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Full text: 28, 1905

W. Knoche: Ueber die räumliche mul zeitliche Verteilung des Wämegehalts der unteren Luftschicht. 
25 
*) 1888 bis 1S93. 
Archiv 1905. 2. 
4 
Temperatur (3?6 gegen 3?0), da die im Winter ablandig wehenden Winde ein kräftiges Ansteigen der äqui 
valenten Temperatur um die Mittagszeit aus Mangel an Wasserdampf nicht ermöglichen. Dies ist dagegen 
wohl der Fall im Sommer zur Zeit des Zenitalstandes der Sonne in Aden, wo, abgesehen von der höheren 
Lufttemperatur von der See herwehende Winde Wasserdampf und damit latente Wärme landeinwärts führen; 
während derart die Amplitude der Lufttemperatur fast die gleiche bleibt wie im Winter (3?2), wächst die der 
äquivalenten Temperatur um mehr als das Doppelte (auf7?9). Auch die Differenz des Temperaturzuwachses 
infolge der erhöhten Amplitude der Dampfspannung (3.4 mm) wird weit ausgeprägter (7?0). Es darf 
daher nicht wundemehmen, wenn der im einzelnen etwas unruhige Gang der äquivalenten Temperatur hier 
sehr stark vom Dampfdruck beeinflußt wird, so fällt das Maximum des größten Wasserdampfgehaltes zu 
sammen mit dem Maximum der äquivalenten Temperatur (11®), während bei Eintritt des Maximums der 
Lufttemperatur ein starkes Fallen der äquivalenten Temperatur zu konstatieren ist. Eine um dieselbe Zeit 
auftretende vertikale Luftbewegung, welche den Wasserdampf in höhere wasserärmere Schichten entführt, 
läßt den Dampfdruck beträchtlich sinken. Auch das Abendminimum der äquivalenten Temperatur folgt ein 
wenig verschoben dem Dampfgehalt, während das Temperaturminimum (5®) nur ein sehr geringes sekundäres 
Minimum der äquivalenten Temperatur zeitigt. Die Werte der äquivalenten Temperatur erreichen in Aden 
ganz besonders hohe Werte, das Maximum 85?6. Die Differenz beider Temperaturen ist im Sommer (50?3) 
weit höher als im Winter (35?1). — Erwähnenswert ist als Unterschied dieser tropischen Regionen gegen 
über den gemäßigten, daß in Aden z. B. die Lufttemperatur des Juni bei weitem nicht die äquivalente 
Temperatur des Januars erreicht (zu keiner Tagesstunde), während in Potsdam die sommerliche Lufttemperatur 
die äquivalente Temperatur des Winters übersteigt (und zwar während aller Stunden des Tages). 
Tabelle 
9 a. 
Tabelle 9 b. 
Täglicher 
Gang im 
J anuar 
(Aden).*) 
Täglicher 
Gang 
im Juni 
(Aden). 
Zeit 
b 
e 
t 
Ae T. 
Zeit 
b 
e 
t 
Ae T. 
1° 
760 
16.4 
23.5 
35.2 
58.7 
I« 
751 
22.0 
30.4 
48.2 
78.6 
2 
60 
16.3 
23.4 
35.0 
58.4 
2 
51 
22.9 
30.1 
50.0 
80.1 
3 
60 
16.3 
23.4 
35.0 
58.4 
3 
51 
23.5 
29.8 
51.2 
81.0 
4 
60 
16.2 
23.4 
34.8 
58.2 
4 
52 
24.0 
29.6 
52.2 
81.8 
5 
60 
16.1 
23.2 
34.5 
57.7 A 
5 
52 
24.1 
29.3 A 
52.3 
81.6 
6 
60 
16.3 
23.1 A 
34.9 
58.0 
6 
52 
24.1 
29.4 
52.3 
81.7 
7 
61 
16.4 
23.2 
35.1 
58.3 
7 
53 
24.3 
29.8 
52.8 
82.6 
8 
61 
16.5 
23.7 
35.4 
59.1 
8 
53 
24.4 
30.6 
53.1 
83.7 
9 
62 
16.5 
24.3 
35.4 
59.7 
9 
53 
24.0 
31.3 
52.4 
83.7 
10 
62 
16.6 
25.0 
35.7 
60.7 
10 
53 
24.3 
31.9 
53.2 
85.1 
11 
61 
16.4 
25.6 
35.4 
61.0 
11 
53 
24.4 
32.2 
53.4 
85.6 
Mittag 
61 
16.4 
25.8 
35.5 
61.3 
Mittag 
53 
24.3 
32.2 
53.3 
85.5 
1P 
60 
15.8 
26.0 
34.3 
60.3 
1P 
52 
24.3 
32.1 
53.3 
85.4 
2 
59 
15.7 A 
26.1 
34.1 A 
60.2 
2 
51 
24.1 
32.2 
52.9 
85.1 
3 
59 
15.9 
25.9 
34.6 
60.5 
3 
51 
23.0 
32.4 
50.8 
83.2 
4 
59 
15.9 
25.7 
34.5 
60.2 
4 
50 
22.0 
32.5 
48.7 
81.2 
5 
59 
15.9 
25.2 
34.5 
59.7 
5 
50 
21.7 
32.3 
48.0 
80.3 
6 
60 
16.2 
24.7 
35.0 
59.7 
6 
50 
21.5 
31.9 
47.6 
79.5 
7 
60 
16.4 
24.2 
35.3 
59.5 
7 
51 
21.0 A 
31.5 
46.4 A 
77.9 
8 
60 
16.5 
24.1 
35.5 
59.6 
8 
51 
21.1 
31.2 
46.6 
77.8 
9 
60 
16.6 
24.0 
35.6 
59.6 
9 
52 
21.2 
31.0 
46.7 
77.7 A 
10 
61 
16.6 
23.9 
35.6 
59.5 
10 
52 
21.5 
30.9 
47.3 
78.2 
11 
61 
16.7 
23.8 
35.8 
59.6 
11 
51 
21.3 
30.8 
46.9 
77.7 A 
Mittern. 
60 
16.6 
23.7 
35.6 
59.3 
Mittern. 
51 
21.6 
30.7 
47.5 
78.2 
Mittel 
760 
16.3 
24.4 
35.1 
59.5 
Mittel 
752 
22.9 
31.1 
50.3 
81.4 
Amplitude 
3 
1.0 
3.0 
1.7 
3.6 
Amplitude 
3 
3.4 
3.2 
7.0 
7.9 
Ein sehr interessantes Beispiel für den täglichen Gang der äquivalenten Temperatur in ihrem hetero 
genen Verlauf zur Lufttemperatur bieten die Küsten, die unter dem Einfluß des Land- und Seewindes stehen.
	        
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