Dr. Paul Lühe: Das Klima von Wilhelmshaven.
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-nur noch einmal im Januar und Februar 1917. An besonders langen Perioden seien noch hervorge
hoben :
XII 86 bis I 87....20 Tage
Il bis III 88.... 19 Tage
I 89 16 Tage
XII 99 18 Tage
XII 00 bis I 01 19 Tage
20 Tage
15 Tage
I 14 16 Tage
I bis II 17 22 Tage
Winterperloden.
II 86 10 Tage
Il bis III 89 10 Tage
II 95 13 Tage
Frostperioden.
I bis II 02
I 12
Die Häufung der kalten Perioden vor 1900 sind in die Augen fallend, im Verhältnis sind weniger
solange Kältefolgen im neuen Jahrhundert vorgekommen. Ueberhaupt keine Wintertage sind im Winter
1897/98 verzeichnet, auch die Frosttage haben in diesem Winter ihr Minimum mit 11 Tagen. Die größte
Anzahl von Wintertagen zählte der Winter 1890/91 mit 47, von Frosttagen der Winter 1885/86 mit
71 Tagen.
Bedeutend geringeren Zahlen begegnen wir in Tabelle 12, worin wir bei den Sommertagen der
üblichen Bewertung (Maximum > 25 Grad) gefolgt sind, die Hitzeperioden dagegen, wie vorstehend er
läutert, ausgewählt haben. Demnach sind in den behandelten 40 Jahren 114 bezw. 107 Hitzeperioden mit
zusammen 223 Tagen gewesen, so daß die mittlere Zahl für das Jahr 2.5 Perioden mit 1.9 bezw. 2.0
Tagen beträgt. An Sommertagen zählten wir 221 bezw. 218 Perioden mit 339 Tagen; das Mittel be
trägt somit für das Jahr 5.5 Perioden mit 1.5 bis 1.6 Tagen.
Die längste Periode war eine Hitzeperiode von 9 Tagen im Juli und August 1911, außerdem
war in diesem heißen Jahre noch im August eine 7tägige Hitzeperiode. Diese Dauer wurde noch
erreicht im Juni und Juli 1903 sowie Juli 1912 durch je eine Hitze- und Sommerperiode gleicher Länge.
In das Jahr 1911 fällt auch die größte Anzahl der Sommer- und Hitzetage, nämlich 21 und 18.
Das nächstheiße Jahr war 1914 mit 20 bezw. 16 Tagen im ganzen.
Eine Häufung besonders warmer Perioden vor 1900, entsprechend der Feststellung bei den Kälte
perioden, ist nicht wahrzunehmen.
Bei den Monatsprozentzahlen erreicht naturgemäß der Juli die größten Werte mit 9.0 % Hitze
perioden und 10.0 % Sommerperioden. Es folgt der Juni und dann erst der August. Der Mai hat et
was weniger Hitzeperioden, dagegen mehr Sommertage als der September.
Die geringste Anzahl von Sommertagen nämlich 1, sind im Jahre 1907 und 1916 gewesen, von
Hitzetagen waren in den Jahren 1907, 1909, 1913 und 1916 gar keine aufgezeichnet.
III. Die Luftfeuchtigkeit.
In der Tabelle 13 sind die 40 Jahre 1881 bis 1920 verarbeitet.
1. Der Dampfdruck — Spalte 1 — hat die bekannte Jahresperiode mit Minimum im Januar und
Maximum im Juli, den Monaten der Temperaturextreme. Die Schwankung beträgt nur 7.2 mm, das
Jahresmittel zeigt 7.5 mm.
2. Bei der relativen Feuchtigkeit — Spalte 5 — sind natürlich die Extreme vertauscht, ferner ist
das Minimum auf den Mai vorgerückt. Der Wert vom Januar erreicht das Maximum vom Dezember
fast um einen geringen Bruchteil. Die absolut geringsten Minima in Spalte 7 traten ausnahms
los bei östlichen Windrichtungen auf. Das Jahresmittel ist 84 %.
3. Die Spalten 8 bis llgeben die Bewölkungsgröße in Zehnteln und Bruchteilen derselben wieder.
Ihre Mittel zeigen keine regelmäßige Periode, ein Maximum von 7.8 im Dezember und Minima von 6.0
im Mai und September heben sich jedoch deutlich heraus. Das letztere findet keine unmittelbare Er
klärung durch die relative Feuchtigkeit wie das im Mai. Sie dürfte wohl in der Fernwirkung des
hohen Luftdruckes über Südosteuropa im Herbst zu finden sein.
4. Der allgemeinen Bewölkung schließt sich eng die Zahl der heiteren und trüben Tage an —
Spalten 12/13 bezw. 14/15 —. Maxima des wahrscheinlichen Eintretens heiterer Tage liegen danach wieder