Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte. — 1924, Heft 1.
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und in der vierten Gruppe
IV
den Faktor c„
RZR,
4c 4 ,
r>r;>
6c 4 ,
7<V R -> R ,
12c„
R, R,R :i R x
24 c 4 .
4. Auswahl der Seichtwassertiden.
Werden die Amplituden zweier Grundtiden x und y mit R K und S y und ihre Winkelgeschwindig
keiten mit 4 und i y bezeichnet, so ergibt sich aus (405), daß sich die Amplituden der Obertiden
erster Ordnung von x und y zu den Amplituden der beiden entsprechenden Verbundtiden (x -f- y)
und (x — y) verhalten wie
¿4* • 4 : R y 2 ■ h ■ Rx Ry (4 + iy) ■ Rx Ry (4 — 4)-
Soll also untersucht werden, welche Seichtwassertiden mit merkbarer Amplitude aus den Grund
tiden hervorgehen können, so kann, vorausgesetzt, daß die Grandtiden x und y und die Obertide
erster Ordnung der größten Tide x bereits bekannt sind, überschlagen werden, wie groß die Ampli
tuden der anderen Obertiden und Verbundtiden ausfallen werden. Im allgemeinen Falle wird es
genügen, wenn statt der errechneten Amplituden die rechnerischen Koeffizienten der Grundtiden
verwandt werden.
In den folgenden Tabellen sind jedesmal außer den schon bekannten Seichtwassertiden noch
diejenigen aufgeführt, deren Amplituden sich größer als der zehnte Teil der Amplitude der größten
Seichtwassertide der gleichen Gattung ergeben. Zunächst sollen die Verbindungen der eintägigen
Tiden untereinander behandelt werden; diese ergeben entweder in den Summen der Winkel
geschwindigkeiten halbtägige Tiden oder in den Unterschieden langperiodische Tiden, die hier jedoch
unberücksichtigt gelassen werden.
Die erste Spalte der Tabelle 12 enthält eine teilweise nur vorläufige Bezeichnung für die
Seichtwassertiden, deren Entstehung die zweite Spalte angeben soll. Die in der dritten Spalte
stehende Tidezahl ergibt sich als Summe der Tidenzahlen der Grundtiden vermindert um die Zahl
777. Die vierte Spalte enthält unter i\ je nachdem, ob die in Spalte 1 aufgeführte Seichtwasser-
Tabelle 12. Halbtägige Seichtwassertiden erster Ordnung.
Tide
X
Entstehung
Tidenzahl
4
Ioga
log*
log (ab)
abx
ab KO,
Bemerkungen
')
1
2
3
4
5
6
7
8
9
K s
2-K,
2777
0
1504
(1)
9.450
9 700
9-150
0.73
O K, -^G K,
KO,
K, + O t
2577
28.98
(2)
9301
9985
9.286
1.00
V KO, G M,
KP,
K, + V.
2757
30.00
(i)
8.969
0.000
8.969
0 48
V KP, G S,
KQ,
K, + Q,
2478
28.44,
(2)
8.583
9-977
8.560
0.19
V KQ» —> G N,
0,
2 • Oj
2377
13-94
0)
9152
9.667
8.819
034
O 0 2 cv G 2N S , f
OP,
0, + P,
2557
28.90
(2)
8.820
9.984
8.804
033
V OP, *
OQ,
Di -f- Qi
227S
27.34
(2)
8.434
9.960
8-394
O.I3
V OQ, f
tide eine Obertide oder eine Verbundtide ist, entweder (i) die Winkelgeschwindigkeiten 4 der Grund
tide der Obertide oder (2) die Winkelgeschwindigkeiten 4 + 4- der Verbundtiden; entsprechend ist
in der fünften Spalte unter loga(i) der log R x 2 oder (2) der log R x R y angegeben, indem statt der
wirklichen Amplitudenwerte die Logarithmen der Koeffizienten der Tiden aus Tabelle 9 genommen
sind. Wird der Logarithmus der Werte:
h = Winkelgeschwindigkeit i v : 30
') Bedeutung der Abkürzungen: O = Obertide; V = Verbuudtide; G = Grundtide; —wird gleichzeitig erhalten
mit der • •; «v> = • • ist verwandt der • •; * — ist neu eingeführt; j- = bleibt unberücksichtigt.