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keit ist. Das Feuer auf der Insel Pulo Cabello ist jetzt wieder angezündet.
Während der Fahrt von Zebu nach Manila trafen wir nur leichte nördliche
und nordöstliche Winde und häufig Windstille. Auf der Zapata- Bank nördlich
von der Insel Panay, wurde vor Anker die Fluth nach Süden, die Ebbe nach
Westen setzend gefunden und zwar Erstere mit 0.s—0.s, Letztere mit 0.s—1.0
Knoten Geschwindigkeit. Die Gezeitenströmung war in diesem Theile der
St. Bernardino-Strasse ziemlich regelmässig von 6stündlicher Dauer und wurde
auf der übrigen Fahrt keine sehr bemerkenswerthe Abweichung der Gezeiten-
strömung von der allgemeinen NW—SO-Richtung der Strasse beobachtet.
Auf der Rhede von Manila. wurde auf 10 Met. Wassertiefe, Schlamm-
grund, der Leuchtthurm von Manila in NO0%40 und derjenige von Cavite in SzW
geankert. Der Grund ist sehr haltbar und sinkt Anker und Kette so weit in
denselben ein, dass ein Unklarkommen des Ersteren beim Schwaien nicht gut
zu befürchten steht. Während des Aufenthaltes auf der Rhede herrschten regel-
mässige Land- und Seebrisen: aus nordöstlicher und südwestlicher Richtung,
welche durch 2—3 Stunden Stille gegen 8 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends
von einander geschieden waren. Nachmittags nahm die Seebrise aus SW bis
um 4 Uhr auf Stärke 5 zu und flaute demnächst wieder ab. Während der
Stärke der Seebrise stand aus gleicher Richtung eine für Boote unangenehme
kurze hohe See, die gegen Abend mit dem Abflauen sich schnell wieder
legte. Die Gezeitenströmung war schwach, die Fluth lief‘ durchschnittlich nord-
östlich 15—16 Stunden, die Ebbe südwestlich 8—9 Stunden, beide mit 0.s—0.4
Knoten Geschwindigkeit. Der mittlere Barometerstand war 762.5 »m bei 30°
bis 31° C. Wärme.
Während der Reise von Manila nach Hongkong wurde an der Küste von
Luzon am Tage häufige Windstille und flaue westliche Brise von Stärke 1
angetroffen, die sich während der Nacht nördlich über Nord bis Nordost drehte
und am stärksten (mit Stärke 2— 3) während der Morgenwache wehte, Hier
bis in die Mitte zwischen den Philippinen und der chinesischen Küste wurde keine
Stromversetzung beobachtet, während auf der westlichen Hälfte der chinesischen
See ein allerdings unterbrochener, aber im Allgemeinen nach Norden setzender
Strom von 0.s—0.4 Knoten Geschwindigkeit gefunden wurde. Derselbe drehte
sich, an Stärke zunehmend, in der Nähe der chinesischen Küste mehr nach
Westen. In dem letzten Theile der Reise wurden sehr viele Stromkabbelungen
durchsegelt. An der Luzonküste war die Mittags-Temperatur bei .den herr-
schenden Stillen und flauem Winden bis 34.5° C, während sie in der Nähe der
A —— Küste mit den hier auftretenden starken Gewittern bis auf 28° C.
sank.
Beschreibung der Ostküste von Afrika von der Pangani-Bucht bis
Ras Kimbiji.
Als Fortsetzung zu dem in den „Aunalen der Hydrographie“ etc. p. 252
bis.264 und p. 282 bis 294, veröffentlichten Artikel „Die Insel Zanzibar, ihre
Natur, Klima und Küstenbeschreibung“ bringen wir hier die Beschreibung der
Küste von der Pangani Bucht bis Ras Kimbiji*) (s. die in voriger Nummer der
„Annalen der Hydrographie“ etc. beigegebene Karte), welche gleichfalls‘ der
„Hydrographic Notice“ No. 16, London 1875, entnommen ist.
Die Pangani Bucht liegt am Nordende des Zanzibar Kanals und ist
ein 2! Seem. breiter und 1%4 Seem. tiefer Einschnitt in die Küste; dieselbe
ist aber nur flach und es können deshalb auch nur ganz kleine Fahrzeuge in
ihr ankern, aber der Ankerplatz gleich ausserhalb der Bucht ist durch die wei-
ter nach Aussen zu liegenden Riffe geschützt, auch bricht sich die Haupt-
dünung des Oceans an der Pemba Insel. Beide Seiten der Bucht sind felsig
und mit. Korallenriffen eingefasst, im Hintergrunde erheben sich Abhänge von
*) S. „The India Directory“, London 1874. J. Horsburgh, A, Taylor, pag. 99 etc.