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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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noch vom Lootsen zu erfahren, Die zunächst dem westlichen Ufer versenkte 
Dschonke ist nicht mit einem Zeichen versehen, da sie auf so flachem Wasser 
liegt, dass es für Schiffe nicht möglich ist, dorthin zu gelangen. 
Beim SW-Monsun bringt selbst die höchste Fluth nie einen höheren 
Wasserstand als 3,8 Met., während zur Zeit des NE -Monsuns derselbe bis 
4.7 Met. steigt und selbst bei der niedrigsten Ebbe dann nie weniger als 
2.5 Met, Wasser auf der Barre sein sollen.“ 
Reise S, M, S. „Arcona‘“, Capt. z. See Freiherr v. Reibnitz, von 
San Francisco bis Valparaiso. 
Auf der Heimreise von Ost-Asien nach Europa begriffen, war S, M. 8. 
„Arcona* am 2. Juni d. J. in San Francisco eingetroffen (s. diese Ann. p. 272) 
und blieb dort bis zum 7. Juli. An dem Morgen dieses Tages lichtete „Arcona“ 
die Anker und ging in See, zunächst um den Hafen von Valparaiso anzulaufen, 
woselbst sie am Nachmittage des 30. August zu Anker ging. 
Der Commandant S. M. S. „Arcona“, Frhr. v. Reibnitz, hat über diese 
Reise von San Francisco bis Valparaiso nachstehenden Bericht eingesendet.*) 
„Ich folgte ziemlich genau dem, in Findlay’s North Pacific Directory 
(1870) pag. 965 für diese Reise als dem günstigsien angegebenen Kurse und 
blieb auf demselben ziemlich weit vom Festlande, da ich annehmen konnte, dass 
im Juli der Passat in der Nähe des Landes durch den rückwirkenden Einfluss 
desselben ganz flau sein würde. Ferner veranlasste mich auch das fortgesetzt 
nebelige Wetter, von der Küste abzustehen, und erhielten wir erst nach vier 
Tagen, am 11. Juli, einige Observationen, durch welche constatirt wurde, dass 
der Strom uns in 96 Stunden nur 21 Seem. nach S 16° O versetzt hatte. Die 
Stromkarte der englischen Admiralität verzeichnet dagegen in diesem Theile 
der See einen nach Süden setzenden Strom von eirca 30 Seem. den Tag, so 
dass ich gehofft hatte, durch diesen uns günstigen Strom während der erwähnten 
Zeit mindestens 100 Seem. südlich gesetzt zu werden. Der Wind schwankte 
bis zum 11. Juli zwischen WNW und NNW, Stärke 2 — 4, drehte am 12. Juli 
nach NE und nahm von da ab eine ENE- bis NE-liche Richtung an, während 
die Stärke ebenso gering als vorher blieb. Erst am 17, Juli drang der Passat 
zus ENE-Richtung mit Stärke 4—6 durch, und können wir annehmen, dass der- 
selbe erst auf 20° Nord-Br. eingesetzt habe. Meine Hoffnung, dass der Passat, 
in Folge dieses späten Einsetzens, nun auch weiter südlich durchstehen würde, 
erfüllte sich nur insofern, als wir denselben bis auf 10° Nord-Br. behielten, — 
obschon der Calmengürtel in diesem Monat bis auf 12° Nord-Br. hinaufreichen 
soll; von hier ab jedoch hatten wir mit sehr widerwärtigen Windverhältnissen 
zu kämpfen, 
Der in der Segeldirection angegebene Kurs schneidet 10° Nord - Br. auf 
118%° West-Lg. und den Aequator auf 115° West-Lg., während wir den ersten 
Parallel auf 11712° West-Lg. schnitten, und ich entschlossen war, zur Beschleuni- 
gung der Reise durch die Calmen zu dampfen, Am 21. Juli Nachmittags wehte 
der Wind noch mit starken Regenböen aus NE, wurde aber Abends flauer und 
Ärehte nach Osten, so dass diese Böen als die letzten Ausläufer des Passats 
angenommen werden können. 
Am 22, Juli auf 9!/2° Nord-Br. drehte der Wind nach Süd und ging bis 
auf Stärke 1 herunter; in Folge dessen liess ich in 2? Kesseln Dampf aufmachen, 
*) Vergl. über die Reisen von den Häfen an der Westküste Nord-Amerika’s, Californien’s 
und Mexico’s nach Peru und Chile Nachr, f. Seef, 1872, No. 458; Hydr. Mitth, 1874, pag. 99— 
102; Becher, Pacific Ocean (1864), pag. 245; Findlay’s North Pacific Directory (1870), p. 965; 
Imray, North Pacific Pilot, Part. I (1870), pag. 354; Kerhallet, General Examination 
of the Pacific Ocean, Washington 1869, pag. 183; Labrosse, The Navigation of the Pacific 
Ocean ete.,, Washington 1875, pag. 119—128, von San Francisco bis Valparaiso, ibid. pag. 123; 
Maury’s Sailing Directions etc. Vol. II (8Sth edit. 1859), pag. 782—790.
	        
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