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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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folgte, so dass fast der ganze Weg bis Gibraltar unter Segel und Dampf zurück- 
gelogt werden konnte. Die Maschine wurde wegen der im Atlantischen Ocean 
laufenden hohen Sec in Gang gehalten. Schon am 29. Mai um Mitternacht 
ankerte das Kanonenboot in Gibraltar nach einer Reiso von nur 5 Tagen 
19 Stunden. 
Da der 30. Mai auf einen Sonntag fiel, so konnten erst am 31. Mai 
Kohlen und Wasser in Gibraltar genommen werden; um 1 Uhr 50 Minuten 
Nachmittags dieses Tages verliess der „Cyclop“ den Hafen und machte bei 
günstigem Winde die Reise bis zur Insel Galita unter Segel allein, wo am 
5. Juni Vormittags wegen Stille wicder die Maschine in Gang gesetzt wurde. 
Nach dem Passiren von Malta lief das Kanonenboot drei Tage lang unter Segel 
und Dampf mit einer durchschnittlichen Fahrt von 7—8 Knoten und langte am 
12. Juni Morgens 2 30min. in Port Said an. Die Dauer dieser Reise war 
12 Tage 13 Stunden. 
Nach Auffüllung von Kohlen ete, am Tage der Ankunft ging das Ka- 
nonenboot am 13. Juni durch den Suez-Canal (Daucr 25 Stunden) und trat schon 
am 14., Morgens 8: 30%is, die Weiterreise durch das Rothe Meer an, für 
welche Strecke diese Jahreszeit gerade die günstigste war, und daher auch der 
kürzeste Weg, die mittlere Passage, gewählt werden konnte. Fast die ganze 
Reise durch das Rothe Meer wurde unter Segel und Dampf, und die 1250 
Seem. lange Strecke, mit einer Durchschnittsfahrt von ca. 7 Knoten, in 7 Tagen 
9 Stunden zurückgelegt. ; 
Nach 22stündigem Aufenthalt in Aden wurde am 22. Juni die Weiterreise 
fortgesetzt. Der SW-Monsun trat sehr heftig auf, so dass es nicht angängig 
war, Sokotra im Westen zu passiren. Unter Dampf und mit doppelt gereeften 
Marssegeln mit schwerer See quer ein mussten Tage lang die Luken geschlossen 
bleiben, so dass der Aufenthalt an Bord ein sehr unangenehmer wurde, 
Am 29. war indessen so viel Breite gewonnen, dass das Kanonenboot nun mit 
raumem Winde mit Segeln allein die Fahrt fortsetzen konnte. Nach einer 
Reise von 12 Tagen 22 Stunden langte S. M. Kbt. „Cyclop“ in Colombo an. 
Von Colombo, welchen Hafen das Kanonenboot am 7. Juli nach 46stün- 
digem Aufenthalt verliess, wurde die Reise nach Singapore bei schwachem 
Monsun unter Dampf und Segel (drei Tage lang ohne Dampf) in 10 Tagen 
zurückgelegt und so am 17, Juli die Station erreicht. 
Sonach ergiebt sich, dass die Gesammtdauer der Reise zwei Monate 
und acht Tage, oder 69 Tage beträgt, von denen das Kanonenbot 57 Tage 
(excel. der Fahrt durch den Swuez-Canal), in Sece gewesen ist, davon unter Segel 
allein ca. 13 Tage. Nimmt man die ganze Entfernung zu 9000 Seem. an, so 
ergiebt sich für die Dauer der Reise über 6% Knoten Durchschnittsfahrt, ein 
auch unter Berücksichtigung der günstigen Jahreszeit, in der die Reise gemacht 
wurde, gewiss befriedigendes Resultat für ein Kanonenboot, wenn man bedenkt, 
dass fortwährend sorgfältig auf die grösstmöglichste Kohlen-Ersparniss Bedacht 
genommen wurde. 
Ueber die während dieser Reise des „Cyclop“ gemachten hydrographischen 
Beobachtungen und Wahrnehmungen werden wir in dem nächsten Hefte dieser 
Annalen berichten. Eine kleinere Notiz über die im Biscayischen Meerbusen 
vorgefundenen Strömungen ist weiter unten (s. 8. 392) mitgetheilt. © 
Beschreibung der Ost-Küste von Afrika von der Pangani-Bucht 
bis Ras Kimbiji.”) 
(Schluss von Seite 334.) 
Konduchi Dorf und Hafen. Das Dorf Konduchi steht am Strande 
gegenüber der Insel Mbudya, in der Nähe der Mündung des Peremjiflusses, 
*) Hierzu die Karte zum August-Heft der Annal, d. Hydr, etc,
	        
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