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„Amanda & Elisabeth“, Capt. J. Föh, aufgenommen worden. Herr L. Frie-
derichsen in Hamburg hat nach dieser Aufnahme einen Plan dieses Hafens
gezeichnet und denselben als werthvolle Beilage dem von ihm bearbeiteten und
in seinem Verlage erschienenen Zweiten Jahresberichte der Geogr. Gesellschaft in
Hamburg 1874—75 beigegeben. Als geographische Lage des Forts führt er an:
1° 43‘ Nord-Br. und 44° 51‘ Ost - Lg. (Im Africa Pilot etc. und in Findlay’s
Indian Ocean ist für die geogr. Lage von Marca angegeben: 1° 42‘ 6“ Nord-Br.
und 44° 53‘ 49“ Ost-Lg.) Nach den von Herrn Friederichsen dem Plane bei-
gefügten Segelanweisungen ist es Schiffern, welche nach Marca bestimmt sind,
sie mögen von Norden oder von Süden her kommen, anzurathen, schon zeitig
das Fort in Norden zu bringen und dann gerade darauf zu zu steuern. Man hat
alsdann immer reines Fahrwasser und arkere, wenn Wollfahrt Hook in WSW
ist, auf 14/2 bis 16!/2 Faden (26—30 Met.) Wasser. Der Grund flacht hier sehr rasch
ab. Der Ankerplatz für die Dhows ist dicht bei dem Fort. Im November, zur Zeit
des Monsunwechsels, wenn östliche Winde vorherrschen, kann ein Gaffelschooner
ohne Gefahr auf dem Ankerplatz der Dhows liegen; die Verschiffungskosten
sind alsdann geringer. Grossen Schiffen ist dieser Ankerplatz aber nicht zu
empfehlen. Bei Hochwasser, wenn die See über die Barre rollt, ohne zu bre-
chen, ist die Verschiffung vom Lande aus sehr beschwerlich, mitunter sogar
unmöglich, weil sich nämlich die See alsdann am Strande heftiger bricht, als
es bei niedrigem Wasser der Fall zu sein pflegt. Mit drei Booten können täg-
lich an 2000 Häute verschifft werden. An Proviant sind Kier, Fleisch (Schafe)
und Hühner zu haben. Wasser ist reichlich und gut. Brennmaterial für Schiffs-
yebrauch ist schwer zu bekommen,
6. Der neugebildete Vulcan der Insel Camiguin (Philippinen) ist
von den Mitgliedern der Challenger-Expedition am 26. Januar d. J. besucht
worden (s. Seite 382). In den „Londoner Illustrated News“ vom 15. Mai d. J.
bringt Herr Wild, ein Mitglied der Expedition, eine Ansicht dieses Vulcans
und nachstehende Beschreibung desselben.
„In einem Abstande von 60 Seem. wurden zwar schon die höchsten Gipfel
der Insel Camiguin von 1627 und 1452 Met, Höhe vom „Challenger“ aus ge-
sehen; aber die Spitze des neu gebildeten Vulcans konnte nur an dem Rauche,
der direct aus der See zu kommen schien, erkannt werden. Der „Challenger“
selbst ankerte bei dem kleinen Orte Abajo, von wo einige Offiziere und Mit-
glieder der Expedition an das Land sich begaben, um den Vulcan zu besuchen,
Ein in Abajo wohnender Spanier gab näheren Aufschluss über den letzten
vulcanischen Ausbruch auf dieser Insel, welcher die Bevölkerung der sonst so
fruchtbaren und schönen Insel von 25000 Seelen auf nur wenige Hunderte
reducirte. Die Stadt Catarman, die Hauptstadt der Insel mit 11,000 Einwohner,
ist vollständig zerstört und die Stelle, wo sie gestanden hat, verschwindet
allmälig ganz unter den Lavaströmen, die von den neugebildeten Bergen herab-
fliessen. Einige wenige zertrümmerte Mauern bezeichnen noch die Lage der
früheren Stadt. Zur Zeit der Anwesenheit des „Challenger“ daselbst war der
Vulcan schon bis zu den Umfassungsmauern der alten Citadelle vorgerückt.
Der erste Ausbruch fand am 1. Mai 1871 statt und beendete eine Reihe von
furchtbaren Erdstössen, welche 6 Monate lang anhielten und sich bis Zebu er-
streckten. Der Hauptsitz derselben war an dem Fusse des alten erloschenen
Vulcans an der NW-Spitze der Insel. Nach dem ersten Ausbruche des Vulcans
hörten die Erdstösse sofort auf, aber die Bildung des neuen Berges schritt
unablässig weiter fort. Am Ende der ersten vier Monate hatte er schon !/s Seem.
im Durchmesser und war 122 Met, hoch, und jetzt nach noch nicht ganz 4 Jahren
ist er fast 610 Met. hoch geworden. Die vorherrschende Farbe des Kegels,
besonders nahe dem Rande des Kraters, ist braun; längs der steilen Ab-
hänge, die aus Asche, Schlamm und Lava bestehen, zeigen sich hellrothe und
grüne Flecke, welche gegen das frische Grün der bewaldeten Berge hinter dem
Vulcane stark abstechen. Meilenweit zu beiden Seiten des Vulcans sind die
Bäume verdorrt und die Vegetation durch die schwefeligen Exhalationen
zerstört.
Der Kegel selbst besteht fast gänzlich aus grauem Trachyt; doch finden