340
ist gar nicht zu haben und eine Aushülfe durch das eine oder andere Schiff
wird durch den, alsdann zur Zahlung kommenden hohen Zoll sehr vertheuert,
Ohne diesen Zoll erlaubt die Behörde eine solche Aushülfe gar nicht und um
solche controliren zu können, muss bei Ankunft des Schiffes eine genaue Liste
über den am Bord befindlichen Proviant, wie auch über die sonstigen Aus-
rüstungsgegenstände an der Barre abgegeben werden; diese Liste wird grössten-
theils in Minatitlan sehr genau untersucht. Dasselbe geschieht auch wieder
bei dem Verlassen des Hafens. |
Unkosten. Der Stauerlohn für eine Ladung Mahagoniholz beträgt
1 Dollar für die gemessene Tonne und Beköstigung, ausserdem bekommen die
Arbeiter 3 bis 4 Dollars den Tag und gleichfalls Beköstigung; ferner hat man
an Miethe für Utensilien zur Uebernahme des Holzes 25 Dollars zu zahlen
und die Hafen-, Lootsen- und Leuchtfeuergelder betragen für ein 270 Tonnen
(= 300 Mexicanische Tonnen) grosses Schiff ungefähr 150 Dollars. Ein Schiff
von dieser Grösse hat mithin incl. des Stauerlohnes ungefähr 600 Dollars Un-
kosten. Der Dollar wird im Verkehr zu 54 Pence berechnet,
Gebraucht solch ein Schiff aber auch noch einen Schleppdampfer, so
kommt noch nachstehende Taxe hinzu:
Von der Barre nach Minatitlan . 50 Cent.) für die Mexicanische Tonne,
Von Minatitlan nach der Barre . 50 | relche ungefähr 10% kleiner
Ueber die Barre nach See zu . 50 „ als die engl. Registertonne ist.
Allgemeines. Obgleich hiernach nicht viel Verlockendes über diesen
Hafen gesagt ist, so ist derselbe doch noch den übrigen mexicanischen Küsten-
plätzen, wo man auf offener See laden muss, wie z. B. zu Tabasco, Tupilco,
St. Ana etc, vorzuziehen, und ist jeder Schiffsführer zu warnen, wegen der
etwas höheren Fracht einen dieser Küstenplätze vor Minatitlan den Vorzug zu ge-
ben, denn die daselbst drohenden Gefahren und die langsame Abfertigung auf
diesen Plätzen wiegen nicht den höheren Frachtsatz auf. Dabei ist noch zu be-
merken, dass man an diesen Küstenplätzen nur in der Zeit von Mitte Mai bis
August, in welcher die „Norder“ seltener und weniger gefährlich auftreten,
einigermassen sicher laden kann und in der übrigen Zeit des Jahres ein Laden
überhaupt fast zu den Unmöglichkeiten gehört. A
Reihentemperatur-Beobachtungen im Kuro-siwo und am nördlichen
Rande desselben, angestellt an Bord des V. St. D. „Tuscarora“
zwischen Japan und der Insel Tanaga (Aleuten) im Juni und Juli 1874.
Die Beobachtungen, welche Freiherr. v. Reibnitz an Bord S. M. S. „Ar-
cona“ über die Oberflächen - Temperaturen und über die Sprünge derselben in
Folge des Eindringens kalter Strömungen von Norden her in den warmen Kuro-
siwo angestellt hat, sind in der August-Nummer dieses Blattes pag. 273 mitge-
theilt und discutirt worden.
Zur Ergänzung derselben, sowie zur Unterstützung der daselbst ausgespro-
chenen Ansicht, dass die Grenzen des Vordringens der kalten Strömungen bis an
die Oberfläche mit den Jahreszeiten sich verschieben und dass auch hier im
Kuro-siwo des Stillen Oceans kältere und wärmere Schichten in verticaler
Uebereinanderlegung abwechseln, wie in dem Golfstrom des Atlantischen Oceans
bringen wir in der unten folgenden Tabelle aus dem amtlichen Berichte des dama-
ligen Commandanten des V. St. D. „Tuscarora“, Capitain G. E. Belknap, an das
Hydrographische Amt in Washington (s. Deep-Sea Soundings in the North Pacific
Ocean) einige Ergebnisse der in den Monaten Juni und Juli 1874 an Bord der
„Tuscarora“ zwischen Japan und der zu den Aleuten gehörigen Insel Tanaga
gemachten Reihentemperaturmessungen mit Angabe der Zeit, des Ortes, der
Temperaturen an der Oberfläche, in Tiefen von 20, 50, 100, 200 und 500 engl.
Faden, der bei den einzelnen Lothungen erreichten Tiefen am Boden des Meeres
und der Boden-Temperaturen, so weit sie gemessen wurden,