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nahe als möglich an das Land heran und aus ihnen führen die zweitädrigen
Karren die Ladung an das Land.“
3. Hafen von Sandäkan.*) Der Commander Buckle RN. von L. Br.
M. S. „Frolic“ 1874 berichtet nach der „Hydr. Notice“ No. 26 London 1875, dass
man bei der An- und Einsegelung in den Hafen von Sanddkan grosse Vorsicht
gebrauchen muss, besonders wenn das Schiff mehr als 3.66 Met. Tiefgang hat.
Einen guten Ankerplatz findet man innerhalb der Einfahrt an der westlichen
Küste auf 16.5 bis 11 Met. Wasser, wenn der hohe Pik in NW peilt. Im Hafen
liegen zwei kleine Dörfer und eine Station der Labuan Handels-Gesellschaft.
Brennholz und gutes Trinkwasser kann man von den Eingebornen erhalten,
jedoch andere Proviant- und Ausrüstungs-Gegenstände nicht. ß
Da sich wahrscheinlich noch viele nicht entdeckte Untiefen bei dem Theil
der Küste von Borneo, südöstlich des Banguey-Fahrwassers, befinden, so ist
grosse Vorsicht beim Navigiren nothwendig und es ist anzuempfehlen, dass die
Schiffe der in den britischen Admiralitäts - Karten verzeichneten Lothungslinie
folgen. Die Gezeiten sind unregelmässig und ziemlich stark,
4. Ueber den Hafen East London, Süd-Afrika. In der „Shipping
and Mercantile Gazette“ No. 11,820 vom 7. Juli d. J. ist ein von 12 Schiffs-
Capitainen unterzeichneter Brief aus East London an die Redaction der Zeitung
abgedruckt, in welchem dieselbe gebeten wird, zum Nutzen der Schiffsrheder und
Führer nachstehende Notizen zu veröffentlichen, und da dieselben wohl werth
sind, auch in unsern Kreisen bekannt zu werden, so veröffentlichen auch wir
sie, damit die deutschen Rheder und Schiffsführer sich danach richten können.
„Der Ankerplatz dieses Hafens ist nichts anderes als eine offene Rhede
ohne jeden Schutz, dabei setzt der Strom recht auf die Küste, so dass die
Schiffe stets auf dem Strom liegen und fast beständig die hier herrschende
SW-Dünung auf die Schiffsseite haben, wodurch die Schiffe unaufhörlich sehr
stark rollen.
Bei schlechtem Wetter ist die Barre fast immer unpassirbar und nicht
nur für einige Tage, sondern häufig wochenlang.
Wenn gelegentlich ein Dampfer in den Hafen kommt, so werden dem-
selben alle Leichterfahrzeuge für 2 bis 4 Tage zur Disposition gestellt; es ist
am Orte nur eine Gesellschaft, welche Boote unterhält; dieselbe hat dabei aber
nur 7 Boote und kein Segelschiff erhält mehr als ein Leichterfahrzeug den
Tag, welche die Tragfähigkeit von 15 bis 30 Tonnen haben. Gegenwärtig, im Mai
d. J., schreiben die Schiffscapitaine, liegen 11 Schiffe auf der Rhede, von denen
einige bereits 20 Tage hier sind, ohne mit Löschen beginnen zu können und
auch noch keine Aussicht haben, den Anfang damit zu machen.
Der Ballast kostet 10.so Mark die Tonne, Fleisch 0.so Mark das englische
Pfund, Wasser 5 Mark pro 50 Gallons und dies ist nicht besonders. schön;
Arbeiter erhalten 7,50 Mark den Tag und andere Artikel sind verhältnissmässig
im Preise. Da es dabei schwierig ist mit dem Lande zu communiciren, so ist
man genöthigt ein Boot sehr theuer zu bezahlen; der Preis stellt sich auf
30 Mark für das Boot und Verpflegung nebst 3 Gläser Grogg den Tag für, den
Bootsführer. .
Schiffe, die hierher bestimmt sind, müssen sich auf einen sehr langen
Aufenthalt gefasst machen und können darauf rechnen, durch die sehr stark
vyebauten Leichterfahrzeuge beim Rollen in der See ‚beschädigt zu werden.“
5. Der Hafen von Marca an der Ostküste von Afrika, welcher in
neuerer Zeit durch den regeren Verkehr an der ostafrikanischen Küste an Be-
deutung gewonnen hat, und über welchen bisher nur wenig bekannt oder ver-
öffentlicht worden ist **), ist neuerdings von dem Führer des Hamburger Schiffes
*) S. „The India Directory“ Vol. II. Ausg. 8. J. Horsburgh, London 1864, pag, 514, und
„Ann. der Hydr,“ etc. 1875, pag. 314. .
**) S. African Pilot for the South and East coast of Africa (1868), pag. 226, und Findlay,
Indian Ocean etc, paz. 534.