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Ahn dem Andiiv der Deutschen Schwarte.
J1J24. Holt 2.
Bei dem Vergleiche der Mittelwerte für die E-Komponenten der einzelnen Breitengruppen fällt
aul', dal! in den Gruppen I und II fast stets östliche Komponenten vertreten sind, erst von Gruppe III
an, also vom 40 N-Br. südlich bis zum Passatgebiet, sind westliche Winde vorherrschend. Dies
ist eine Folge davon, daß auf der Ausreise infolge des stürmischen Wetters bis zum 40° N-Br. keine
Aufstiege geglückt sind, die Höhenwindmessungen der Gruppen I und II vielmehr ausschließlich der
Heimreise angehören, deren Witterung ganz unter dem Einflüsse von nördlich unseres Reisewegs
liegenden Hochdruckgebieten stand. Da es unzweckmäßig erschien, in den Gruppen I und II die aus
schließlichen Bodenbeobachtungen der Ausreise mit ihren stürmischen südwestlichen bis westlichen
Winden und der wahrscheinlichen starken Windzunahme nach oben mit den (Höhenwindmessungen der
Rückreise, die nordöstliche Winde und geringe Geschwindigkeitszunahme oder gar -ahnahme auf
weisen, zu Grnppenmitteln zusammenzufassen, bei dem die Boden weite durch die Differenzenmethoden
in die Höhenwerte eingehen, so sind in den vorliegenden Tabellen für die Gruppen 1 und II ausschließ
lich Beobachtungen von der Rückreise verwertet worden. Innerhalb der Gruppe V erfolgt der Über
gang zum Passatgebiet; jedoch ist im Mittel nur am Boden eine östliche Komponente vorhanden, schon
die bis 500 m reichende Höhenschicht hat eine, wenn auch ganz geringe westliche Komponente. In
Gruppe VI liegt die Grenze zwischen östlichen Komponenten unten und westlichen oben bei 9 km, um
sich in Gruppe VII wieder bis auf 5 fern zu senken.
Etwas verwickelter ist der Verlauf der Grenze zwischen nördlichen und südlichen Komponenten:
ln den Gruppen I, II und TU vSind in allen Höhenschichten nördliche Winde vorhanden, erst in
Gruppe IV tritt über einer schwachen nördlichen Komponente am Boden in der darüberliegenden
Schicht bis 500 m eine kleine südliche Komponente auf, die jedoch von 500 m an wieder nördlichen
Komponenten Platz macht. In der südlich anschließenden Gruppe V hat diese zwischen nördlichen
Boden- und Höhenwinden -sich einkeilende Schicht mit südlichen Komponenten bereits eine Mächtigkeit
von 8 km erreicht, und in Gruppe VI sind vom Boden bis 18 km Höhe nur südliche Komponenten ver
treten. In Gruppe VII wechseln Schichten mit nördlichen und südlichen Komponenten mehrfach mit
einander ab.
Die mittleren Windgeschwindigkeiten, die vektoriellen wie die skalaren, weisen in den Gruppen
JII, IV und V, die überwiegend westliche Strömung haben, regelmäßige Zunahme mit der Höhe auf; die
Gruppen I und II zeigen, ihren NE-Winden entsprechend, anderes Verhalten: Die Windgeschwindig
keit nimmt mit der Höhe im allgemeinen ab und erreicht bei Gruppe I zwischen 1 und 2 km, bei II in 1
bis 1.5 km ein Minimum. In den Passatgruppen finden wir im Bereich der östlichen Strömung nur
geringe Geschwindigkeiten, im Mittel unter 10 mps., in der darüberliegenden Westströmung nimmt die
Windgeschwindigkeit jedoch rasch zu; die skalare erreicht Werte über 30 mps. (VI 14—15 km: 32,
15—16 km: 34, VII 12—13 km: 31 mps) um darüber, dem Eintritt in die Stratosphäre entsprechend, wieder
abzunehmen. Am 13. IV. ist in 15—16 km Höhe eine Geschwindigkeit von 40 mps. beobachtet worden.
Die prozentische Beständigkeit ist in Gruppe I mit ihren gleichmäßig wehenden nördlichen Win
den auf der Rückreise sehr hoch. In der NE-Wind-Gruppe II nimmt sie mit der Höhe ab, während die
Gruppen III und IV, ihren westlichen Winden entsprechend, starke Zunahme der Beständigkeit nach
oben zeigen. In Gruppe III werden sogar infolge der Differenzenmethode die vektoriellen Mittel größer
als die skalaren, d. h. die durch das Verhältnis der vektoriellen Geschwindigkeit zur skalaren gegebene
Beständigkeit wird größer als 100%. Obwohl durch solche Ergebnisse Mängel der Differenzmethode zu
Tage treten, ist sie doch hei geh alten worden, um die Gleichartigkeit mit den vorhergehenden Bearbei
tungen zu wahren, und weil es bisher keine anerkannte Methode gibt, die besser wäre. In den Grup
pen V, VI und VII nimmt die prozentische Beständigkeit nach oben ab bis zu einem Minimum, das
an der Grenze zwischen den unteren östlichen Winden und den oberen westlichen Winden oder 1 km
darüber liegt und das sich aus den zeitlichen Schwankungen der Höhenlage dieser Grenze ergibt. In
der westlichen Oberströmung nimmt die Beständigkeit zu.