D3
Lootsen. Sobald ein Schiff das Lootsensignal macht, kommen die Lootsen
bis vor die Barre dem Schiffe entgegen und sind die Lootsengebühren dieselben
wie in Santander, ;
3. Hafen von San Schastian.
Die Bucht von San Sebastian. Bei der Beschreibung von San Se-
bastian sind die Bucht und der eigentliche Hafen von San Sebastian zu unter-
scheiden. KErstere wird durch einen Einschnitt des Meeres in die Küste gebildet,
welcher ungefähr !/z Seem. in:.der, Richtung SO eindringt. An der Westseite der
Bucht liegt der Monte Frio; derselbe ist die östlichste in. das Meer hineinragende
Spitze des Zgueldo- Gebirges. Seine Höhe beträgt 190 Met. über dem Meeres-
spiegel; er ist 25 bis 26 Seem. sichtbar. Vom Fusse des Monte Frio springt
eine felsige Spitze vor, genannt Arruicobaja, die in einer Entfernung von einer
Kblg. vom Ufer eine blinde Klippe in 14.6 Met. Wasser bildet.
Auf dem Gipfel dieses Berges befindet sich ein viereckiger Thurm und ein
aus alten Mauern bestehendes Befestigungswerk. Der erstere diente früher als
Leuchtthurm und ist gegenwärtig noch eine gute Seemarke, um die Bucht von
San Sebastian zu erkennen; er ist 26 bis 27 Seem. sichtbar. Das neue Feuer liegt
jetzt: auf dem nördlichen Abhange 130.4 Met. über. dem Meeresspiegel. Sein Licht
ist ein weisses, festes, mit Blinken, alle 2 Minuten ein Blink, in klarer Luft ist
es 15 Seem. weit sichtbar. Die östliche Begrenzung der Bucht bildet ein isolir-
ter Berg, der mit dem Festlande durch eine niedrige und sandige Landenge
verbunden ist, auf welcher die Stadt San Sebastian liegt. Der Name dieses Ber-
ges ist Monte Urgull oder Monte Orgullo. Die durch ihn gebildete Halbinsel ist
fast von allen Seiten von Befestigungswerken eingeschlossen und mit einem
Kastell Namens Santa Cruz de la Mota, 150 Meter über Niedrigwasser,
gekrönt. Ein viereckiges Thürmchen, welches vor nicht langer. Zeit ein provi-
sorisches Feuer zeigte, befindet sich auf dem nordwestlichen Abhange des Berges
und zeichnet sich bis auf weite Entfernung durch seine weisse Farbe aus. Man
hält es immer vollkommen weiss, damit es gut von dem dunkeln Grunde des
Berges absticht und als Seezeichen dienen kann. Die Abhänge des Monte Urgull
zeichnen. sich durch vorspringende Felsstücke aus; von seinem Fusse läuft in der
Richtung NW eine Steinklippe aus.
Zwischen diesen beiden Bergen, deren Entfernung von einander etwas über
Ik Seem. beträgt, liegt die Felseninsel Santa Clara, 58 Met. hoch. Sie erstreckt
sich von ONO nach WSW .und ist ein wenig über 2 Kblg. lang. Auf ihrem
Cipfel liegt ein weisses Haus, welches das nach der Insel benannte Feuer trägt.
Dasselbe ist ein weisses festes Feuer mit einem Blink in jeder Minute und 9 Seem.
sichtbar. Die Insel verlängert sich bis zum Fusse des Monte Frio mittelst einer
blinden Klippe, die bei Niedrigwasser trocken fällt. Auf derselben befinden sich
noch Reste einer Mole, . die errichtet werden sollte, um die Bucht von San Se-
bastian in einen Hafen zu verwandeln. Das Fahrwasser bei der Insel‘ Santa
Clara ist an der Nordseite unrein, aber an der Süd- und Ostseite rein. Eine
Felsenbank, welche sich über 1’ Kblg. in der Richtung Ost-— West erstreckt,
deren Breite aber nur gering ist, befindet sich im Norden der erwähnten
Insel; sie ist bekannt unter dem Namen La Bancha (Banco). Ihre Tiefe
wechselt zwischen 5.5 und 11 Met., bei Niedrigwasser und bei Seegang steht
Brandung auf derselben. Man hat bis 2 Kblg. von den Bergen Frio und Urgull,
ebenso zwischen der Bancha und Santa Clara reines Fahrwasser. In den von
der Bancha gebildeten Canälen ist Steingrund und in der Mitte derselben 11 bis
18 Met. Wasser.
Hinter der Insel Santa Clara zwischen den Bergen Frio und Urgull dehnt
sich die Bucht von San Sebastian aus. Sie hat mit Ausnahme der Nordseite
überall einen flachen Sandstrand, von dem bei Niedrigwasser ein grosser Strei-
fen trocken liegt, so dass sie dann nur noch einen fast kreisförmigen Raum von
4 Kblg. Durchmesser einnimmt.
Grössere Fahrzeuge, welche nicht in den Hafen hineingehen können, müs-
sen. in der Bucht unter dem beschränkten Schutze der Insel Santa Clara ver-
bleiben. Auf diesem Ankerplatze sind sie aber. den Stürmen von NW bis NO
ausgesetzt, da die durch die Fahrwasser zu beiden Seiten der Insel eindringende