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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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sendet wird. Geflügel und Schweine sind in grosser Anzahl vorhanden, des- 
yleichen giebt es viel Rebhühner und grosse Schaaren wilder Perlhühner. 
Mehrere Häusergruppen befinden sich in den Buchten und im Innern, 
aber nur eine derselben, mit Namen Gabrielle, ausser dem Hafenorte Mathurin, 
kann eine Ortschaft genannt werden. Strassen findet man nirgends und die 
vorhandenen Wege sind sehr schlecht. 
Einige schöne, von der Natur gebildete Basaltsäulen, von 58 Met. Höhe, 
befinden sich in der Bucht „aux Huitres Valley“ (Austernbucht);' zahlreiche 
Höhlen sind in den Kalksteinen am westlichen Ende der Insel, von denen 
einige sehr gross sind und eine derselben sogar beinahe !/s Seem. Länge hat. 
Küstenriff. Ein ausgedehntes flaches Korallenriff umgiebt die Insel, 
dessen Abstand von der Küste sehr verschieden ist, so ist es z. B. an der 
SO-Spitze der Insel nur 18 Met. von der Küste, wogegen es am Westrande 
sich 4'/2 Seem. in südlicher, 2!/4 Seem. in westlicher und 4 Seem. in nördlicher 
Richtung hinzieht. 
Die Lage dieses Riffes ist an der Brandung zu erkennen, selbst bei dem 
ruhigsten Wetter, seine Aussenkante ist, mit Ausnahme an einzelnen Stellen, 
ziemlich steil abfallend, aber da die See immer darüber fort rollt, so brandet 
dieselbe bereits in 18 Met. Wassertiefe, mehrere hundert Meter ausserhalb des 
wirklich flachen Wassers. Bei leichten Winden kann ein Schiff allenthalben 
ausserhalb des Riffes auf 18—37 Met. Wasser ankern. 
Die Oberfläche des Riffes ist eben und bei Springzeit Niedrigwasser an 
den meisten Stellen trocken, der übrige Theil ist dann nur mit 0.s bis 0.6 Met. 
Wasser bedeckt. Nur wenige flache Fahrwasser, die nur für Kanoes 
schiffbar sind, führen über das Riff. Auch befinden sich mehrere schmale 
Deffnungen oder Pässe in dem Riffe und zwar an verschiedenen Punkten der 
ganzen Insel. Diese Pässe werden von den Fischern nach den in tiefem Was- 
zer gelegenen Fischgründen benutzt, Wenn diese Pässe genügend bekannt 
wären, so könnten die Mannschaften von gescheiterten Schiffen solche leicht 
mit Nutzen gebrauchen, Bei sehr hoher Dünung sind aber auch diese Pässe 
unbenutzbar. 
An der SW-Ecke des Riffes, genannt „Quatre-Vingt Brisaus“ ist die 
Kante desselben am meisten zerklüftet und belfinden sich in Folge dessen da- 
selbst viele einzelne Korallenstellen, wodurch hier denn auch die grösste Bran- 
dung steht. 
Der „Grande Passe“ oder das grosse Fahrwasser liegt an der SO- 
Seite und führt nach dem SO-Hafen. Die Einfahrt desselben befindet sich 
1’ Seem. von der Küste entfernt und ist ungefähr 183 Met. breit; einige 
Met. ausserhalb derselben ist eine Barre mit 7.3 bis 11 Met. Wasser, auf wel- 
cher die See bei hoher Dünung brandet. 
Innerhalb der Barre ist das Wasser tief, aber ein Felsen an der öst- 
lichen Seite verengt die Einfahrt und gewöhnlich steht eine Dünung in der- 
selben quer über das Fahrwasser. Dasselbe ist 238 Met. breit und 1'/4 Seem. 
lang, tief und frei von Klippen, nur die grosse Geschwindigkeit der Gezeiten- 
strömung, der zahlreichen Biegungen des Fahrwassers und die gewöhnliche 
Stärke des Windes, machen es für ein Schiff unbrauchbar, ausgenommen in 
ainem Nothfalle. 
Merkmale für die Einfahrt sind nicht anzugeben, aber vom Topp aus 
ist dieselbe auf 1—2 Seem. Entfernung gut sichtbar. 
Südost-Hafen. Dieser Hafen ist nur klein aber gut geschützt, da das 
Riff jede Dünung zurückhält; auch befindet sich guter Ankergrund, aus Sand 
und Schlamm bestehend, daselbst und würde mithin einen brauchbaren Anker- 
platz abgeben, wenn es nicht zu schwierig wäre, ein- oder auszusegeln; für 
Segelschiffe ist das Letztere ganz besonders schwierig. 
In der Mitte des Hafens ist ein kleines felsiges Inselchen, welches den 
Namen „Hermitage“ führt. 
Kleine Inseln. Mehrere niedrige Koralleninseln befinden sich an der 
Südseite des Riffes, Nach Westen zu liegen die Inseln Crab, Katherine und 
Frigate, dieselben sind nebst ihren benachbarten kleinen Inselchen hoch und 
bestehen aus Basalt. Nach NW hin liegen die Inseln Cocoa und Sandy, beide 
mehr Sandbänke als Inseln zu nennen, sind mit niedrigem Buschwerk bedeckt.
	        
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