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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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sich auch grösere Massen von vulcanischem Schlamm und an den Abhängen 
nach See zu Lavaströme. Des Nachts leuchtet der Feuerschein dieses Vulcans 
weit hin in die See hinein. 
Literarisches. 
1. Sun’s true bearing or Azimut-Tables computed for intervals 
of four minutes between the parallels of Jatitude 30° N and 30° S inclusive 
etc, by Capt. J. E. Davis R. N. an P. L. H. Davis. F. R. A. S. London. 
J. D. Potter. 1875. 8%. 255 S. 10 sh. 6 d. 
Bei der immer ausgedehnteren Anwendung des Eisens im Schiffbau hat 
die Deviation der Compasse in den letzten Jahrzehnten in immer steigendem 
Maasse die lebhafteste Beachtung gefunden. Praktisch wie theoretisch ist 
dieser Gegenstand eifrig bearbeitet worden, und eine besondere Literatur dar- 
über hat sich schnell angesammelt. 
Wenn nun der Erfolg keineswegs hinter den Erwartungen zurückgeblieben 
ist, so hat man sich doch überzeugen müssen, dass stete Beobachtung der 
Deviation vor allen Dingen gefordert werden muss, gleichviel, ob der Betrag 
derselben durch Compensation eingeschränkt worden ist, oder nicht. Die Zu- 
sammensetzung der Ursachen, welche bei Aenderung der magnetischen Breite 
eine Aenderung der Deviation hervorrufen, und die Bedingungen der Krängungs- 
Deviation sind nicht einfach genug, um sie bei jedem Schiff erschöpfend con- 
statiren zu können, zudem entziehen sich die Deviations-Aenderungen, welche 
kurz nach dem Bau oder in Folge von Erschütterung ete. auftreten, so sehr 
jeder Beurtheilung, dass in keinem Falle eine Deviations-Bestimmung vor dem 
Ausgehen auch für die ganze Dauer der Reise genügen kann. 
Die Beobachtung von Azimuten der Himmelskörper bietet das einzige 
überall anwendbare Mittel zur Bestimmung der wahren Richtung des Meridians, 
und es würde durch die häufige Nothwendigkeit derselben der rechnenden 
Navigation eine sehr namhafte Last aufgelegt werden, wenn nicht der Ge- 
brauch von Azimut-Tafeln und Diagrammen eine so bedeutende Erleichterung 
in dieser Beziehung gebracht hätte. Je genauer die aus diesen Tafeln ent: 
nommenen Resultate sind, je einfacher und bequemer ihre Anwendung ist, desto 
allgemeiner wird ihr Gebrauch Eingang finden, und vor Allem wird man um 
80 sicherer sein, dass die Beobachtungen selbst in nicht zu spärlichem Maass 
angestellt werden. 
Vor den neueren Tafeln von Davis haben die Azimut-Tafeln von 
Labrosse bisher die allgemeinste Anwendung gefunden, weil sie bei bequemem 
Gebrauch und hinreichender Genauigkeit die vollständigsten waren. Zwar gab 
es schon seit einer Reihe von Jahren ein Werk, welches auf einen höheren Grad 
von Genauigkeit und Bequemlichkeit Anspruch machen konnte, nämlich die Burd- 
wood’schen Azimut-Tafeln. Der Umstand jedoch, dass sie nur für 30°—60° Breite 
berechnet waren, legte ihrer allgemeineren Verbreitung ein Hinderniss in*den 
Weg, so dass sie fast ausschliesslich nur in der englischen Marine in Ge- 
brauch waren. . 
In dem vorliegenden Werke haben nun die Burdwood’schen Tafeln ihre 
Fortsetzung und den definitiven Abschluss gefunden, und wir besitzen nunmehr 
eine Sammlung von Azimut- Tafeln, welche ohne Zweifel das bis jetzt Voll- 
kommenste auf diesem Gebiet darstellt. Die Genauigkeit des Resultats ist 
gegen die Labrosse’schen Tafeln entschieden erhöht und das Aufschlagen nicht 
unbedeutend erleichtert. Das Argument der Declination ist direct gegeben, 
also die Bildung der Poldistanz vermieden und das Argument der wahren Zeit 
für Vor- md Nachmittag verzeichnet, welches nach der Einrichtung der La- 
brosse’schen Tafeln nur als Vormittagszeit gegeben werden konnte. Die 
Peilung der auf- und untergehenden Sonne ist ausserdem für jeden Grad der 
Breite und Declination vermerkt. Eine sehr werthvolle Zugabe bildet eine 
Variationskarte in grösserem Maasstabe mit Angabe der jährlichen Aenderungen. —-
	        
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