Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

441 
3.c6 Met., die Einfahrt mit jedem Hochwasser passiren können, wenn der See- 
gang nicht so bedeutend ist, dass ein Durchstossen befürchtet werden muss. 
Für von See kommende Fahrzeuge kann die nachstehende Segelanweisung 
mit der beifolgenden Vertonung (s. Tafel) zum Ansegeln gelten: 
Man steure südlich von der Mogador-Insel auf Land zu, dem Begräbniss- 
ort Sidi Mogodol’s, aber nördlich frei von der verfallenen Batterie am Strande 
haltend. Auf dieser Linie passirt man das Südende der Mogador-Insel in otwa 
einer halben Seem, Entfernung. Sobald man die äusserste sichtbare Klippe in 
der Nähe der Stadt mit dem Nordende der Mogador-Insel in Deckung bekommt, 
hat man etwa 7.5 Mot. Wasser und ist gerade vor der tiefen Rinne; Nun kann 
man direct auf das Zollgebäude (das Wasserthor der Stadt) zusteuern, oder 
wenn man dies nicht erkennen sollte, auf das Westende (der am meisten see- 
wärts gelegene Theil) der Stadt. Diese Richtung führt frei hindurch. Dabei 
ist noch zu bemerken, dass von Land her nach dem Südende der Mogador- 
Insel sich eine etwas flachere Bank vorstreckt, mit 3.8 Met. und etwas weniger 
Wasser, welche man gerade passirt, wenn man den alten kaiserlichen Palast 
mit der weiter landeinwärts liegenden Moschee des Dorfes Derbit in Linie be- 
kommt. Man thut daher gut in der Nähe dieser Deckpeilung etwas nach der 
Insel Mogador zu auszubiegen. Sobald man beim Einsegeln die Ruinen der 
Batterie in Linie mit dem kaiserlichen Palast bekommt oder noch besser 
darüber hinaus etwas offen hat, ist man durch die Rinne passirt. 
7, Färbung des Wassers. Muthmaassliche Untiefe. Auf der 
Fahrt von Rabat nach Mogador am @. October Abends gegen 7'/4* fiel uns eine 
hellere Färbung dos Wassers auf. Es war schon vollständig dunkel und die 
See leuchtete stark. Da ich unmittelbar vorher ein Licht au Backbord (auf 
der Landseite) zu sehen geglaubt hatte, so liess ich im ersten Moment der Be- 
sorgniss sofort nach See zu halten, Handlothe werfen, Tiefloth mannen, Segel 
bergen und die Maschine langsam gehen. Der Mann am Loth meldete zweimal 
16 Met., einmal 17 Met. Grund, dann 23.5 Met. kein Grund und von da ab kein 
Grund mehr. Das Tiefloth gab, sobald es geworfen wurde, 79 Met, Wasser. 
Sobald ich mich überzeugt hatte, dass wir nicht auf irgend eine mir unerklär- 
liche Weise zu nahe an Land gekommen waren (denn ich war mir bewusst, 
dass unser Kurs WzS missweisend uns vom Land abführen musste) ging ich 
den durchlaufenen Weg langsam zurück, um die vermeintliche 16 Met,-Stelle 
wieder zu finden, auf derselben event. zu ankern und am nächsten Morgen die- 
selbe genau auszulothen. 
Ich war jedoch nicht im Stande, mit dem Handloth auf 40 Met. noch- 
mals Grund zu erhalten. Mit dem Tiefloth wurde stets über 75 Met. Grund 
gefunden und zwar Schlick und blauer Thon. Wir gingen nur 2 bis 2! Seem, 
Fahrt, suchten bis 10% Uhr, also 3'/a Stunden lang, und kreuzten auf der ver- 
meintlichen Stelle hin und her. 
Ob die ersten Lothungen in 16 Met. durchaus zuverlässig sind, möchte 
ich hiernach beinahe bezweifeln. Brandung würde ich bei dem Suchen nach 
der fraglichen Bank wohl gesehen haben, ich glaube daher nicht, dass jene Stelle 
für die Schifffahrt gefährlich sein kann, denn bei der an der dortigen Küste 
meist herrschenden langen Dünung pflegt die See schon in 9 Met. zu brechen 
oder wenigstens sehr merklich steil aufzulaufen. Wahrscheinlich haben wir die 
in jener Gegend auch auf der englischen, Admiralitätskarte 1127 (Tit. VI. No. 87) 
verzeichneten kleinen Bänke (sie sollen 27 bis 33 Met. Wasser haben) passirt; 
unser Kurs sollte uns nördlich davon, allerdings nicht weit ab, vorbeiführen. 
Da der Grund in jener Gegend aber theilweise felsig ist, so wäre: es 
immerhin möglich, dass wir eine sehr kleine Bank mit 16 Met. getroffen haben.“ 
Herr Capitain Zembsch knüpft an die ‚oben wiedergegebene Be- 
schreibung einiger marokkanischer Küstenplätze nachstehende allgemeinere Be- 
merkungen über dieselben und den Handel und Verkehr Marokko’s überhaupt: 
„Wie die oben bei den Namen der Küstenplätze angeführten kurzen Be- 
merkungen, darthun, giebt es keinen eigentlichen Hafen an dieser Küste. Die 
Ankerplätze sind alle offene Rheden, auf denen die Schiffe bei nicht auf- 
landigem Winde aber liegen und Ladung nehmen können, Kommt schwere 
Dünung oder westlicher Wind auf, so müssen die Schiffe in See gehon und bei- 
liegen, bis das Wetter besser wird. Die Communication mit dem Lande ge-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.