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Tiefe, ohne flache Stellen oder sonstige Untiefen, besitzt er einen sehr gut halt-
baren Ankergrund. Kin einziges’ langgestrecktes Riff, dessen Spitze durch ein
Feuerschiff gekennzeichnet, dient als Wellenbrecher gegen die aus der Tsugar-
strasse etwa hineinsetzende Dünung. Diesem Hafen steht noch eine grosse Zu-
kunft bevor, sobald erst Japan vollständig erschlossen und die Ertragsfähigkeit der
Insel Jesso, ihrer Bodenkultur und dem Bergbau derselben angemessen, ausge-
beutet sein wird. Der Verkehr mit dem Hafen von Hakodade ist für die Segelschiff-
fahrt durch die starke Strömung schr erschwert, welche durch die Tsugarstrasse
von West nach Ost setzt und deren Stärke gewöhnlich 4—5 Seem. ist. So hat
z. B. kürzlich cin Segelschiff acht Wochen lang vergeblich versucht, sich durch
die Tsugarstrasse hindurchzuarbeiten, und ist schliesslich genöthigt gewesen,
südlich um die japantschen Inseln herumzugehen, um von der Westseite her in
die Strasse zu gelangen. Ankergrund ist in der Tsugarstrasse ebensowenig vor-
handen, wie in der, in der Nähe liegenden Volcano- Bai, da das Land überall
ganz steil abfallend ist.
2) Im Laufe der Monate August und Scptember 1874 hat S. M, S. „Eli-
sabeth“ die Bai von Yokohama vermessen, um etwaige Veränderungen derselben
festzustellen. Die beifolgende Skizze giebt cine Copic der dabei angefertigten
Karte wieder, zu deren Erläuterung folgende Notizen dienen mögen.
Nach Bestimmungen durch französische Marine - Offiziere liegt die Bake
mit rothem Lichte dicht an dem Landungsplatze, welcher zwischen dem euro-
päischen und japanesischen Stadttheile gelegen ist, in 35° 26‘ 50“ Nord-Br. und
139° 40’ 36“ Ost-Lg. Die Hafenzeit ist 6 Uhr. Die Fluthhöhe beträgt bei
Springzeit 2.0 bis 2.8 Met., bei Nippzeit 1 Met. Nach diesen neueren Vermessun-
gen durch S. M. S. „Elisabeth“ erstrecken sich die 1- und 3-Faden - Linien
tiefer in die Bucht hinein, als auf der englischen Admiralitätskarte angegeben
ist; die 5-Faden-Linie dagegen zeigt nur geringe Abweichungen von dieser Karte,
Nach den Mittheilungen cines deutschen Seemannes, welcher hier seit Jahr und
Tag bei dem Wracke des während eines Teifuns gestrandeten Postdampfers
„America“ beschäftigt ist und dabei Gelegonheit gefunden hat, die Gezeiten-Kr-
scheinungen aufmerksam zu beobachten, stellen sich hier einige bemerkenswerthe
Gezeiten - Erscheinungen cin. Im Sommer steigt das Wasser bei Tage bis zu
dem gewöhnlichen Stande, bei Nacht nur ganz unbedeutend; im Winter erreicht
das Wasser seinen gewöhnlichen Stand bei Nacht und ändert denselben am
Tage sehr wenige.
Segelanweisung für die Strasse der Dardanellen.
(Fortsetzung von Seite 14.)
Gallipoli-Strasse. Die NO - Einfahrt in die Strasse der Dardanellen wird
Gallipoli-Strasse genannt; dieselbe ist nahe bei Tschardak 2 Seem, breit und an
der gegenüberliegenden Seite liegt. die Stadt Gallipoli.
. Zindjer-Bozan Bank. Die Grenze dieser Bank erstreckt sich von der Küste
nahe bei Tschardak - Burnu Leuchtthurm in der Richtung NOzO 3 Seem, weit,
dann biegt dieselbe nach 0SO um, von wo sie dann sich wieder bis 1 Seem.
unterhalb des Berges Fanous nach der Küste hinzicht. Das nördliche Ende der
Bank ist 1 Seem. von der Küste entfernt und die Wassertiefen auf derselben
wechseln zwischen 3.7 und 7.3 Met.; ihr Grund ist uneben. Die äussere Grenze
des westlichen Theiles dieser Bank ist sehr steil abfallend und an der Aussen-
kante im nördlichen Theil der Bank sind einige kleine 5.5 Met.-Stellen; ausser-
halb dieser Stellen nimmt die Wassertiefe plötzlich bis zu 9 Met. zu. An die-
som Theile der Bank liegt die 5.5-Meterlinie nur 4 Kblg. von der Küste ent-
ernt.
‚ Die NO-Seite der Bank ist frei von flachen Stellen und im Osten der
Nord-Bank kann ein Schiff sich bis innerhalb !/z Seem. Abstand heranwagen.
Tonnen. Die Zindjer - Bozan Bank ist durch zwei roth- und weisse
Tonnen gekennzeichnet, von denen die südwestliche, wie schon bemerkt worden,