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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

an 
racaybo 8 Met. Wasser hat. Ein Lootse ist hier durchaus erforderlich, während 
die Fahrt bis San Carlos, wenn man sie nur einmal gemacht hat, auch ohne Lootsen 
auszuführen ıst. 
Kleinere hydrographische Notizen. 
Neueste Nachrichten über den Aufenthalt S. M. S. „Gazelle“ auf 
jer Kerguelen-Insel. 
Am 10. März ist hier bei der Kaiserlichen Admiralität ein Schreiben des 
Commandanten S. M. S. „Gazelle“, Freiherrn v. Schleinitz (d. d. Betsy 
Dove den 9. Dezember 1874) eingetroffen, worin derselbe die, schon am 15. Fe- 
aruar aus Akyab in Hinterindien und am 2. März aus Madeira anf telegra- 
ohischem Wege gemeldete, erfreuliche Anzeige macht, „dass die Beobach- 
sung des Durchganges der Venus durch die Sonne am Vormittage 
des 9. Dezember 1874 gelungen ist.“ Die Deutsche Station unter der 
Leitung des Dr. Boergen, Vorstand des K. Observatorium zu Wilhelmshaven, 
befand sich bei Betsy Cove (s. Hydr. Mitth. 1874 pag. 209), woselbst auch die 
„Gazelle“ zu dieser Zeit vor Anker lag. Nach Einrichtung der deutschen Be- 
obachtungsstation bei Betsy Cove hatte sich die „Gazelle“ am 19. November 
1874 nach dem Royal Sound an der Ostküste der Kerguelen-Insel (s. Hydr. 
Mitth. 1874 pag. 209 und 211) begeben und fand daselbst im nordwestlichen 
Theile desselben bei Molloy Point die amerikanische Station und einige Tage später 
im nordöstlichen Theile des Royal Sound die englische Expedition und stellte 
zine Verbindung dieser beiden Stationen mit der deutschen her. Um die noch 
wenig bekannten Theile der Kerguelen-Insel zu erforschen und einen Versuch 
zu machen Kohlen aufzufinden, ging Frhr. v. Schleinitz mit der „Gazelle“ am 
28. November von Betsy Cove nach den nördlich gelegenen Gewässern und nach 
Weihnachtshafen, traf aber dabei schr ungünstiges Wetter, theils Nebel, während 
das Schiff sich mitten zwischen kleinen Inseln und Klippen befand, theils 
schweren. Sturm, welcher fast ununterbrochen wehte. Trotz dessen gelang es 
Herrn v. Schleinitz einige, noch nicht bekannte, sehr gute Häfen zu entdecken 
and zu vermessen. 
Im Weihnachtshafen selbst fand Herr v. Schleinitz wirklich eine 
Kohlenader; die an Bord gebrachten Proben erwiesen sich aber für die Ma- 
schinenheizung als untauglich. Die oben erwähnte Nachricht von dem glück- 
lichen Gelingen der Venusbeobachtung ist durch den amerikanischen Dampfer 
„Drouangahela‘t, welcher von Kerguelen kommend am 9. Februar die Capstadt er- 
reichte, dem Kaiserl. Consulate zu Capstadt überbracht und von dort weiter 
befördert worden. Nach dem Berichte des Herrn v. Schleinitz ist der Ge- 
sundheitszustand der Besatzung am Bord der „Gazelle‘‘ befriedigend gewesen, 
trotz des schlechten und kalten Wetters. Die Temperatur stieg selten über 
5° hie 6° C. und sank oft bis zu 2° C. 
Von dem Hydographischen Bureau der Kaiserlichen Admiralität sind 
1874 nachstehende Karten herausgegeben und in Commission bei Dietrich 
Reimer, Karten- und Globenhandlung, Berlin, erschienen: 
1) Ostsee, Deutsche Küste Schleswig-Holstein. Section II. 1: 100000, 
Nach Vermessungen im Jahre 1872 unter Leitung des Capit.- 
Lieut, Heusner mit S. M, Kanonenboote „Meteor“ und „Drache“ 
and mit Benutzung der neuesten Dänischen Aufnahmen für das 
Dänische Gebiet. 
Fehmarn Sund. Specialkarte der Section IL 1: 40000. 
Hayti. Puerto-Plata. Specialkarte. 1: 10000. Nach Ver- 
messungen im Mai 1873 mit S. M. Kanonenboot „Albatross‘‘. 
Corv. Capt. Stenzel. 
Kartographisches.
	        
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