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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

3°7 
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Segelanweisung. Die Kebandahodi- Bank ist die einzige gefährliche 
Stelle bei der Navigirung in der Nähe von Bagamoyo und sind auch häufig 
Schiffe auf dieselbe aufgelaufen. Um diese Bank zu vermeiden, muss ein Schiff 
westlich des Mbwakuni-Riffes bleiben und dann auf die Gebäude der französischen 
Mission steuern. Passirt aber ein Schiff östlich oder südlich das Mbwakuni- 
Riff, wie die Fahrzeuge der Eingeborenen stets thun, und wie ein eingeborener 
Lootse verlangen würde, so muss das Schiff einen westlichen Kurs beibehalten, 
von dem Riffe über eine Seemeile abbleiben, bis die Gebäude der Mission 
SWzW peilen und dann auf diese zu halten. 
Will man von Zanzibar kommend nach Bagamoyo segeln, so muss man 
den südlichen Pass benutzen und westlich der Insel Chumbe steuern, bis die 
Südspitze dieser Insel in Linie mit dem Hatajwa-Berg ist. Diese Richtung 
führt dann ein Schiff frei zwischen dem Tambare- und Boribu-Riffe hindurch 
und nördlich von dem Mbawakuni-Riff vorbei; letzteres kann man bei klarer 
Luft vom Topp aus sehen, sobald das Boribu-Riff passirt ist. In entgegenge- 
setzter Richtung ist es besser, besonders beim SW-Monsun, wenn die Strömung 
stark ist, von Bagamoyo nach dem Mbwakuni-Riff zu steuern, bis man sich 
11% Seem. von derselben befindet und dann seinen Kurs nach Osten zu ändern 
und südlich von diesem Riff, sowie von dem Boribu-Riff zu bleiben; nach letz- 
jerem muss man guten Ausguck halten, und dasselbe in grossem Abstande 
passiren, wenn man den Hatajwa-Berg einen Strich an Backbord hat, sobald 
das Riff zu sehen kommt. Bei klarem Wetter kann ein Schiff auch nordwärts 
von den Mbwakuni- und Boribu-Riffen steuern. 
Ras Mbegani ist eine niedrige, mit Mangrove hedeckte Landspitze, 
13 Seem. 0SO von dem Dorfe Kaole entfernt und an der Einfahrt einer sich 
in das Land erstreckenden Lagune. 
Die Mwangotini-Lagune ist ein Einschnitt von 4 Seem. Länge und 
L Seem. Breite. Die Hauptrichtung derselben ist SW und die Einfahrt ist 
nach Norden zu offen. Die Lagune wird durch eine lange und schmale, unge- 
fähr 11% Kblg. breite Zunge, welche aus Korallen und Sand besteht, gebildet; 
dieselbe erstreckt sich in nordwestlicher Richtung von der Küste, ist mit dichtem 
Buschwerk bedeckt und endigt in einem niedrigen Cap, welcher Ras Luale 
heisst, und die Ostspitze der Lagune- Einfahrt bildet; dasselbe liegt über eine 
Seemeile von der Westspitze Ras Mbegani entfernt. 
Die Einfahrt ist bei Niedrigwasser grösstentheils trocken, aber 2 oder 
3 schmale Fahrwasser führen nach den an den Ufern der Lagune liegenden 
Dörfern. 
Das Dorf Mbegani liegt am Strande etwas innerhalb der gleichnamigen 
Spitze. Das Dorf Mwangotinı ist ziemlich gross und liegt an dem steilen Ufer 
in der Mitte der südlichen Seite. Grosse Kokospalmen und weisse Gräber 
Senne hnen die Lage desselben. Die Lagune endigt in einen Mangrove- 
Sumpf. 
Das kleine Korallenriff Msehingwi, auf welchem die See bei Hoch- 
wasser stets brandet, liegt über 1 Seem. weit ausserhalb der Mitte der die 
Mwangotini - Lagune bildenden Sandzunge. Dasselbe ist steil ansteigend und 
fällt bei Niedrigwasser Springzeit 3.4 Met. hoch trocken. Rund um dasselbe 
sind 16.3 Met. Tiefe. Von dem Riffe peilt Ras Luale S88°W 2% Seem. 
entfernt. 
Innerhalb des Mshingwi-Riffes ist, besonders beim SW-Monsun, ein guter 
Ankerplatz auf 16.5 Met. Wasser, Schlammgrund. Da die Küste steil abfallend 
ist, so kann man sich derselben ohne Furcht nähern, aber am besten thut man 
westlich des Mshingwi-Riffes zu steuern, wenn man daselbst ankern will. 
Die Küste erstreckt sich von hier bis zu der 16 Seem. entfernten 
Spitze Konduchi mit nur geringen Abweichungen nach SSO und besteht aus 
niedrigem Sandstein, welcher von Korallenriffen und Bänken eingefasst ist; im 
Hintergrunde sind Mangrove - Sümpfe mit Buschwerk, hinter welchen mehrere 
Seemeilen landeinwärts, niedrige, runde, bewaldete Berge liegen, die in der 
Nähe von Konduchi bis zu 183 Met. ansteigen. Bei dem 11 Seem. südlich des 
Mshingwi-Riffes liegenden Dorfe Bueni, welches durch grosse Mangobäume und 
einige weisse Gräber kenntlich ist, bildet die Küste eine flache runde Sand- 
spitze, an deren Ende sich ein kleiner Abhang befindet.
	        
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