28
mit Oberdampf ausgestattet, von denen der grösste ein Gewicht von 6000 Kilo,
der zweite von 3000 Kilo, der dritte von 2000 Kilo und der vierte und fünfte
von 300 und 200 Kilo haben. ;
Mehr nach dem Ausgang des innern Hafens zu steht die Kesselschmiede
mit einem grossen und einem kleinen Walzwerk, einer Kreis-Kisensäge, einer
grossen Bohrmaschine etc. Dicht daneben befindet sich die Giiesserei mit vier
Krähnen zu je 8000 Kilo, zwei Kuppelöfen zu je 5000 Kilo von Nauruz in
Nantes und zwei kleine Schmelzöfen. Mehr nach dem Wasser zu steht die
Maschinenbau-Werkstatt mit 17 grösseren Drehbänken und einer liegenden
Cylinder-Bohrmaschine von Ducommum in Mühlhausen, ferner mit 11 verschiede-
nen Hobel-, 7 Stoss- und. 10 Bohrmaschinen. Dicht neben dieser Werkstatt ist die
Montirungswerkstätte, in welcher 2 grosse Bohr- und 3 Cylinder-Bohrmaschinen
sind, die einzigen, welche augenblicklich ausser Betrieb waren,‘
Ansegelung und Beschreibung des Hafens von Doboy, im Staate
Georgia, Nord-Amerika.
Einem von dem Deutschen Nautischen Verein eingesandten Fragebuch
des Capitain E. E, Wilson, von dem Deutschen Schiffe „Margarethe“ aus Memel,
entnehmen wir nachstehende höchst wichtige Mittheilungen über den seit Kurzem
bei den Seefahrern für Handolszwecke immer mehr und mehr in Aufnahme ge-
kommenen Hafon von Doboy, welchen Capitain Wilson am 11. April 1874
besuchte.
Der Hafen von Doboy liegt auf einer Insel gleichen Namens, die sich
dicht an der Küste in 31° 19,5‘ Nord-Br. und 81° 26.8‘ West-Lg. von Greenw.
befindet. . Er ist 12 Seem. von Darien und 150 Seem. von Savannah entfernt
und besteht vorläufig aus einer kleinen Niederlassung von Holz-Exporteuren,
die in Darien ihren Wohnsitz haben.
Ansegelung. Die Küste ist von. See aus bei klarer Luft 12 Seem.
weit sichtbar; zuerst kennzeichnen sich die ungefähr 9 Met. hohen Hügel der
Sapelo-Insel und Wolf-Insel. Auf der Sapelo-Insel steht ein ungefähr 21 Met.
hoher Leuchtthurm, dessen weisses festes Feuer mit Blinken 14 Seem. weit
sichtbar und 24 Met. hoch ist. Der Leuchtthurm ist roth und weiss horizontal
gestreift und steht an dem Südende der Insel und an der Nordseite vom Doboy-
Sund, in 31° 23‘ 28“ Nord-Br. und 81° 16‘ 55“ West-Lg. von Greenw. Etwas süd-
östlich von diesem steht ein 15 Met. hoher schwarzer Leuchtthurm in 31° 23.4‘
Nord-Br. und 81° 16.8‘ West-Lg., welcher ein weisses festes Feuer von 10 Seem,
Sichtweite zeigt. Auf der Wolf-Insel dagegen stehen an ihrem Nordende und
der Südseite des Doboy - Sundes Z weisse Leuchtthürme von 11.6 und 9.1 Met.
Höhe, deren weisse feste Feuer 10 Seem. weit sichtbar sind. Die geographische
Lage des höheren Feuers ist 31° 21‘ 3“ Nord- Br. und 81“ 16‘ 28“ West-Lg.
and die des niedrigen Feuers: ist 31° 21‘ 3“ Nord-Br. und 81° 16‘ 37“ West-Lg.
Der hohe Leuchtthurm von Sapelo erscheint mit der gleichnamigen Insel
von See aus wie ein Schiff mit aufgegeiten Segeln. - Im Uebrigen ist die Küste
flach, sandig und theilweise mit hohem Schilf bewachsen; die Umgegend der
Doboy-Insel ist sehr sumpfig. Bei Niedrigwasser beträgt auf der Nordbarre
die Wassertiefe 0.8 bis 1.8 Met. und auf der Südbarre 1.2 bis 1.s Met.; die
Fluthhöhe beträgt 2.s Met. Zur Zeit der Fluth steht nur bei dem auf das
Land wehenden Ostwinde eine hohe See, und ist dann auch die Fluth am
höchsten. .
Von See kommend findet man 73 Met. Wassertiefe, welche nach den
Barren zu bis auf 9 Met. abnimmt; die Barren selbst sind durch rothe und
schwarze Tonnen gut gekennzeichnet. Innerhalb der Barren nimmt die Wasser-
tiefe von 5, 8 bis 9 ja selbst bis 12 Met. (bei Niedrigwasser) bei dem Sapelo-
Leuchtthurm zu, von wo aus dann dieselbe wieder bis Doboy allmählich ab-