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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 3 (1875)

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träglich, Hammelfleisch weniger gut; Ziegenfleisch ist immer zu ‚haben. Je 
nach der Jahreszeit sind Früchte stets reichlich und schön vorhanden, namentlich 
Orangen und Mangos, ebenso Fische, von denen einige Arten sehr gut sind. 
Der Ankerplatz von Zanzibar ist überall bei der Stadt gut. Kriegs- 
schiffe liegen gewöhnlich in ungefähr 15 Met. Wasser, Schlammgrund, nördlich 
vom englischen Consulate. Während des SW-Monsuns ist der Geruch aus der 
Stadt sehr lästig, wenn das Schiff zu nahe an der Küste liegt und ein Anker- 
platz weiter seewärts vorzuziehen. Während des NE-Monsuns ist das Landen 
an der Nordseite der Stadt sehr beschwerlich und kleinere Schiffe müssen 
leewärts gehen. Zu dieser Zeit ist es besser, mehr westlich von der Shan- 
gani-Spitze zu ankern, 
Gezeiten. Die Hafenzeit im Hafen von Zanzibar ist 4* 15%, die Fluth- 
höhe zur Springzeit beträgt 4.6 Met., zuweilen 4.9 Met., bei der Nippzeit 1.5 Met. 
Die Richtung des Stromes ist auf dem Ankerplatze sehr verschieden, da die 
Gezeiten ausserhalb desselben zusammenstossen. Während des SW-Monsuns 
setzt bei der Shangani-Spitze der Strom grösstentheils nach Norden, aber Schiffe, 
welche im Lee von der Spitze geankert haben, finden daselbst einen Gegen- 
strom und schwaien in allen Richtungen. Während des NE - Monsuns ist die 
Strömung nicht stark; bei der Bawi-Insel und im grossen Fahrwasser („Great- 
Pass“) ist während des SE-Monsums der Strom stets nördlich. 
Nachtrag zu den Bemerkungen über das Klima von Zanzibar (s. pag. 255—257). 
Die meteorologischen Beobachtungen, welche im Jahre 1850 zu Zanzibar 
unter Leitung von Fergusson angestellt worden sind, und deren Ergebnisse 
wir in der ersten Tabelle pag. 257 der Annalen der Hydrographie mitgetheilt 
haben, sind nicht von dem jungen englischen Arzte Frost, wie damals ange- 
führt ist, gemacht worden, sondern von einem Unterarzte der früheren Indi- 
schen Marine. Dagegen hat im Jahre 1859 der damals schon bejahrte Arzt 
Dr. Frost, nach der von ihm angegebenen Position zu urtheilen in 6° 9‘ Süd- 
Breite und 39° 19‘ Ost-Länge im Gebäude des französischen Consulates, meteo- 
rologische Beobachtungen angestellt, aus denen Rigby einige vereinzelte Zahlen- 
angaben mitgetheilt hat (s. pag. 255, 256), welche aber in ihren Hauptergeb- 
nissen noch nicht veröffentlicht worden sind. . 
Wir verdanken der gefälligen handschriftlichen Mittheilung des Herrn 
Dr. Otto Kersten die Einsicht in die von dem Agenten des Hamburger Hau- 
ses 0’Swald in Zanzibar ihm überwiesenen meteorologischen Beobachtungen des 
Herrn Dr. Frost und geben hier mit Hinweis auf die in kürzester Zeit im 
Druck erscheinende und von uns schon früher erwähnte, zweite Abtheilung von 
Bad. III der Reise von der Decken’s in Ost-Afrika, in welcher alle diese 
und noch viele andere Beobachtungen an der Küste Ost-Afrika’s in extenso 
veröffentlicht werden, einige Angaben über Luftdruck, Temperatur, über Regen- 
fall, welche zum Vergleiche mit den pag. 256 gegebenen Tabellen dienen mögen. 
Wie im Jahre 1859 ist auch im Jahre 1864 das Mittel des Luftdruckes aus dem 
Maximum und Minimum desselben genommen worden, und nicht aus den Beob- 
achtungszeiten 6 Uhr, 2 Uhr, 10 Uhr, wie in den betreffenden Tabellen an- 
geführt ist. 
Die nachfolgende Küstenbeschreibung der Insel Zanzibar von 
der Stadt Zanzibar an, nach Norden von der Westküste bis zur Nordspitze und 
dann der Ostseite, so wie die betreffenden Segelanweisungen sind der schon in 
dem ersten Artikel (pag. 252) erwähnten britischen Hydographic Notice No. 16 
vom 18, Mai 1875 entlehnt. 
Die dieser Nummer der Annalen beigegebene Karte im Maassstabe von 
1: 450,000, so wie der ihr als Carton beigefügte Plan von der Stadt Zanzibar 
und Umgegend im Maassstabe von 1: 40,000 ist eine Reproduction der neuern 
nach den Vermessungen der „Shearwater“ entworfenen britischen Admiralitäts- 
Karten No. 640 und 665. Diese Karte dient .auch zur Erläuterung der Be- 
schreibung der Küste von Ost-Afrika zwischen der Pangani-Bai, im Norden 
bis Ras Kimbiji im Süden, welche wir in der nächsten Nummer dieser Annalen 
bringen werden.
	        
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