415
und 69° ie Ost-Lg. in 900 Faden (1646 Met.) gemachte Temperaturbeobachtung
nur 1.5° €. - ;
Hiernach und nach den früher behandelten Beobachtungen würden warme
Strömungen event. nur östlich von Kerguelen oder etwa in der Gegend der
Prinz Edward-Inseln zu suchen sein.
15) Das Diagramm I. (s. Anm, S. 406) giebt eine wenig gebrochene Linie
von Kerguelen bis zur Temperaturkurve B XII, die ungefähr NOzN (rw.) läuft
1000 Seem. lang ist. Von hier nach B XII läuft die Linie NzW'LW und
von dort ab bis Mauritius WNW.
16) Die Bodenlinie veranschaulicht die Bodenerhebung, auf welcher
Kerguelen und diejenige, auf welcher St. Paul und Neu-Amsterdam liegen. Es
ist bemerkenswerth, dass bei der Lothung auf 1700 Faden (3109 Met.) am Ab-
hange des ersteren (B V) Basaltsteinchen mit etwas hellem Schlamme (Ooze)
gelothet wurden, sonst überall heller Schlamm, der sich von dem im Atlan-
tischen Ocean nicht unterscheidet. Nur dicht bei Neu - Amsterdam wurde auf
850 Faden (1554 Met.) Tiefe schwarzer basaltischer Sand am Lothe gefunden.
Die Bank, auf welcher St. Paul und Neu-Amsterdam liegen, scheint noch aus-
gedehnter zu sein als die Kerguelen-Bank.
Der in No. 12 besprochene südöstliche wärmere Strom gelangt in diesem
Diagramm durch die Reihentemperaturen BIa und BIb zum Ausdruck,
17) Die Temperatur der oberen Wasserschichten steigen zum zweiten
Male ziemlich plötzlich bei der Reihentemperatur B X, einen hier einsetzenden
äquatorialen Strom andeutend. Es tritt dies hervor, wenn die auf derselben
Breite etwas weiter westlich genommene Reihentemperatur B III mit in Betracht
gezogen wird, indem aus dieser geschlossen werden kann, dass das wärmere
Öberflächenwasser nicht von hier, d. h. von West kommen kann. Der Vergleich
der beiden Reihentemperaturen lehrt aber auch, dass der wärmere Strom nur
ganz an der Oberfläche fliessen kann. .
Die beobachteten Oberflächen-Temperaturen ergeben das Anwachsen der
Temperatur von 14.6° auf 17° C. binnen 2 Stunden und zwar auf 40° 18‘ Süd-
Br. und 78° 23‘ Ost-Lg., also sehr nahe der genommenen Reihentemperatur BX.
Das absolute specifische Gewicht wird dabei nach Nord geringer, der
Salzgehalt grösser. Krsteres differirt ziemlich stark von dem weiter südlich
und westlich gefundenen, indem os im Mittel 1l.oız2 gegen 1.oo76 der südlichen
Nachbarschaft war.
- Die Theorie berechtigt ‘hier also zu dem Schlusse auf einen südlichen
Strom, der vom Boote aus auch in der That SzW!/2W 0.72 Knoten an der
Oberfläche, und in 40 und 80 Faden (73 und 146 Met.) etwas westlicher
setzend und einen halben Knoten stark, gemessen wurde. ; ;
Man könnte geneigt sein anzunehmen, dass diese Strömung der Gegend
der Reihentemperatur BIb (No. 47 in Diagramm I.) das wärmere Wasser zu-
führt, da diese ungefähr in der beobachteten Stromrichtung liegt. Es könnte
dies indess nicht auf dem directen Wege geschehen, weil zwischen beiden die
Reihentemperatur AIX liegt, woselbst ein OzN 0.s Knoten setzender Strom
vom Boote gemessen wurde, während bei der ebenfalls in derselben Richtung
aber noch weiter ab liegenden Reihentemperatur B II sich ein südsüdöstlicher
Strom ergab. .
; Es ist bei diesen so verschiedenen Stromrichtungen schwer, sich ein
richtiges Bild von dem Zusammenhang zu machen, aber so viel erhellt, dass in
dieser Gegend starke Gleichgewichtsstörungen vorkommen. .
18) Die Wasserschichten von 8° bis 10° C. bleiben von der oben behan-
delten Reihentemperatur B X bis in die Tropen resp. bis Mauritius dieselben.
Sie halten sich in einer Tiefe von 300 bis 400 Faden (549 bis 732 Met.). Dass
sie in den Tropen nicht grössere Erwärmung erleiden, lässt aunehmen, dass sie
schon dem antarktischen Tiefenstrom angehören. -
Das Wasser darüber zeigt allmälige Durchwärmung, wie es das Nieder-
wärtssteigen der Isothermen von 12° und darüber veranschaulicht. Die Bowe-
gung dieser Wassermasse wird daher keine stark meridionale sein.
19) Das absolute specifische Gewicht ist hier wieder stellenweise von
grossem Interesse für die Stromtheorie. Im Allgemeinen fällt es mit der zu-
nehmenden . Temneratur von 40° Breite nach dem Aequator hin langsam von