29.4 
5.3 
35.2 
31’ 
62 
3.2 
30.0 
7.6 
37.6 
CP 
62 
12.1 
23.9 
26.4 
50.3 
91> 
62 
3.2 
25.8 
7.5 
33.3 
Mitternacht 
62 
3.5 
. 21.8 
8.1 
29.9 
Die Lufttemperatur zeigt um 6® ihr Minimum und steigt dann unter dem Einflüsse der starken Er 
wärmung des Bodens rapide bis gegen Mittag, dann, wenn der dem heißen Innern entstammende Landwind 
(aus NE) einschlummert, etwas langsamer an. Um etwa 3 Uhr ist das Maximum erreicht, da jetzt mit 
ziemlicher Plötzlichkeit die Kühlung bringende Seebrise einsetzt. Ein außerordentliches Sinken der Luft 
temperatur ist die Folge, die um 6 Uhr nachmittags ein ausgeprägtes sekundäres Minimum erreicht. Hierauf, 
nach dem Aussetzen des Seewinds, folgt wieder ein langsames Steigen bis zu einem zweiten naturgemäß viel 
niederen Abendmaximum. Dieses würde auch bei natürlichem Verlauf der Temperaturkurve, also ohne eine 
durch den Wind bedingte Variation, erreicht werden, und die Temperatur sinkt nun, teils unter dem Einfluß 
des jetzt durch Ausstrahlung im Hinterlande kühlen Landwindes bis zum Hauptminimum bei Sonnenauf 
gang. — Die äquivalente Temperatur steigt zunächst parallel mit der Lufttemperatur bis zum Nachmittage 
an, mit einer für tropische Gegenden außerordentlich geringen Differenz (am 8. Februar A t im Mittel = 7?3). 
Erklärt wird dieser Umstand durch den geringen Wasserdampfgehalt des trockenen Landwindes; der 
Wasserdampf kann aus diesem Grunde der Temperatur nicht folgen. In dem Augenblicke aber, wo der 
Seewind einsetzt, erfolgt eine sehr große Zunahme; das Hauptmaximum der äquivalenten Temperatur wird 
gleichzeitig mit dem sekundären Minimum der Lufttemperatur erreicht (Differenz Ai am 8. Februar um 0?' 
= 34?3). Wohl nirgends ist der Unterschied zwischen scheinbarem Wärme- und warmem Wärmegehalt deut 
licher gekennzeichnet wie durch dies völlig entgegengesetzte Verhalten der Lufttemperatur und der äquiva 
lenten Temperatur. Während erstere (8. Februar) in drei Stunden um 13?1 fällt, steigt letztere in derselben 
Zeit um 15?1, indem der Temperaturzuwachs Ai sich von 5° auf 34?1 erhöht. Nach kurzer Zeit der Kon 
stanz (von 6 p bis 9 J> ), bedingt durch das Einschlummern der Brise, tritt dann bis Mitternacht als Folge des 
jetzt auf das verhältnismässig wärmere Meer hiuwehenden Landwindes, auf diese Weise ungleich deutlicher 
erkennbar als an der Lufttemperatur, ein sehr starkes Sinken der äquivalenten Temperatur ein. Auch hier 
zeigt sich wieder ein heterogenes Verhalten zur Lufttemperatur, da diese, wie wir sahen, jetzt langsam steigt. 
In der zweiten Nachthälfte setzt die äquivalente Temperatur endlich, sich mit geringer Differenz (Trockenheit
	        
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