mi. not 2.
26
Aus dom Archiv der Deutschen Seevvurte. •
den von der Nordströmung zeitweise unterbrochenen Südostwinden bis zu den grollten erreichten
Höhen südwestliche Winde. Im Mittel des Typus 3 ergeben sich auch dort zwischen 3 und 7 km Winde
zwischen SSE und SW. Die Aufstiege der Norderzeit der zweiten Fahrt weisen daher ganz ähnliche
Züge auf, wie die Aufstiege beim Vorübergang der Tiefdruckrinnen der dritten Fahrt, trotz der ver
schiedenen Jahreszeit (zweite Fahrt: Anfang November, dritte Fahrt: Ende März bis Mitte April).
Bei der Wetterverschlechterung V vom 4. zum 5. IV. lassen sich die südlichen Vorderseitenwinde
am 4. nicht nach weisen; vielmehr scheint am 4. nachmittags sich schon in der Höhe die Rückseite der
Tiefdruckfurche bemerkbar gemacht zu haben. Dafür sind aber die Südwinde bereits am 3. IV. zwischen
A und 2 und bei 4 km angedeutet. Bei der Wetterverschlechterung I drehen am 14. III. die Winde bis
5 km herauf von südlicher auf östliche Richtung zurück; bei Wetterverschlechterung II ist am 20. III.
zwischen 3 und 5/ km in die Siktetröimmg Westwind eingeschaltet. Diese Einzelheiten lassen sich je
doch an Hand des vorliegenden Beobachtungsmaterials noch nicht klären.
Bei weiterer Annäherung des Tiefausläufers kommen südwestliche bis nordwestliche Oberwinde
tiefer herab; nur bei der schwächsten Wetterverschlechterung III, die dazu noch an dem am meisten
südöstlich gelegenen Ort stattfand, in Cienfuegos, am 23. III., läßt sich dies nicht feststellen. Im ein
zelnen zeigen sich folgende Werte für den Beginn der südwestlichen bis nordwestlichen Oberströmung:
Tieftlruekninie I.
13. III. Aufstieg Nr. 28,
11
km
1»
14. III.
fl
11
29,
.7
11
n
II.
18. IR.
fl
11
34,
bis 13 km keine
Westkoraponeiite
11
19. III.
11
11
35,
l 1
/ä „
»r
20. III.
1)
11
36,
4
11
1»
IV.
26. III.
11
11
45,
7
>1
>1
1)
46,
7
}•
»>
27. III.
11
!>
47,
3
!'
»1
1t
11
48,
4
11
Tiefdrnckrinne V. 2. IV. Aufstieg Nr. 54, 6 km
)!
3. IV. „
,, 55,
4 „
r J
4. IV. „
„ 56,
2 „
»1
VI. 11. IV. „
„ 63,
7 „
n
13. IV. „
„ 64a,
250 m
fl
„ 64b,
500 „
Die Grenze zwischen Urpassat und Antipassat ist daher oberhalb der Tiefdruckrinne gesenkt;
sie schlägt Wellen, die die westlichen Winde bis in niedere Breiten vorstoßen lassen.
Auf dem südlichsten erreichten Punkte, in Minatitlan (17 N-Br.) hat ein Aufstieg (Nr. 64 a am
13. IV.) ausschließlich Winde zwischen Südwest und Nordwest, wie eine Höhenwindmessung unserer
Breiten.
Die Beziehung zwischen den Oberwinden uiv dem Druckfeld am Boden bildet den Ausgangspunkt
der Untersuchung; es ergibt sich, daß in einigen Fällen auf der Vorderseite von Tiefdriickfurchen statt
der sonst vorhandenen Linksablenkung des Höhenwindes in Bezug auf den Gradienten eine Rechts
ablenkung auftritt. Linksablenkung bedeutet aber daß über einem Tiefdruckgebiet am Beden anti-
zyklonale Strömung in der Höhe herrscht, A. Wegener und Kuhlbrodt 1 ) haben daher geschlossen, daß
die Druckgebilde jener Breiten thermischer Natur sind und dem früher in der Meteorologie gebräuch
lichen Zyklonenmodell entsprechen, bei dem sich über einem Tief ein Hoch befindet und umgekehrt. Bei
der ersten Fahrt zeigen die höheren Passataufstiege mit einer einzigen Ausnahme diese inverse Beziehung.
Auch hei uns trifft sie für die Mehrzahl der Fälle zu. In den restlichen Fällen mit Rechtsablen
kung könnte man annehmen, daß das tropische Tief, nunmehr als Ausläufer des nordischen Tiefs ostwärts
schreitend, in das Strömungssystem nördlicher Depressionen einbezogen und durch den Kälteeinbrueh auf
der Rückseite asymmetrisch geworden ist; es weis daher auch die Eigenschaft außertropischer Tiefs
auf, daß der Oberwind nach rechts in Bezug auf d s Druckgefälle abgelenkt ist.
In einigen Fällen erreichten die Ballone die Stratosphäre. Hervorgehoben seien die beiden Stra
tosphärenaufstiege vom 18. und 20. III., die völlig verschiedene Windrichtungen in den obersten Seliich-
‘) A. \V c e )i e 1' u, IC u li 11> r o d t, a. a, O., S. 42,