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dann ändere man seinen Kurs, so dass die Insel über Backbordbug ist, und
wenn der Hammond-Felsen zu sehen ist, so halte man ungefähr !a Seem. nörd-
iich desselben, bis die oben angegebene Leitmarke „Weisser Obelisk in Linie
mit dem Westende des Rongoni-Abhanges“ in Sicht kommt, dann steuere man
ofwas Östlich dieser Richtungslinie, um östlich frei von dem Daphne-Riff zu
bleiben, nach dem Ankerplatz in der Bucht, Auf dem Makatumbe- Riff steht
immer Brandung; es ist deshalb leicht zu erkennen, dagegen ist das Daphne-
Riff schwieriger erkennbar.
Wenn man sich der Bucht von Dar-es-Salaam von Süden nähert, so
kommt die Insel Sinda zuerst in Sicht, die gut an den ihre Kante einfassenden
Bäumen zu erkennen ist. Von dieser Insel muss man jedoch 2 Seem. abblei-
ben, um von der Millard-Bank frei zu bleiben und bringt man den Gunja Pik
in Linie mit Ras Kankadya in N63°W, so ist man sicher, die oben genannte
Bank zu vermeiden. Dann steuere man in dieser Richtungslinie, bis die Insel
Kendwa quer ab ist, worauf dann der Hammond - Felsen ein wenig über dem
Backbordbug zu halten ist, von dem man !2 Seem. beim Umsteuern abbleiben
muss, wie schon vorher gesagt wurde.
Den besten Ankerplatz für jeden Monsun findet man auf 7.3 Met. Wasser
Schlammgrund, wenn das weisse Gebäude auf der inneren Makatumbe-Insel SO
und der Hammond -Felsen NOzO peilen. Ein kleines Schiff kann mit Sicher-
heit näher an dem Makatumbe-Riff ankern.
Gezeiten und Strömungen. Die Gezeiten - Strömungen in der Um-
yegend von Dar-es-Salaam sind verschieden und unsicher. Der Monsunwechsel
wirkt in den meisten Fällen auf ihre Richtung und Stärke. Als allgemeine
Regel kann man jedoch annehmen, dass die Fluth nach NW und die Ebbe
nach SO läuft, aber zwischen den Inseln und Riffen ist die Richtung öfters ge-
rade entgegengesetzt. Während des SW-Monsuns läuft der Strom bis 6 Seem.
weit vom Land beständig nach NW mit einer Stärke von 1 bis 3 Knoten.
Während des NO-Monsuns setzt die Fluth bei den Mbudya- Untiefen nach NW
und die Ebbe nach SO, und innerhalb der Insel Bongoyo in entgegengesetzten
Richtungen.
. In der Dar - es - Salaam- Bucht ist es unmöglich, den Lauf der Gezeiten-
Strömungen zu bestimmen, aber gewöhnlich sind dieselben nicht stark.
Der Hafen von Dar-es-Salaam ist vom Lande eingeschlossen, die
Wassertiefen sind zweckentsprechend und die Ufer steil abfallend. Derselbe bietet
einer grossen Anzahl Schiffen Raum und Schutz, da keine See daselbst entstehen
kann, so dass die Boote jeden Handel treiben können. Dieser Ort ist der von der
Natur gebotene Haupthandelsplatz an diesem Theil der Küste und wurde auch
als solcher von dem verstorbenen Sultan Seyd Majid von Zanzibar erkannt,
welcher auch daselbst in grossartiger Weise zu bauen begonnen hat und den
Bagamoyo-Handel dahin zu verlegen beabsichtigte. Sein Tod liess dieses Pro-
ject nicht zur Ausführung kommen und 1874 war dieser Ort verödet.
Der Hafen ist in Wirklichkeit der untere Theil eines langen Meeres-
armes, welcher sich 4 Seem. weit in das Land hinein erstreckt, und ist 3 Seem.
lang. Der Ankerplatz ist unmittelbar bei der Stadt und ist von halbkreisrunder
Form von %4 Seem. Durchmesser. Die Stadt steht am Nordufer in der Mitte
Jes kreisförmigen Bogen.
Der Hafen wird von einem 6 bis 9 Met. hohen steilen Ufer umgeben,
welches an der Nordseite von 3 steinernen Treppen unterbrochen wird. An
der Westseite ist ein flacher, von Mangrove-Gebüsch eingefasster Bach, welcher
sich nach Süden zu 2 Seem. weit ohne eine Biegung erstreckt, dabei !/s Seem.
voreit ist und gleichfalls von steilen Ufern, die mit Mangrove-Gebüsch bewachsen
3ind, eingefasst, Der Grund besteht aus Schlamm und Sand; die Wassertiefe
beträgt durchschnittlich 9 Met. Das Wasser ist trübe und schlammig, wodurch
keine flache Stelle zu erkennen ist.
Die schmale Einfahrt des Binnenhafens ist nur, wenn man sich auf der
Rhede befindet, zu erkennen, dieselbe liegt zwischen den rothen Abhängen von
Ras Rongoni und Ras Chokir und besteht in einer Unterbrechung des die Küste
umfassenden Korallenriffes und 2 niedrigen Sandspitzen, welche 302 Met. von
einander entfernt liegen (bei Niedrigwasser . aber nur ungefähr 1 Kblg.); diese
Sandspitzen werden Kast- und West Ferry Points genannt.